(wo) „Weißt du noch“, „Kannst du dich erinnern an...?“, „Das ist doch!“ - Solche und ähnliche Fragen und Ausrufe stehen zu Beginn eines jeden Klassentreffens, besonders wenn man sich seit längerer Zeit nicht gesehen hatte. So war es auch, als die Abschlussklasse 1983 der Schule der Englischen Fräulein von Bamberg diesmal in Zeil zu einem Wiedersehen zusammen kam.
Waren es in den vergangenen Jahren meist oberfränkische Orte, so organisierte die ehemalige Schülerin Helene Ortloff diesmal das Treffen in Zeil am Main. Sie lud ihre Mitschülerinnen zunächst zu einer Zusammenkunft in einen Winzergasthof in Ziegelanger ein, wo natürlich die Wiedersehensfreude besonders groß war. Jede Klassenkameradin erzählte ihren Lebenslauf.
Nach gemeinsamen Mittagessen, ging es in die Kernstadt Zeil. Am Rathaustor warteten schon der stellvertretende Bürgermeister Helmut Trautner und der Stadtbeamte Rochus Seufert auf die 21-köpfige Klasse. Trautner informierte über die personelle und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Zeil und ließ durch Rochus Seufert eine kleine Diaschau über „Impressionen in Zeil“ den Gästen nahebringen.
Stadtführer Wolfgang Ortloff wartete schon, das Gesehene im Detail der „Klasse“ nahezubringen. Hier aber erlebte er in der Annakapelle eine Überraschung. Die ehemalige Handarbeitslehrerin, Schwester Lucia, jetzt 75jährig, übertraf durch ihr Wissen um Einiges ihrem Führer, da sie wusste, dass das IHS-Monogramm in der Annakapelle, das durch seine Buchstaben auf den Namen Jeus hinweist, aber durch seine Beigaben mit ein Herzen und drei Nägeln auf den Ordensgründer der Jesuiten Ignatius von Loyola hinweist.
Diese drei Nägel symbolisieren das monastische Grundprinzip: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Sind doch der Frauenorden „Englische Fräuleins“, durch die Engländerin Maria Ward 1609 gegründet, der schwesterliche Orden der Societas Jesu (SJ), der Jesuiten. Sie nennen sich Kongregation Jesu (CJ).
Die Anna-Kapelle in Zeil, in gotischen Stil erbaut und 1412 konsekriert, ist die älteste Kirche Zeil. Die angesprochenen Renaissance-Fresken aber stammen, durch Übertünchung der gotischen, aus dem Jahr 1620. So lernte Führer Wolfgang Ortloff wieder etwas hinzu.
Im weiteren Spaziergang durch Zeil wurden die geschichtlich relevanten Ziele angegangen, Den Schluss bildete die Pfarrkirche Sankt Michael, wo man durch ein Lied der verstorbenen und kranken Klassenkameradinnen gedachte. Zum Abschluss fand man sich dem Wetter entsprechend in einer Zeiler Eisdiele ein. Eine weitere Klosterschwester war Schwester Judith, die Generaloberin der Franziskanerinnen von Vierzehnheiligen.