Am Gedenktag der Reformation lädt das evang.-luth. Dekanat Rügheim regelmäßig zu einem Festabend ein, der mit dem Gottesdienst in der Kirche beginnt und anschließend im Schüttbau weitergeführt wird. Für die Predigt konnte in diesem Jahr Dekan Christian Lutz gewonnen werden. Die musikalische Ausgestaltung lag in den bewährten Händen von Dekanatskantor Matthias Göttemann an der Orgel. Den liturgischen Teil übernahmen neben Dekanin Anne Salzbrenner stellvertretender Dekan Jan Lungfiel sowie die beiden Synodalpräsidenten Charlotte Seitz und Gerhard Koch.
Gottesdienst und Festpredigt standen ganz im Zeichen der Ökumene. Schon in ihrer Begrüßung betonte die Dekanin, dass wir "gemeinsam unterwegs sind als Geschwister des einen Herrn". Auch Dekan Lutz stellte heraus, dass das ökumenische Miteinander eine Erfolgsgeschichte der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland sei. Lutz nannte stellvertretend für das reichhaltige Miteinander ökumenische Gottesdienste, Kinderbibeltage, den ökumenischen Verein Bibelwelten sowie "living room" (Ganztagesbildung am Schulzentrum Haßfurt).
Das Miteinander schützen
"Gemeinsame Aktionen können ungewohnte Potenziale freisetzen und führen auf den innersten Kern unserer christlichen Kirchen", so Lutz wörtlich. Dieses Miteinander gilt es gemeinsam auch zu schützen und zu feiern, wie es uns Jesus Christus ans Herz gelegt hat. Mit dem Wunsch, dass der Reformationstag in Rügheim dazu beitragen möge, mit Form und Gestalt unseres gemeinsamen kirchlichen Miteinanders auch weiterhin eine Erfolgsgeschichte bleibt, blickte Lutz hoffnungsvoll in die Zukunft.
Im Anschluss an die Festpredigt stellte Simone Pendić das oben genannte Programm im "living room" vor und referierte über Aufgaben und Projekte. Die Träger dieser Einrichtung sind die katholische Diözese Würzburg und das evangelische Dekanat Rügheim – eine deutschlandweit einmalige Konstellation.
Doris Otminghaus – Pfarrerin von Westheim-Eschenau – stellte mit einigen Egli-Figuren das "Märchen von der Bibelwelt-Geschichte" vor und weckte damit das Interesse an den Aktionen, die im Haßfurter Bibelturm alljährlich mit wechselndem Programm durchgeführt werden; gleichzeitig warb sie damit um weitere Mitarbeitende.
Im Mittelpunkt des Dekanatsempfangs stehen traditionell die Ehrungen verdienter und langjähriger Mitarbeiter. Gerade diejenigen, die 20 oder mehr Jahre im Dienste der Kirche ehrenamtlich tätig sind, sollen bei dieser Gelegenheit ausgezeichnet werden. Vierzehn Personen standen zur Ehrung an, welche die jeweilige Urkunde sowie eine Tontafel mit dem Segenswunsch des Dekanats und dem Siegel des Lammes erhielten.
Zur Ehrung für 20 Jahre standen an: Annette Grünewald (KG Birkenfeld, Kigo Ermershausen), Heidrun Weigand (KG Birkenfeld, Kirchenvorstand); ein Vierteljahrhundert im Dienste der Kirche sind tätig: Brigitte Göpfert (KG Holzhausen, Lesungen im Gottesdienst), Erna Müller (KG Königsberg, Mesnerin), Elke Ruder (KG Holzhausen, Kigo-Mitarbeit) und Heike Schätzlein (KG Holzhausen, Kigo-Leitung). Die Ehrung für 30-jähriges Wirken in den Kirchengemeinden erhielten Britta Lutz (KG Rügheim, Leselektorin), Horst Merz (KG Uchenhofen, Mesner), Karin Meyer-Jungclaussen (KG Ebern, Organistin), Jürgen Thein und Berthold Wolfschmidt (Uchenhofen, beide Mesner). Wolfgang Ruder (KG Uchenhofen) versieht seit 40 Jahren den Mesnerdienst; Hilmar Ruder (KG Uchenhofen) erhielt für 45 Jahre Mitarbeit als Kirchenpfleger bzw. 50 Jahre als Mesner die entsprechende Ehrung. Schließlich wirkt Rainer Vierneusel (KG Dörflis-Köslau) 50 Jahre im Posaunenchor mit.
Nach den Ehrungen nahm Oskar Ebert die Gelegenheit zu einem ganz persönlichen Grußwort wahr und verabschiedete sich gleichzeitig als stellvertretender Landrat, eine Funktion, die er an diesem Abend letztmalig innehatte.
