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OBERTHERES: Club der 12 Geheimen feierte 85-jähriges Bestehen

OBERTHERES

Club der 12 Geheimen feierte 85-jähriges Bestehen

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    Wie bei jeder größeren Feier des Junggesellenclubs gehörte auch dieses Mal ein Treffen der ehemaligen Mitglieder zum Programm, das mit einem Gottesdienst am Freitagabend in der Pfarrkirche begann. Pfarrer Rainer Kunkel lobte den Mut der Gründungsmitglieder, die mit der Vereinsgründung viel zur Einigung der in das Ober- und das Unterdorf gespaltenen Bevölkerung beigetragen hatten.

    Nach der Totenehrung im Friedhof und einem Umtrunk in der Vereinsgaststätte „Thereser Brotzeitstüble“ zogen die Clubler mit den ehemaligen Mitgliedern und deren Ehepartnern zur Festscheune am Schafhof. Dort freute sich der Vorsitzende André Stößlein über die große Anzahl der Gäste.

    Mit der Clubhymne „Ja, wir sans die zwölf Geheimen“ begann dann ein unterhaltsamer Abend, bei dem alle Gäste die Ausstellung mit Bildern und Berichten aus der 85-jährigen Geschichte sowie den „Stammbaum“ des Clubs betrachten konnten. Natürlich durften auch das „Dalli-Club-Spiel“ und eine Bildershow nicht fehlen. Winfried Stark, der von 1979 bis 1981 Vorsitzender des Clubs war, verlas ein Gedicht von Johanna Stapf, geborene Firsching über das „Clubleben“.

    Am Samstag ging das Fest mit dem Kleinfeld-Fußballspiel an der Turnhalle weiter, bei dem zwei gemischte Mannschaften mit ehemaligen und aktiven Clublern gegeneinander antraten. Just zur Halbzeit beehrte der Schirmherr Karl-Kraus die Clubler mit seinem Besuch. Er hatte den Verein zuvor nach Erlangen zur Bierwoche eingeladen.

    Nachdem er von Bürgermeister Hans-Peter Reis in Kürze über die Thereser Geschichte informiert worden war, trug sich der Fan des 1. FC Nürnberg ins Goldene Buch der Gemeinde ein – mit einem Schlusssatz: „... und der Glubb steicht bald wieder auf“. Weil ihm das Fußballspiel des Oberthereser „Clubs“ so gut gefiel, spielte er kurzerhand ein paar Minuten mit.

    Sebastian Felbel vom Club der 12 Geheimen dankte Karl-Kraus für sein Kommen mit dem Bildband „1200 Jahre Theres“ und einem Jubiläumsweinkrug. Der Kabarettist sagte zu, einmal einen Kabarettabend in Obertheres abzuhalten.

    Nach dem Fußballspiel, das unter Leitung von Werner Ditterich mit einem 12:12 geendet hatte, formierten sich die Clubmitglieder zum großen Festzug. Zusammen mit 14 Vereinen aus der Gemeinde Theres, den Krabblern aus Wülflingen und vielen Gästen zogen sie durch das Dorf zur Schafhofscheune, wo erst der Musikverein Obertheres aufspielte und schließlich „Die Vagabunden“ den Besuchern richtig einheizten.

    Zum Fest waren viele ehemalige Mitglieder gekommen, darunter auch der 76 Jahre alte Alfred Schaack, der heute in Rotthalmünster bei Bad Füssing lebt. Er verbrachte seine Jugend in Obertheres. Er war 1951 einer derjenigen, die den Club nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit aufleben ließen. „Da wir alle kein Geld hatten, haben wir zum Auffüllen der Vereinskasse als erstes einen Kappenabend in unserer damaligen Vereinsgaststätte Mattenheimer veranstaltet“, erzählte Schaack.

    1952 schied Schaack aus dem Club aus, weil er nach Eichstätt zog. Sein Nachfolger wurde Heinz Vogel, der auch das „Clubhemd“ vom Vorgänger erbte. Der heute 70-Jährige war erst 15 Jahre alt, als er in den Club aufgenommen wurde. „Wir waren damals darauf bedacht, etwas für die Allgemeinheit zu tun und haben Ruhebänke aufgestellt und gegenüber vom historischen Rathaus eine Grünanlage erstellt“, berichtete er.

    Auch Winfried Stark, der als 20-Jähriger 1974 Mitglied des Clubs wurde, meinte: „Die Kameradschaft war unschätzbar.“ Er war die letzten drei Jahre bis zu seiner Hochzeit und damit bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1981 Vorsitzender. Besonders gerne erinnert er sich heute daran, dass man damals viel gesungen habe. Der Club habe auch zu seiner Zeit Bänke in Obertheres aufgestellt und ab und zu Mehrtagesausflüge unternommen.

    Von den derzeitigen Mitgliedern ist Thomas Viering derjenige, der am längsten dem Club, nämlich seit 1987, angehört. Er glaubt, dass er noch viele Jahre mit dabei sein und einmal Egid Voit, der es auf 27 Jahre Mitgliedschaft gebracht hatte, überholen wird. Er hat zwar eine Freundin, doch denkt ebenso wie sie nicht ans Heiraten. So kann er einen neuen Rekord aufstellen, weil eine Club-Mitgliedschaft erst mit der Hochzeit endet.

    Weitere Bilder vom Festtag unter www.mainpost.de/lokales/hassberge

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