Doch nicht nur Hasen-Kennzeichen sind beliebt. Weniger ist mehr, lautet das Motto – Kennzeichen mit möglichst wenig Zeichen stehen besonders hoch im Kurs. „Vor allem bei jungen Leuten gilt: Je kürzer, desto besser“, weiß die Leiterin der Straßenverkehrbehörde in Haßfurt, Hildegard Schwachula, zu berichten. Doch das Ideal, ein Kennzeichen mit nur einem Buchstaben und einer Zahl, ist derzeit nicht erreichbar. Diese Nummernschilder sind allesamt ausgegeben.
Auf Platz zwei der Prioritätenliste stehen laut Schwachula Kombinationen mit Schnapszahlen. Wer eine der besonders eingängigen Nummern mit den Initialen seines Namens kombinieren möchte, der braucht also ein wenig Glück. Denn Initialen sind ebenfalls ein großes Thema, wenn es ums Wunschkennzeichen geht. Am liebsten werden die Anfangsbuchstaben des Namens mit dem Geburtsdatum oder dem Geburtsjahr verbunden. Deshalb sind etwa vierstellige Zahlen, die mit 19 beginnen, populär. Denn: Geht es mit rechten Dingen zu, können damit die Geburtsjahre sämtlicher Autofahrer gebildet werden.
Jahrgänge ab 2000 müssen sich noch einige Jahre gedulden. Und vor 1900 geborene Personen nehmen nur schwerlich noch am Straßenverkehr teil.
Unter den Wörtern, die mit den Anfangsbuchstaben HAS gebildet werden können, ist der HAS-E der klare Favorit. Ihm folgt HAS-I, der in Sachen Niedlichkeit noch eine Schippe drauflegt. „Wir haben eine bekannte Persönlichkeit aus den Haßbergen, die sich immer Hasi-Schilder machen lässt“, verrät Schwachula, „weil das sein Kosename ist“. Ein Umstand, der wohl auf einige Fahrer in der Region zutreffen dürfte.
Ebenfalls beliebt ist die Kombination HAS-S. Doch das liegt nach Schwachulas Einschätzung nicht daran, dass die Fahrer damit ihre Abneigung gegenüber der Welt zum Ausdruck bringen wollen. „Das fällt eher unter die Kategorie Einzelbuchstabe“, sagt sie. Und die sind nun mal sehr begehrt.
Ein weiteres Wortspiel, das sich nach kurzer Überlegung anbietet, ist HAS-CH. Jedoch sei das Kennzeichen mit Verbindung zu der aus der Cannabispflanze gewonnenen Droge laut Schwachula, nicht sehr nachgefragt – „auch wenn wir es grundsätzlich ausgeben würden“. Wie die Kunden reagieren, die zufällig ein solches Kennzeichen bekämen? „Die sagen da nichts. Wir haben auch problemlos HAS - WC vergeben.“
Die Autofahrer, die sich auf derlei Überraschungen einlassen sind allerdings in der Minderheit. Denn etwa vier von fünf Autofahrern wählen bei der Autozulassung ein Wunschkennzeichen. Es scheint, als mache sich auch hier die viel zitierte besondere Beziehung der Deutschen zu ihrem Fahrzeug bemerkbar.
Das geht soweit, dass man ein Wunschkennzeichen nur für sich selbst reservieren kann (siehe Infobox). Eine direkte Übertragung einer bestimmten Buchstaben-Zahlen-Kombi auf eine andere Person ist nicht möglich. „Das würde sonst Blüten treiben“, meint Schwachula, „die Leute würden die Kombinationen verkaufen.“ Die Möglichkeit, sein altes Kennzeichen auf ein neues Auto zu übertragen, ist mittlerweile aber einfach und kann gleich bei der Abmeldung des alten Autos erledigt werden. Damit HAS-E Hase bleibt und HAS-I Hasi.
Kennzeichen aussuchen
Wunschkennzeichen kosten bundesweit 10,20 Euro Gebühr. Ob die individuell angepeilte Buchstaben-Zahlen-Kombination noch verfügbar ist, kann man im Internet unter bit.ly/wunschkennzeichen nachsehen. Dort finden Sie eine Suchmaske, die Wünsche überprüft und eine Auswahl der möglichen HAS-Schilder vorschlägt. Das Kennzeichen kann dann online reserviert werden. Die Suchmaske bietet auch verschiedene Filter, mit deren Hilfe man direkt nach Nummernschildern mit Schnapszahlen, runden Zahlen oder Zahlenfolgen suchen kann. Man sollte bedenken, dass die Buchstabenkombinationen SS, SA, HJ und KZ aufgrund ihrer Bedeutung in der nationalsozialistischen Vergangenheit bundesweit verboten sind. Umlaute gibt es ebenfalls nicht.