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Ermershausen: Bürger gestalten Zukunft: Gemeindewerkstatt in Ermershausen entwickelte viele Ideen

Ermershausen

Bürger gestalten Zukunft: Gemeindewerkstatt in Ermershausen entwickelte viele Ideen

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    Eine der Arbeitsgruppen in Ermershausen bei ihrer Ideenfindung.
    Eine der Arbeitsgruppen in Ermershausen bei ihrer Ideenfindung. Foto: Werner Mock

    Ermershausen ist die kleinste Gemeinde Unterfrankens, dürfte aber zu den größten zählen, wenn es um den Zusammenhalt untereinander geht. Dies hat sich auch in der Gemeindewerkstatt bestätigt, die am Dienstag im Sportheim Ermershausen stattfand.

    Die Mitgliedskommunen der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land wollen ihre Zusammenarbeit langfristig fortsetzen. Mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sollen neue Maßnahmen und Projekte entwickelt werden und so fanden sich viele Ermershäuser ein, um an der Zukunft ihres Dorfes mitzuarbeiten.

    Bürgermeister Günter Pfeiffer betonte die Vorteile, die der Gemeinde Ermershausen aus ihrer Mitgliedschaft zur Gemeinde-Allianz Hofheimer Land erwachsen. Dieser Beitritt lässt Fördergelder fließen und bietet Möglichkeiten, die von der Gemeinde Ermershausen nicht zu bewältigen wären.

    Es wurden vier Arbeitsgruppen gebildet, wobei viel Positives erwähnt wurde. Auf den Plakaten aller vier Arbeitsgruppen stand die Vereinsarbeit und der Zusammenhalt an erster Stelle. Betont wurde, dass die Gemeinschaft in Ermershausen schon immer stark ausgeprägt war und dass mit Sicherheit der Kampf gegen die damalige Zwangseingemeindung die Bevölkerung noch enger zusammengeschweißt hat.

    Lob für den aktivsten Verein: die Landjugend

    In den Diskussionen fiel der Satz: "Auf uns Ermershäuser kann man sich letzten Endes verlassen!" Dies hat sich auch bei der 975 Jahrfeier bestätigt. Sie wurde als genial und einzigartig bezeichnet und wäre, laut Aussage, ohne die Vereinsvorstände, die vielen Helferinnen und Helfer und deren Enthusiasmus nicht möglich gewesen.

    Als einer der aktivsten Vereine wurde die Landjugend gelobt, in der viele heutige Vereinsvorstände ihre Wurzeln haben und Verantwortung lernten.

    Viel Lob gab es für den Kindergarten, die intensive Jugendarbeit, die Schulkinderbetreuung und die Seniorenarbeit, wobei es jeden Dienstag einen Seniorentreff geben soll. Hinsichtlich der Seniorenarbeit ist Unterstützung vonnöten, da viele Datenübertragungen, wie Stromablesen digital erfolgen und ältere Mitbürger damit ihre Probleme hätten. Auch soll die Ärztebetreuung auf Dauer gesichert sein, ebenso die Grundversorgung durch die noch vorhandenen Geschäfte.

    Hervorgehoben wurde die überaus gute Zusammenarbeit zwischen der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde.

    Da der Winter bevorsteht, fiel einem Teilnehmer ein, dass die Eisfläche immer sehr gut angenommen wurde. Positiv kam die Kneippanlage, der Anglersee und der Fitnessparcour zur Sprache, wobei Letztgenannter eine Bepflanzung vertragen würde.

    In der Vorplanung ist das Feuerwehrgerätehaus in Ermershausen, das nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht und neu gebaut werden soll. In diesem Zusammenhang soll ein Wohnmobilstellplatz, eine E-Ladestationen und ein neuer Festplatz in Erwägung gezogen werden.

    Erfreut war man, dass die Gemeinde Ermershausen in das Pilotgebiet des Rufbusses "Callheinz" eingebunden wurde.

    Handlungsbedarf und Probleme: Bundesstraße 279

    Die Bundesstraße 279 durchs Dorf wird aus verschiedenen Gründen als Problem empfunden, da aufgrund der hohen Bordsteine eine Barrierefreiheit nicht gegeben sei, dies aber seitens der Polizei aus Verkehrssicherheitsgründen als notwendig erachtet wird. Um zur "Schulbetreuung" zu gelangen, müssen die Kinder die Bundesstraße überqueren. Aus diesem Grund kamen Vorschläge, Geschwindigkeitsbegrenzungen anzuordnen oder Bodenwellen zu befestigen. Dieser Vorschlag wurde auf die Straße nach Dippach ausgeweitet.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gemeindewerkstatt Ermershausen.
    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gemeindewerkstatt Ermershausen. Foto: Werner Mock

    Handlungsbedarf wird dahingehend gesehen, dass die Allianz einen Platz findet, um bezahlbar Bauschutt zu entsorgen und dass der lokale Ort für Erdaushub erhalten bleibt.

    Zurückkommend auf die Ehrenämter wurde dargelegt, dass es viele Ehrenamtliche gibt, die Verantwortung sehr gerne übernehmen, im Zuge der Bürokratisierung und der Haftungsübernahme es aber immer schwerer ist, Freiwillige zu finden. Hier wurde eine Haftungsbeschränkung vorgeschlagen.

    Weiter kam ein Hofladen und damit Regionalvermarktung zur Sprache, wobei dies keinesfalls als Konkurrenz zur bestehenden Infrastruktur gesehen werden sollte. Im Leerstandsmanagement würde die Eigennutzung gefördert werden. Vorgeschlagen wurde, auch Fremdnutzung durch Vermietung zu fördern.

    Sehnsüchte und Wünsche: ein Café, das sonntags geöffnet hat

    Mehrmals kam die Sehnsucht nach einem Café zur Sprache, das auch sonntags geöffnet hätte.

    Für Naturliebhaber kam der Vorschlag, im ehemaligen Steinbruch und im Wald einen Kultur-Natur- und Geschichtserlebnispfad zu errichten. Als weiteres Projekt wurde ein Gemeinschaftsgarten vorgeschlagen, für Bürgerinnen und Bürger, die gemeinsam gärtnern und ernten wollen.

    Freuen würden sich einige Ermershäuser über eine Sitzgruppe am Rathaus in Form von Bänken und Tischen, wo derzeit viele Informationstafeln aufgestellt sind. Es wurde als sicher angenommen, dass Radfahrer dadurch eingeladen werden, Rast zu machen. Zudem wurde dies für die Dorfgemeinschaft als idealer Treffpunkt empfunden.

    Gemeindeoberhaupt Günter Pfeiffer bedankte sich für die rege Mitarbeit seiner Bürgerinnen und Bürger und den Initiatoren des Planungsbüros (IPU) sowie den Allianzmanagern Kerstin Brückner und Philipp Lurz. Außerdem war ihm wichtig zu erfahren, wie die Ausarbeitung der Informationen weiter geht.

    Da seitens der Teilnehmer herauszuhören war, dass Informationsbedarf hinsichtlich des Rufbusses "Callheinz" bestand, ging Kerstin Brückner, am Ende der Veranstaltung, im Detail auf dieses Thema ein.

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