1100 Gymnasiasten radeln, skaten, joggen, walken oder schwimmen dreieinhalb Stunden lang. Macht 15 000 Kilometer und 20 000 Euro für gute Zwecke. So lautet die stolze Bilanz des mittlerweile dritten Sponsorenlaufes am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt.
Das ersportelte Geld wurde jetzt an verschiedene gemeinnützige Zwecke verteilt. Organisiert wurde das Ganze vom P-Seminar „Sponsorenlauf“ unter der Leitung von Birgit Moller. „Aber ohne ganz viel Unterstützung aus der gesamten damaligen Q 11 hätten wir das natürlich nicht schaffen können“, erklärte Tobias Ziegler im Namen des Seminars. Er und seine 14 Mitstreiter stecken mittlerweile in den Abitur-Vorbereitungen, doch dieses P-Seminar wird wohl unvergessen sein.
„Die Details in der Planung haben wir wohl alle unterschätzt“, gestand Ziegler ein. Neben dem Heraussuchen und Markieren der Strecken mussten die P-Seminaristen an tausend Kleinigkeiten denken – bis hin zu den Biertischgarnituren an den Registrierungsstellen: „Die stehen ja nicht von selbst morgens um acht dort in der Landschaft.“
Aber die 15 waren nicht allein: Sowohl Lehrkräfte, die gesamte Q 11 und einige Sponsoren unterstützten sie. Die Stadt Haßfurt half nicht nur bei der Streckenabsperrung, von der Firma Persch kamen die mobilen Toiletten, die Brauerei Eschenbacher stellte Sonnenschirme, Tische, Bänke und je Teilnehmer ein Getränk. Und der Lions-Club verteilte an die Sportler Äpfel und Müsliriegel.
Die Fünft- bis Zehntklässler machten sich derweil am 13. Juli auf ihre Runden. Vorher hatten sie sich – meist im Familienkreis – Sponsoren je Kilometer gesucht. Und mancher Papa musste ganz schön tief in den Geldbeutel greifen. Einige Schüler klopften aber auch bei vielen Leuten an, auch bei Firmen. So sammelte Jonas Hartwig 575 Euro an Sponsorengeldern zusammen, Jean-Paul Daschner 315 Euro, und Teresa Zettelmeier brachte es auf 264 Euro. Sie alle bekamen ein kleines Anerkennungsgeschenk.
Die meisten Kilometer kamen natürlich beim Radfahren zusammen. Knapp 8000 Kilometer brachten 9000 Euro ein, 5000 Euro erliefen die Jogger (3600 Kilometer), die Walker schafften mit 1990 Kilometern immerhin 3500 Euro. Und nicht zu verachten sind die 750 Kilometer der Schwimmer, die mit 800 Euro „vergütet“ wurden.
„Ich bin halt den ganzen Vormittag hin und her geschwommen“, meinte Georg Hiernickel ganz gelassen, als er sein Dankeschön für 6,15 Kilometer erhielt. Ganze 36 Kilometer ist Carolin Sapper gejoggt. Auch sie sieht das recht locker, dreimal die Woche läuft sie und trainiert auch andere Leichtathletik-Disziplinen beim TV Hofheim. 60 Kilometer spulte Sebastian Schubert auf dem Fahrrad runter, und Anna Zettelmeier legte mit ihren Inlinern 28 Kilometer auf die Strecke.
Das Ergebnis waren schließlich 20 000 Euro, die auf verschiedene Projekte aufgeteilt werden. Zwei Schecks konnte Lothar Firley in Empfang nehmen. Er arbeitet für das Hilfsprojekt von Schwester Luise in Kenia, das auch vom Lions-Club unterstützt wird. 3000 Euro fließen in die Einrichtungen von Schwester Luise, weitere 8000 Euro in das Straßenkinder-Projekt, das Lothar Firley mittlerweile selbst aufgebaut hat.
Für das Rumänien-Projekt des Lions-Clubs Haßberge konnte Harald Riegel einen Scheck über 5000 Euro in Empfang nehmen. In dieses Projekt gehen derzeit die meisten Schulmöbel und Tafeln, die im Rahmen der Generalsanierung am Schulzentrum Haßfurt „ausgemustert“ werden. In vier Wochen gehe wieder ein Transport los, der natürlich auch finanziert werden muss, so Riegel.
2000 Euro fließen in die Karl-Wagner-Stiftung, die sich vor allem für Frühgeborene und behinderte Kinder engagiert. Und 2000 Euro nahm für den Herrenhofbund Uta Voll entgegen. Der Förderverein des Regiomontanus-Gymnasiums unterstützt sowohl Schüler, als auch Projekte an der Schule.
„Da habt Ihr wirklich was für?s Leben gelernt“, meinte Bürgermeister Günther Werner. Denn eine solche Veranstaltung zu organisieren und nachher die ganzen Daten ordnungsgemäß abzurechnen, das sei eine großartige Leistung.
„Der Betrag macht mich sprachlos“, ergänzte Landrat Wilhelm Schneider. „Ich bin überwältigt, auch von der Bandbreite der Projekte, die ihr damit unterstützt. Hier vor Ort, in Kenia und Rumänien.“ Die Einblicke, die Lothar Firley in das Leben der Kinder in den Slums gegeben hatte, lassen einen über die eigene Situation nachdenken, so Schneider. Sie zeigten aber auch, wie wichtig es sei, in armen Ländern der Erde direkt zu helfen, damit nicht auch von dort die Menschen die Flucht ergreifen müssen.
Ebenso stolz auf das Ergebnis des Sponsorenlaufes ist auch die Schulleitung mit Max Bauer und Maria Eirich, die das Projekt ebenfalls unterstützten. „Nicht jede Schule genehmigt so ein Riesenevent“, wusste Tobias Ziegler zu berichten.