Am Regiomontanus-Gymnasium laufen die Proben auf Hochtouren. Am Mittwoch, 8., und am Donnerstag, 9. Juli, sollen die beiden Aufführungen von „Das Phantom der Oper“ stattfinden. Bis dahin ist noch einiges zu tun.
Insgesamt machen rund 40 Schüler und Lehrer bei dem Projekt mit, an dem die Theatergruppe, die Bigband und das Vokalensemble, eine Art Oberstufenchor, beteiligt sind. Bisher probten die verschiedenen Gruppen parallel zueinander. „Natürlich mit enger Absprache“, berichtet Lehrerin Kathrin Hiernickel, die die Theatergruppe leitet. Nun kommt es noch darauf an, die verschiedenen Bereiche zusammenzuführen.
Den Titel „Phantom der Oper“ verbinden viele mit dem gleichnamigen Musical aus dem Jahr 1986. Dabei geht der Stoff auf einen Roman aus dem Jahr 1909 zurück, der mehrfach für die Bühne bearbeitet wurde. An einer dieser Bühnenfassungen orientiert sich auch die Aufführung des Haßfurter Schultheaters. „Was wir machen, ist eigentlich mehr als das Musical“, erklärt Kathrin Hiernickel.
„Meine Patentante ist in Wien an einem großen Theater. Auch da hat es mich immer fasziniert, zuzusehen“, erzählt der Zehntklässler Jonas Pfeuffer, wie er zur Schultheatergruppe kam. Seit der 8. Klasse ist er dabei, seinen ersten Auftritt hatte er in der Greifswalder Straße. Das war jedoch nicht sein erster Auftritt auf der Bühne. Bevor er ans Gymnasium kam, hatte er bereits in der Grundschultheatergruppe Erfahrungen gesammelt.
Jonas spielt die Titelrolle – aber nicht alleine. Das Phantom teilt er sich mit Jule Feldner. Die 17-Jährige besucht die 11. Klasse und ist seit diesem Schuljahr Mitglied der Theatergruppe. In der 8. und 9. Klasse hat sie im Impro-Theater der Schule ihre Leidenschaft fürs Schauspiel entdeckt. „Außerdem fand ich den Sommernachtstraum cool“, sagt sie über die letztjährige Aufführung. Die beiden Phantom-Darsteller haben die Szenen so aufgeteilt, dass Jule die Gesangsparts übernimmt. „Ich könnte das nicht“, sagt Jonas selbstkritisch.
Bei dem Phantom in der Geschichte handelt es sich um den genialen Musiker Erik, der im Keller der Oper haust und eine Maske trägt, um sein entstelltes Gesicht zu verstecken.
Luisa Steinhöfer spielt die Rolle der Christine Daaé, einer Opernsängerin, für die Erik zur Gefahr wird, als er sich in sie verliebt. „Ich bin seit der 9. Klasse dabei“, erzählt die 18-Jährige. Gerade hat sie ihr Abitur hinter sich gebracht, nun steht sie noch einmal als Schauspielerin auf der Bühne im „Silberfisch“, dem Ganztagsgebäude des Schulzentrums. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, auch weiterhin Theater zu spielen, meint sie: „Ich will mich nicht vollkommen darauf konzentrieren.“ Die Schauspielerei mache ihr zwar Spaß, sei ihr aber als Beruf zu unsicher. „Ich will studieren. Aber es ist ein cooles Hobby“, meint sie. Vor ihrem Einsatz in der Schultheatergruppe gehörte sie zum Team des Englischtheaters. Und Kathrin Hiernickel findet es gut, dass es an der Schule mittlerweile einige Theaterangebote für die Unterstufe gibt, so dass die Schüler später nicht ganz ohne Vorkenntnisse in ihre Gruppe kommen.
Neben den Musikern und den Schauspielern waren im Vorfeld auch andere Schüler mit dem Theaterprojekt beschäftigt. So hat beispielsweise Kunstlehrer Michael Fleischmann-Wilke mit seinen Schülern das Bühnenbild gestaltet. „Wir versuchen seit Jahren, viele verschiedene Leute zu integrieren“, sagt Kathrin Hiernickel.
Erfreut zeigt sie sich auch darüber, dass die Schule mittlerweile einen eigenen Raum für Theaterproben hat. Dort gibt es viel Platz, eine Bühne und eine Auswahl an Requisiten. Mittlerweile sind die Proben allerdings so weit fortgeschritten, dass die Schüler bereits auf der Bühne im „Silberfisch“ proben, wo die Aufführungen stattfinden werden.
Bis zuletzt arbeitet Kathrin Hiernickel mit ihren Schülern am Stück, um dem Ganzen für die Aufführung den letzten Feinschliff zu geben. „Mehr Betonung“, „Lauter sprechen“ oder „Nicht mit dem Rücken zum Publikum drehen“, das sind ihre häufigsten Regieanweisungen, als die Schüler zum ersten Mal auf der Bühne proben. Nach den Proben im Probenraum müssen sich viele erst daran gewöhnen, nun mit ihrer Stimme bis nach ganz hinten durchdringen zu müssen.
Aufführungen von„Das Phantom der Oper“ finden am Mittwoch, 8., und Donnerstag, 9. Juli, jeweils um 19.30 Uhr statt. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.