Gut, die Stimmen hatten sich die Nassacher bei ihren großen Brüdern im Gesang geliehen. Aber, das Auge genießt ja schließlich auch mit, und da lagen Welten zwischen den drei aus Nassach und Pavarotti und Co. Was für Eleganz sie bei Cara Mia auf die Bühne zauberten - ohne Zweifel war dies der Höhepunkt des Bunten Abends des Nassacher Frauenvereins. Und deren Vorsitzende Silvia Heumann, die sicher und gekonnt durchs Programm führte, tat dann auch gut daran, die drei Männer nach der Zugabe in die Umkleide zu schicken. Man musste ja schon fast um Leib und Leben der drei fürchten, nachdem die Bühne übersät war von Fan-Wurf-Geschenken, Teddys, Dessous und ähnlichem.
Aber für das Auge hatten die Nassacher Frauen natürlich nicht nur Männer zu bieten: Ganz, ganz junge, ganz junge und junge Frauen zeigten, dass sie nicht weniger hoch in der Gunst ihrer Fans stehen. So zum Beispiel die kleinen Hexen mit Katharina Höchner, Jasmin Schwab, Kristina Schwappacher, Stefanie Räth, Linda und Lena Hofmann und Melanie Schwab. Einstudiert von Doris Holzheid, wirbelten sie ebenso gekonnt über die Bühne wie wenig später die DC-Girls.
Nadine Räth, Julia Heumann, Carolin und Yvonne Thiemer sowie Katrin Meyer zeigten eine perfekte Choreografie und sie hatten es sich selbst beigebracht unter der Federführung von Katrin Meyer und Yvonne Thiemer.
Und die großen jungen Frauen: Keine Frage, wenn CanCan perfekt vorgetragen wird, wen soll es da noch auf dem Stuhl halten. Tosenden Applaus gab es für Lady Marmelads mit Michaela Schwappacher, Corina Ebner, Renate Guthardt, Beate Wagner, Beate Höchner, Karin Heumann, Andrea Bornkessel und Iris Jenisch. Claudia Reinig hatte die Choreografie toll mit den Frauen einstudiert.
Musik und Tanz gehören natürlich zum bunten Abend, was wäre der aber ohne die Geschichten, die das Leben schreibt. Und solche Lebensgeschichten boten die Nassacher viele. So etwa Schwester Ampulla (Michaela Schwappacher), die auch mal die Rocklänge einsetzt, um den Blutdruck der Patienten auf Touren zu bringen.
Und dann die Zensi von der Alm (Beate Höchner). Ihr Outfit und ihre Erfahrungen mit Turis, Tussis und der Melkmaschine sorgten ebenso für Tränen in den Augen, wie der Theaterbesuch von Otto (Uwe Schwappach) und seiner nervigen Holden (Karin Heumann), der etwas der strenge Geruch ihres Gatten Sorgen machte.
Hilfe gab es von den Nassachern in allen Lebenslagen. So plauderte die Schulgöre (Renate Guthardt) ebenso aus dem Nähkästchen wie die (vom Bohnengericht) geplagte Michaela Schwappacher. Wenn nichts mehr hilft, dann vielleicht der Onkel Doktor. Monika Schobert und Anita Räth zeigten auf, wie weit doch Diagnose und Therapie auseinanderklaffen können. Seine Liebe Not mit den Ärzten und seinen vielen Krankheiten hatte auch als eingebildeter Kranker Rainer Schwappacher.
Was tun, wenn der Göttergatte nicht mehr will? Natürlich auch Ehefragen wurden auf der Bühne beantwortet, aber nicht gelöst: Ganz in schwarz wollte Karin Heumann den Ihren wieder munter machen, doch der fragte nur: "Gell mit der Oma ist was passiert?"
Dabei hat sie es ja eigentlich noch gut: Sie hat einen, die Jungfern dagegen, die mussten sich sogar auf die Wallfahrt machen, um noch einen abzubekommen. Und so stimmten (Doris Holzheid, Karin Heumann, Anita Thiemer, Anita Räth, Cornelia Zuber und Monika Schobert) unisono ein: "Drum höre unsre Bitten an, wir suchen dringend einen Mann".
Ja, und wenn alles vorbei ist, dann steht man an der Himmelstür. Dass es dort kein Zuckerschlecken ist, das zeigten Anita Thiemer, Cornelia Zuber und Doris Holzheid. Doris Holzheid war es auch, die dem begeisterten Publikum vorführte, was bei den Proben für die Bunten Abende so alles passierte.
Was einem widerfährt, wenn man ein Spiel des FC Nassach besucht und nicht weiß, wer was ist, das führte Cornelia Zuber als Fußballfan vor Augen. Zwar ohne Augenlicht, aber dennoch als Blinde voll Duell-fähig zeigten Uwe Schwappach und Robert Thiemer einen tollen Sketch. Wie die blose Frage nach Regenschirm ja oder nein Menschen zur Weißglut bringen kann, das führten Beate Höchner und Rainer Schwappacher vor.
Klaus Dieter mochte zwar lieber Männer, aber dennoch lagen ihm die Frauen zu Füßen: Für Uwe Schwappachers Bütt gab es nicht weniger tosenden Applaus wie für den Sketch von Michaela Schwappacher und Renate Guthardt. Ohne Worte aber mit genialer Mimik stellten sie dar, was passiert, wenn eine Dame von Welt und ein derbes Ding gemeinsam auf den Bus warten.
Etwas ganz besonderes bei jedem Bunten Abend: Das Schlussbild. Was so alles im Dorf passiert ist, stellten Helga Scheller, Helga Gräf, Cornelia Zuber, Doris Holzheid, Elsa Schwappach, Ilse Heumann, Anita Räth, Anita Thiemer, Karin Heumann, Waltraud Schad und Monika Schobert gekonnt in Szene. Dorfplaner Schröder wurde da ebensowenig verschont, wie die Bürgermeisterin, die ja extra ins Fitness-Studio geht, weil die Konkurrenz nicht schläft. Im Mittelpunkt: Der neue Dorfplatz, der in der Nacht durch die neue Beleuchtung so richtig an die Atmosphäre am Moulin Rouge erinnert.
Natürlich gab es für diese Akteure, wie auch für alle beim großen Finale tosenden Applaus.