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Neubrunn: Der Friedhof geht mit der Zeit und präsentiert sich als Platz für die Lebenden

Neubrunn

Der Friedhof geht mit der Zeit und präsentiert sich als Platz für die Lebenden

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    Der Friedhof am Dörfliser Weg in Neubrunn präsentiert sich nach Umgestaltung am Tag des Friedhofs.
    Der Friedhof am Dörfliser Weg in Neubrunn präsentiert sich nach Umgestaltung am Tag des Friedhofs. Foto: Karl-Heinz Kandler

    Jährlich findet bundesweit am dritten Wochenende im September der „Tag des Friedhofs“ statt. Nachdem 2020 fast alle Veranstaltungen wegen der pandemischen Lage abgesagt werden mussten, sind für dieses Jahr vielfältige Aktionen zu friedhofsrelevanten Themen unter dem Motto „Natürlich erinnern“ geplant. Sechs Friedhöfe in Unterfranken sind am 19. und 20. September nicht nur geöffnet, sondern bieten zudem ein umfangreiches Programm an.

    Es sind die Bestattungsplätze in der Gemeinde Neubrunn (Landkreis Haßberge), in Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt), in Wiesenbronn (Landkreis Kitzingen), in Arnstein (Landkreis Main-Spessart) sowie im Landkreis Würzburg in den Gemeinden Geroldshausen und Sommerhausen. Die sechs Kommunen beteiligen sich an der vom Bund deutscher Friedhofsgärtner ins Leben gerufenen Initiative.

    Bestattungskultur verändert sich

    Neubrunn hatte sich bereits 2020 für die Präsentation des Friedhofs vorbereitet. Im Gespräch mit dieser Redaktion betont Kreisfachberater Johannes Bayer: „Das Engagement der Gemeinde ist sehr gut. Die Umgestaltung des Friedhofes in Neubrunn wurde erst kürzlich abgeschlossen, was die Gemeinde natürlich gerne nach außen zeigen möchte. Es wurden bei der Gestaltung insbesondere ökologische Aspekte beachtet, was gut zum Motto des Tages passt.“

    Eine runde Bank bietet auf dem Friedhof in Bergrheinfeld Platz für Ruhe oder Begegnung und symbolisiert mit der Form Unendlichkeit.
    Eine runde Bank bietet auf dem Friedhof in Bergrheinfeld Platz für Ruhe oder Begegnung und symbolisiert mit der Form Unendlichkeit. Foto: Georg Kestler

    Versiegelte Wege und Plätze seien zurückgebaut und durch wassergebundene Wegedecken ersetzt worden. Bayer weist zudem auf die Kirchen hin: „Sie spielen eine große Rolle beim Tag des offenen Friedhofs und sind aufgefordert, so wie alle anderen Beteiligten auch, auf aktuelle Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen.“ Die sich verändernde Bestattungskultur werde in verschiedenen Vorträgen und einem Rundgang über den Friedhof thematisiert. „Damit soll eine Art Aufklärung stattfinden, die auch Lösungsbeispiele für die Menschen und für die Friedhofsträger, also die Kommunen und/oder Kirchen, aufzeigt“, erklärt er.

    Aktionen außerhalb des bundesweiten Aktionstages

    Friedhofsträger des Bestattungsplatzes am Dörfliser Weg im Ortsteil Neubrunn ist die Gemeinde Kirchlauter. Für Bürgermeister Karl-Heinz Kandler ist wichtig, dass „jeder Friedhof eine andere Ausstrahlung“ hat. Die Erneuerung des Friedhofs sei jetzt nach fünf Jahren abgeschlossen, weshalb alle Beteiligten ihn am Tag des Friedhofs vorstellen. Der zuvor letzte Umbau des Friedhofs hatte gegen Ende der 1960er Jahre stattgefunden. „Er war damals vergrößert worden und erhielt eine neue Leichenhalle“, erinnert sich der Bürgermeister. In der Gegenwart finden laut Kandler etwa sechs bis acht Bestattungen im Jahr auf dem 3204 Quadratmeter großen Friedhof statt.

    In vielen unterfränkischen Gemeinden steht die Neu- oder Umgestaltung der Friedhöfe auf dem Plan. Als Beispiel sei die Stadt Arnstein im Landkreis Main-Spessart genannt, die eine Bürgerinitiative gründete und sich aktiv für die Aufwertung ihres Begräbnisplatzes im Sinne von Biodiversität engagierte.

    Friedhöfe sind Teil des kulturellen Erbes

    In Bergrheinfeld ist der Friedhof in den vergangenen zehn Jahren umgestaltet und zu einer Art Parkanlage gemacht worden. Dafür sind große Gräber mit Steinumrandungen durch kleinere Gräber in einem Rasenfriedhof ersetzt worden. Hinterbliebene haben die Wahl, eine kleine Grabstelle anzulegen und zu bepflanzen oder Rasen wachsen zu lassen, den die Gemeinde pflegt. Aus aufgelassenen Gräberfeldern sind Flächen für Begegnungen geworden.

    Der Friedhof in Sommerhausen mit historischem Laubengang und Freikanzel ist Teil eines bedeutenden Kulturerbes in unserem Land.
    Der Friedhof in Sommerhausen mit historischem Laubengang und Freikanzel ist Teil eines bedeutenden Kulturerbes in unserem Land. Foto: Regina Hirschfelder

    In der Einladung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Haßberge wird darauf hingewiesen, dass „Friedhöfe wichtige Kulturstätten in unseren Dörfern“ sind. Sei es der Alte Friedhof in Haßfurt neben der Ritterkapelle, der Rentweinsdorfer Friedhof mit dem Grab der jungen Freundin Friedrich Rückerts aus dem Jahr 1812 oder der Friedhof in Sommerhausen mit historischem Laubengang und Freikanzel.

    Der Tag des Friedhofs in Unterfranken:Landkreis Haßberge: Friedhof Neubrunn, 19. September, 14 bis 17 Uhr, 14 Uhr Eröffnung durch Bürgermeister Karl-Heinz Kandler, anschließend Vortrag zum Thema „Bestattungskultur heute“ von Johannes Bayer, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege. Ab 14.45 Uhr Vorträge Bestattungsunternehmen Schorr aus Zeil und Hofmann aus Breitbrunn, ab etwa 15.10 Uhr Führung über den Friedhof mit Vorträgen an Gräbern (Steinmetz Brecht aus Zeil).  Mit dabei sind außerdem die Gärtnereien Nusser aus Eltmann und Schmitt aus Unterpreppach.Landkreis Kitzingen: Friedhof der Gemeinde Wiesenbronn, 19. September, 11 bis 17 Uhr.Landkreis Schweinfurt: Friedhof Bergrheinfeld, 19. September, 14 bis 19.30 Uhr.Landkreis Main-Spessart: Friedhof Arnstein: 10. Oktober ab 13 UhrLandkreis Würzburg: Friedhof Sommerhausen, 18. September, 14 bis 17 Uhr, Friedhof Geroldshausen, 19. September, 10 bis 17 Uhr.Quelle: sme

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