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ERMERSHAUSEN: Das Ende des Ermershäuser Funklochs naht

ERMERSHAUSEN

Das Ende des Ermershäuser Funklochs naht

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    Karin Ehrhardt (rechts) von der Deutschen Telekom informierte die Bürger über den bevorstehenden Bau eines Mobilfunkmasts vor dem Tennisplatz in Ermershausen.
    Karin Ehrhardt (rechts) von der Deutschen Telekom informierte die Bürger über den bevorstehenden Bau eines Mobilfunkmasts vor dem Tennisplatz in Ermershausen. Foto: Foto: Christian Licha

    Bald wird Ermershausen kein weißer Fleck mehr auf der Mobilfunk-Landkarte sein. Am Mittwoch informierten Fachleute im Sportheim die 30 Interessierten, die zu einer Informationsveranstaltung gekommen waren.

    Bürgermeister Günter Pfeiffer begrüßte es, dass die Deutsche Telekom ein Programm aufgelegt hat, mit dem auch nicht wirtschaftlich rentable Standorte mit Mobilfunk versorgt werden. „In fast jedem Dritte-Welt-Land ist die Netzabdeckung besser als in Deutschland“, meinte Pfeiffer etwas überspitzt zur Lage im Dorf. Besonders erfreulich sei es, dass die Telekom die kompletten Investitionskosten übernehme. Die Gemeinde müsse somit keinen Cent beisteuern.

    Signal aus Maro reicht nicht aus

    Die Kommunalbeauftragte für Mobilfunk in Bayern bei der Telekom, Karin Ehrhardt, erläuterte die Notwendigkeit einer Basisstation. Momentan komme das Funksignal von einem Mast in Maroldsweisach auf dem Zeilberg. Das Signal aber decke Ermershausen mehr schlecht als recht ab. Um den Ort optimal zu versorgen, sei es notwendig einen Funkmast im Bereich des Sportplatzes zu bauen. Angedacht war zunächst ein Standort am Ende des Fußballplatzes gegenüber des Sportheims, der jedoch als nicht so günstig empfunden wurde. Nun sei man mit der SpVgg Ermershausen überein gekommen, auf dem noch bestehenden Spielplatz vor dem Tennisplatz einen Funkmasten mit einer Höhe von 20 bis 25 Metern zu errichten. Der Vereinsvorsitzende Volker Pfeiffer bestätigte dies und wies darauf hin, dass der Spielplatz dafür komplett geräumt werde. Nach einer Überprüfung durch einen Gutachter sei man ohnehin zu dem Ergebnis gekommen, dass die dortigen Spielgeräte nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Somit musste gehandelt werden. Da der Verein alleine nicht in der Lage gewesen wäre, den Spielplatz neu anzulegen, sei der Gedanke, den Platz für den Mobilfunkausbau zur Verfügung zu stellen, die beste Lösung.

    Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt war Dr. Thomas Kurz gekommen, um über die Strahlung des Mobilfunks aufzuklären. Für jede Basisstation ist eine Standortbescheinigung der Bundesnetzagentur notwendig. Hierzu muss die Telekom alle technischen Daten angeben und sich verpflichten, alle Vorgaben einzuhalten. Ebenso wird der Sicherheitsabstand errechnet, in dem sich kein Mensch langfristig aufhalten darf. Meistens sei das ein Radius von 20 Metern rund um die Funkzellen. Da sich diese in luftiger Höhe befinden, sei auch der Abstand von circa drei bis vier Metern unterhalb der Zellen kein Problem, sagte der Wissenschaftler. Generell werde der Mensch von Mobilfunkmasten sowieso wesentlich geringer belastet als daheim beim Umgang mit seinem eigenen Smartphone. Aber auch da gebe es Grenzwerte, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung ausschließen. „Bisherige Studien liefern keinen Hinweis darauf, dass die Exposition der Umwelt gegenüber HF-Feldern, wie zum Beispiel von Basisstationen, das Risiko für Krebs oder andere Krankheiten erhöht“, zitierte der Physiker die Weltgesundheitsorganisation.

    Im Jahr 2020 soll der Mast stehen

    „Wenn alles gut läuft, wird Ermershausen vielleicht schon im ersten Quartal 2020 optimal mit LTE versorgt sein“, erklärte die Telekom-Mitarbeiterin und verwies auf eine Gesamtdauer bei ähnlichen Projekten von rund einem bis eineinhalb Jahren. Auch sei es nicht ausgeschlossen, dass die beiden anderen Netzbetreiber, Vodafone und O2, am gleichen Mast ihre Funkzellen mit installieren. Die Telekom sei nämlich verpflichtet, die Mitbewerber zu fragen, ob sie Interesse hätten, erklärte Ehrhardt. Im weiteren Verlauf beantworteten die Experten die Fragen der anwesenden Bürger. Die stehen dem Netzausbau sehr wohlwollend gegenüber.

    Bürgermeister Günter Pfeiffer bedankte sich ausdrücklich bei der SpVgg Ermershausen für die Bereitschaft, das Grundstück zum Wohle aller Bürger zur Verfügung zu stellen. Den Kindern stünden noch zwei andere Spielplätze im Dorf zur Verfügung. Das sei ausreichend, sagte das Gemeindeoberhaupt in Bezug auf die bevorstehende Entfernung der Spielgeräte vor dem Tennisplatz.

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