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Damit sich Hund und Herrchen besser verstehen

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Damit sich Hund und Herrchen besser verstehen

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    Armella Dünninger aus Kleinmünster zeigt ihrem jungen Golden Retriever an, dass er auf der Decke Platz machen soll. Tierlehrerin Hannelore Dahl
(rechts) beobachtet die Übung und gibt Ratschläge.
    Armella Dünninger aus Kleinmünster zeigt ihrem jungen Golden Retriever an, dass er auf der Decke Platz machen soll. Tierlehrerin Hannelore Dahl (rechts) beobachtet die Übung und gibt Ratschläge. Foto: FOTOS RUTH MAHR-HAAS

    Mittwochvormittag am Haßfurter Flugplatz: Während Motorflugzeuge lautstark starten und landen, üben auf einem Parkplatz in der Nähe mehrere Hundehalter den Umgang mit ihren Tieren. Voll konzentriert führt eine junge Frau ihren kleinen Hund durch Eimerchen, die einen Hindernispfad bilden, um so das Gehen an der Leine zu üben. "So ist es gut", lobt Hannelore Dahl, und: "Jetzt laufen Sie noch mal zurück und lassen den Hund sitzen, dann können Sie ihn auch belohnen".

    Kurt und seine Fortschritte

    Tierlehrerin Hannelore Dahl gibt regelmäßig Hundeausbildungskurse in Haßfurt und kontrolliert mit wachen, freundlichen Augen den Umgang zwischen Halter und Hund, greift sofort korrigierend ein, wenn ihr etwas auffällt bzw. nicht gefällt. "Hundeerziehung und -ausbildung ist mehr als auf Kommando Pfötchen geben."

    Hannelore Dahl arbeitet schon seit über fünf Jahren nach der Feltmann-Methode. Angesichts strenger Auflagen und Verordnungen werde das Thema Erziehung für Hundehalter immer wichtiger.

    Einige Meter weiter übt Kurt mit seinem Frauchen Berta Göhring, unterstützt werden die beiden von der angehenden Tierlehrerin Susanne Tief. "Es ist ein richtiger Glücksfall für uns, dass wir hier so mit Kurt üben können", sagt Berta Göhring aus Sand am Main, die bereits zum fünften Mal am Flugplatz dabei ist. Der große schwarze Hund machte seiner Familie Ärger. Kurt bellte sehr viel, griff andere Hunde an, lief einfach auf die Straße, hörte nicht auf Frauchen oder Herrchen.

    Was hat sich nun bei Kurt verändert durch die gewaltfreie Erziehung? "Von mal zu mal wird es besser. Wir haben schon große Fortschritte gemacht", freut sich die Halterin. Kurt weiß durch das Training nun genau, wo sein Platz ist. Er gehorche, komme auf Zuruf, laufe nicht mehr einfach weg, sondern gehe an der Leine, ohne zu ziehen. Wenn Berta Göhring jemanden beim Spaziergang trifft und sich unterhält, dann setze sich Kurt brav hin und warte, bis es weitergehe.

    Kontakt zum Tierheim

    Mittagspause. Die drei Tierlehrerinnen fahren ins Haßfurter Tierheim, wodurch der Kontakt in den Landkreis Haßberge entstand, denn die drei kommen aus Marktbreit bzw. der Würzburger Gegend. Über die Familie Schindelmann, die das Tierheim leitet, kam die Zusammenarbeit zustande. Derzeit leben 40 Hunde im Tierheim. Das Ehepaar Schindelmann suchte nach einer Alternative zur herkömmlichen Hundeausbildung, um die Hunde gut zu sozialisieren, damit sie besser vermittelbar sind. Die Lösung bot eine gewaltfreie Methode der Hundeerziehung, die auf die Tierverhaltensforscherin und Trainerin Gudrun Feltmann-von Schroeder zurückgeht.

    Die Verhaltensbiologin Gudrun Feltmann- von Schroeder aus Bayreuth, die sich seit mehr als 30 Jahren mit der Beziehung zwischen Mensch und Hund beschäftigt, hat sozusagen einen eigenen Knigge für Hund und Mensch entwickelt.

    Erst muss der Mensch lernen

    Die Grundlage ist dabei ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Bevor der Hund etwas lernen kann, muss der Mensch selbst erst einmal vier Grundsätze erlernen: Der Mensch muss lernen, den Hund zu verstehen; der Mensch muss lernen, das Verhalten des Hundes richtig zu interpretieren; der Mensch muss lernen, die Gesetze der Hunde, die soziale Ordnung des Hundes zu bestimmen, zu erkennen und zu respektieren; der Mensch muss lernen, sich dem Hund gegenüber so auszudrücken, dass der Hund ihn auch versteht.

    Wieder zurück am Flugplatz, kommt Armella Dünninger dran. Die Hundehalterin aus Kleinmünster hat einen Golden Retriever Welpen, den sie vor allem gewaltfrei erziehen will, deshalb ist sie mit Aaron zur zweiten Unterrichtsstunde an den Flugplatz gekommen.

    "Das war schon imponierend, was wir in der ersten Stunde alles lernten", macht sie deutlich. Vor allem Stimme und Körpersprache benützt die Hundehalterin nun, um mit ihrem Hund zu kommunizieren, so wie es ihr Hundeexpertin Hannelore Dahl gezeigt hat.

    Fehler der Anfänger

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    Die warnt: "Gerade die Ersthundbesitzer können sehr viele Fehler bei der Erziehung machen." Vor der Anschaffung eines vierbeinigen Freundes sollte man sich eingehend über die Erziehungsmethoden informieren. Damit die "Freundschaft Hund" nicht zu einer nur einseitigen Beziehung wird.

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