Es gab nur eine Gegenstimme im Gremium. Für die Kommune bedeutet das eine Stammeinlage von 12.000 Euro.
Mithilfe des Regionalwerks Haßberge will der Landkreis eine größtmögliche Energiesouveränität erreichen und quasi als "Stadtwerk" aller Kommunen im Landkreis deren Energieversorgung sicherstellen. Durch dezentrale Energieerzeugungs- und Energievermarktungsstrukturen soll die langfristige Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien sichergestellt werden. Gleichzeitig soll damit die Akzeptanz in der Bevölkerung in Bezug auf die Errichtung Erneuerbare-Energie-Anlagen – wie Windräder, Biomasse- oder Photovoltaikanlagen – gesteigert werden. Das Regionalwerk Haßberge will Synergieeffekte nutzen und Wissen, Sachverstand und Ressourcen der beteiligten kommunalen Gebietskörperschaften bündeln.
Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung im Rathaus mit einer Gegenstimme von Gemeinderat Thomas Schmitt, dem Regionalwerk Haßberge beizutreten, sowie eine Stammeinlage in Höhe von 12.000 Euro zu leisten.

Durch den Zusammenschluss sollen die Potentiale der regionalen Wertschöpfung optimiert werden und damit Energiekosten dauerhaft gesenkt werden. Bürgerinnen und Bürger können sich an diesen Projekten über die BürgerEnergiegenossenschaft (BEG) Haßberge eG beteiligen.
Bis zum 31. Juli dieses Jahres sollen alle kommunalen Gremien über eine Beteiligung am Regionalwerk entschieden haben. Als Vorstände des Regionalwerks sollen nach dessen Gründung zunächst bis zum 30. April 2025 Jahres Marco Siller und Marcus Fröhlich fungieren.
Der Beitritt war im Gremium nicht unumstritten. Bürgermeister Hubert Endres sprach sich dafür aus. "Alleine haben wir als kleine Gemeinde keine Chance", argumentierte er. Gemeinderat Thomas Schmitt stimmte gegen den Beitritt. "Ich traue es ihnen nicht zu", meinte er. Der Stromtarif des Regionalwerks werde teurer als der von E.on oder anderen Anbietern, da das Regionalwerk Netzentgelte zahlen müsse. Die Pläne bezeichnete Schmitt als "Hirngespinste". Gemeinderat Christian Truchseß von Wetzhausen pflichtete ihm zunächst bei, stimmte aber für einen Beitritt. "Es ist zu schön um wahr zu sein", meinte er. Gremiumsmitglied Rene Bamberger befürwortete einen Beitritt. "Wir sollten dem Regionalwerk keine Steine in den Weg legen", sagte er.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in allen Gemeindeteilen außer Walchenfeld und Stöckach, wo die Umstellung bereits am Laufen ist. Die Kosten für die Umstellung betragen brutto rund 55.000 Euro. Die förderfähigen Kosten liegen bei 40.000 Euro. Die Förderung beträgt rund 75 Prozent. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt zirka 25.000 Euro, was eine Amortisationszeit von zirka drei Jahren bedeutet. Durch eine Umstellung auf LED-Technik verringert sich der Stromverbrauch laut einer Studie der Firma EVF – Energievision Franken GmbH in Weißdorf auf 63 Prozent des Jahresstromverbrauchs. Die jährlichen Verbrauchskosten reduzieren sich somit um brutto etwa 9300 Euro jährlich.
Ein erfreuliches Jubiläum konnte Bürgermeister Endres verkünden: Der 100. Gebäudeleerstand konnte nun beseitigt werden durch den Verkauf eines leerstehenden Grundstücks in Kimmelsbach. 20 weitere Leerstände gebe es aktuell noch im Gemeindegebiet von Bundorf. 925 Personen haben derzeit ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde. Die Einwohnerzahlen stiegen in Bundorf und Schweinshaupten.