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Dem Wandel meist ein Stück voraus

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Dem Wandel meist ein Stück voraus

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    Lager aus Metallpulver, hart wie Stahl. Otto Hetterich (links) und Dr.
Martin Göbel an der Anlage für Hochgeschwindigkeits-Sintern.
    Lager aus Metallpulver, hart wie Stahl. Otto Hetterich (links) und Dr. Martin Göbel an der Anlage für Hochgeschwindigkeits-Sintern.

    Rund 4900 sind es zur Zeit, davon 3800 in Schweinfurt, dem nach wie vor größten Produktionsstandort in der SKF Gruppe. 20 Prozent des Konzernumsatzes werden in der Bundesrepublik erwirtschaftet. 25 Prozent stehen in Aussicht, nachdem im Juli dieses Jahres die Willy Vogel AG, Berlin, übernommen wurde, ein weltweit führender Experte für Schmiersysteme mit über 100 Millionen Euro Umsatz.

    Die SKF ist weltweit vorn als Anbieter von Wälzlagern und Dichtungen. Sie wird das laut Gyberg auch bleiben. Zum Wachstum sollen aber auch industrielle Dienstleistungen wie beispielsweise Beratung und Zustandsüberwachung von Windanlagen beitragen, die Lineartechnik in den Märkten Medizintechnik oder Optik, die Innovationsplattform Mechatronik.

    Um alle Möglichkeiten für neue Märkte und Techniken auszuloten, hat die SKF die (von Barbara Faltus geleitete) "Flexi Force" ins Leben gerufen, die sich auch für ein Maschinenbauunternehmen untypischen Herausforderungen stellt. Beispiel ist ein Maschinenteil im Motorblock für Nutzfahrzeuge (schon im Test), mit dem Schadstoffe im Abgas reduziert und die Ölwechsel-Zyklen verlängert werden.

    Zur Zeit investiert die SKF in der Komponentenhalle des Werkes 3 in neue Technik für Hochgeschwindigkeits-Sintern. Auch ein Markt mit Zukunft, wie Dr. Ing. Martin Göbel erklärt. Beim Sintern wird Metallpulver durch hohen Druck zu festen Teilen geformt. Extreme Geschwindigkeit beim Umformen bedingt weniger Widerstand und führt zu einer hohen Dichte des Produkts, die mit 7,65 nahe an die von Stahl (7,87) herankommt.

    Das gesinterte Erzeugnis (Gelenklager, Schräglager) kostet weniger, erfüllt aber die gleichen Anforderungen wie das aus Stahl. Ein Serienauftrag für Volvo (ab Januar) liegt bereits vor. Das Anwendungsspektrum für diese SKF-Spezialität ist groß.

    Mit etwa der Hälfte des Gesamtumsatzes (1,2 Milliarden Euro, Exportanteil 49 Prozent) ist die Automobilindustrie der größte Kunde der SKF GmbH. Im Werk Lüchow (800 Beschäftigte) läuft die Produktion wegen der großen Nachfrage nach Truck-Hub-Units, Radlagereinheiten für Nutzfahrzeuge, auf Hochtouren. Im Werk Mühlheim werden Spezialprodukte für die Autoindustrie gefertigt, in Schweinfurt, im Werk 3, Zylinderrollenlager ("Explorer"), Kegelrollenlager und Komponenten. Auch hier hat die Nachfrage spürbar angezogen.

    Das Werk im Süden der Stadt gilt mit seiner Channel-Fertigung als modernstes weltweit. Täglich werden hier 130 000 Kegelrollenlager produziert. 8,4 Millionen Zylinderrollenlager waren es im vergangenen Jahr. Zehn Prozent davon gingen sogar nach China, wohin die SKF auch Großlager aus dem Werk 2 liefert, etwa für Papierfabriken oder Stahlwerke. Das heißt, dass die hohe Kompetenz der SKF und der Standort Schweinfurt auch im Maschinenbau eine wichtige Rolle spielen.

    Seit 1947 ist die SKF technischer Partner von Ferrari. Im roten Renner von Schumi & Co. befinden sich 150 Lager, allesamt von SKF entwickelt und in den Werken Schweinfurt sowie Mühlheim an der Donau gebaut. Zum 75. Geburtstag ihrer Gesellschaft sind die Anwendungstechniker nicht wenig stolz darauf, dass die SKF nicht nur Ferrari, sondern (mit Ausnahme von Renault) mittlerweile die gesamte Formel 1 mit Lagern ausstattet.

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