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Königsberg: Das Wort zum Wochenende: Friede auf Erden

Königsberg

Das Wort zum Wochenende: Friede auf Erden

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    Peter Hohlweg, evangelischer Pfarrer in Königsberg in Bayern, mit den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden: Altershausen, Dörflis, Hellingen, Junkersdorf, Königsberg, Köslau und Unfinden.
    Peter Hohlweg, evangelischer Pfarrer in Königsberg in Bayern, mit den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden: Altershausen, Dörflis, Hellingen, Junkersdorf, Königsberg, Köslau und Unfinden. Foto: Doreen Streng

    Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

    Mit diesen Worten verkündeten die Engel den Hirten auf den Feldern die Botschaft der ersten Weihnacht. Und so singen wir es im Gloria bei jedem Gottesdienst. Seit jenem Moment hallt diese Verheißung durch die Geschichte und entfacht eine Sehnsucht in den Herzen der Menschen: die Sehnsucht nach Frieden, nach Heilung und Versöhnung.

    Im Advent jedoch schweigt das Gloria. Wie auch der Friede auf Erden in weite Ferne gerückt scheint. Denn so anders, viel friedloser klingen die Botschaften, die wir in den Zeitungen lesen müssen und in den Nachrichten hören! Kein Frieden – weder in der Politik noch in der Gesellschaft und oft nicht einmal in den Familien. Ganz zu schweigen von der weltpolitischen Lage. Ist der Friede auf Erden also nur eine Illusion? Oder gibt es tatsächlich eine Hoffnung, dass er einmal Wirklichkeit wird?

    Auch in diesem Jahr feiern wir Advent und Weihnachten im Schatten des Krieges. Nicht bei uns – Gott sei Dank –, doch nicht sehr fern von uns, auch in Europa, im Heiligen Land, im Nahen Osten und in Afrika … Ein weiteres Weihnachten in einer Welt, die von Unfrieden gezeichnet ist, so wie so oft in der Geschichte der Menschheit. Und doch setzt Gott mit Weihnachten, mit dem Kind in der Krippe ein unübersehbares und unüberbietbares Zeichen: Der Macht des Kaisers stellt er die Ohnmacht des Kindes entgegen. Der Habsucht dieser Welt begegnet er mit der Armut des Stalls. Der Gewalt der Soldaten hält er die liebevolle Anbetung der Hirten entgegen. Gott, der Herr der Heerscharen, kommt in diese Welt nicht als Krieger, sondern als Wehrloser, ohne Waffen, "nackt und bloß", wie es bei Martin Luther heißt.

    Doch manchmal, nur manchmal wünschten wir uns einen anderen Gott, einen, der mit Macht aufräumt, der eingreift, der den Aggressoren dieser Welt entschlossen entgegentritt. Aber Gott wählt einen anderen Weg – es ist der Weg der Liebe, der Weg der Gewaltlosigkeit und der Ohnmacht. Warum? Weil Gott nur so unser Herz erreichen kann und damit wirklich etwas ändert.

    Ein Gott, der Gewalt ausübt, mag Respekt oder Furcht einflößen, doch Liebe könnte er nicht wecken. Der Gott, der selbst die Liebe ist, begegnet uns in der Krippe und am Kreuz, um uns zu verändern, um unsere Herzen zu öffnen, damit er einziehen kann. Der Friede, den die Engel in jener Heiligen Nacht verheißen haben, beginnt deshalb in uns selbst. Von dort aus breitet er sich aus, bis er am Ende der Zeit von Gott selbst vollendet wird.

    Eine gesegnete und friedvolle Adventszeit! Ihr Pfarrer Peter Hohlweg

    Autor: Pfarrer Peter Hohlweg

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