Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

HAßBERGKREIS: Bunte Vielfalt auf öffentlichen Grünflächen

HAßBERGKREIS

Bunte Vielfalt auf öffentlichen Grünflächen

    • |
    • |

    Eine aktuelle Langzeitstudie zeigt den starken Rückgang der Insekten und der biologischen Vielfalt in der Landschaft auf. Zukünftig wird es deshalb immer wichtiger, vor allem auch ungenutzte Flächen in Blühflächen umzuwandeln, um damit Nahrungsquellen und Lebensraum für Bienen und weitere Insekten zu schaffen. 21 Kommunen im Landkreis Haßberge möchten dies im Jahr 2018 in einem Leader-Projekt mit dem Titel „Blühender Landkreis Haßberge“ auf öffentlichen Flächen umsetzen. Die Einführungsveranstaltung dazu fand nun im Gemeindezentrum in Breitbrunn statt.

    Neben den beteiligten Gemeinden und Städten nahmen viele Vorsitzende der ortsansässigen Imker- und Gartenbauvereine an der Veranstaltung teil, um sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Anlage von blühenden Wiesen, Randstreifen und Verkehrsinseln zu informieren.

    Breitbrunns Bürgermeisterin Gertrud Bühl hat die Projektträgerschaft übernommen, sie wies zu Beginn der Veranstaltung auf die Wichtigkeit und den Nutzen der ökologischen Aufwertung öffentlicher Grünflächen hin. Der Ablauf des Projektes wurde in einem Arbeitskreis aus Vertretern der Gemeinden, Kreisverband der Imker, Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, Bauernverband, Bund Naturschutz, Untere Naturschutzbehörde und des Regionalmanagements entwickelt. Zu 60 Prozent wird das Projekt aus Leader-Fördermitteln finanziert.

    Im Jahr 2017 sollen drei bis fünf Flächen je Kommune ausgewählt und die durchzuführenden Maßnahmen über den Winter hinweg geplant werden, beschrieb Kreisfachberater Johannes Bayer den Plan für das Projekt. Die Umsetzung soll mithilfe von drei Praxis-Workshops in insgesamt vier Pilotgemeinden ab Frühjahr 2018 erfolgen. „Den Gemeindearbeitern und Teilnehmern aus den Vereinen wird in den Workshops das Know-How vermittelt, um anschließend selbstständig weitere Blühflächen anzulegen. Diese sind, bei richtiger Anlage, nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch optisch ansprechend und pflegeleicht“, sagte Bayer.

    Für die Planung von Nistmöglichkeiten auf den Flächen wird Dr. Klaus Mandery vom Institut für Biodiversitätsinformation in Ebern zuständig sein. Klaus Mandery wies in Breitbrunn auf die wichtige Funktion der Wildbienen für die Gesellschaft hin und stellte deren Lebensraum und Nahrungsquellen vor. Es gibt demnach insgesamt 564 nachgewiesene Wildbienenarten in Deutschland, die enorm wichtig für die Bestäubung von Blühpflanzen sind. Einige seltene Arten kommen auch im Haßbergkreis vor. „Manche Wildbienen sind nur auf eine Pflanzen- oder Bodenart spezialisiert. Durch gezielte Anlage von Nistmöglichkeiten kann man hier einen Beitrag zum Artenschutz leisten“, sagte Mandery.

    Bernhard Reiser vom Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie aus Zeil stellte positive Beispiele von blühenden Flächen dar, um den Teilnehmern Anregungen für die Auswahl der Flächen in der eigenen Gemeinde mitzugeben. Zusammen mit dem Biologen Otto Elsner und dem Landschaftsplaner Christian Sandner soll er die Planung für die Umsetzung der nachhaltigen Blühflächen übernehmen.

    „Ziel des Projektes ist es, den Insekten anhand der Auswahl geeigneter Pflanzenarten Nahrungsquellen zur Verfügung zu stellen, vor allem auch in den kritischen Zeiten im Jahr von Juni bis Oktober, in der nur noch wenig Nahrung in der Natur vorhanden ist. Durch Ansaaten mit standortgerechten Pflanzen, Schaffung der richtigen Bodenverhältnisse und Initialpflanzungen will man öffentliche Grünflächen in nachhaltige öffentliche „Bunt-Flächen“ umwandeln.

    „Blühender Landkreis“ Folgende Kommunen nehmen zusammen mit dem Landkreis am Leader-Projekt „Blühender Landkreis Haßberge“ teil: Gemeinde Aidhausen, Gemeinde Breitbrunn, Gemeinde Bundorf, Gemeinde Burgpreppach, Stadt Ebern, Stadt Eltmann, Gemeinde Ermershausen, Stadt Haßfurt, Stadt Hofheim, Gemeinde Kirchlauter, Gemeinde Knetzgau, Markt Maroldsweisach, Gemeinde Oberaurach, Gemeinde Rauhenebrach, Gemeinde Riedbach, Gemeinde Stettfeld, Gemeinde Theres, Gemeinde Untermerzbach, Gemeinde Wonfurt, Stadt Zeil.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden