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HOLZHAUSEN: Der goldene Fels hängt am seidenen Haar

HOLZHAUSEN

Der goldene Fels hängt am seidenen Haar

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    Wie auf der Kippe steht dieser heilige goldene Felsen. Nur ein einziges Haar Buddhas, glauben die Pilger, hält ihn im Gleichgewicht.
    Wie auf der Kippe steht dieser heilige goldene Felsen. Nur ein einziges Haar Buddhas, glauben die Pilger, hält ihn im Gleichgewicht. Foto: Fotos: Manfred Wagner

    Ihre jüngste Radtour führte Inge und Manfred Wagner (beide 62) aus Holzhausen durch fünf Länder Südostasiens. Von Vietnams Hauptstadt Hanoi radelten sie gut 3800 Kilometer durch Laos, Kambodscha und Thailand, um schließlich von Yangon in Myanmar zurückzufliegen. Sie ziehen ein durchwegs positives Fazit ihrer Reise: Unterkünfte und Verpflegung waren äußerst günstig und überall traf das Duo auf hilfsbereite und gastfreundliche Menschen. Begeistert berichten sie von grandiosen Tempeln und Heiligtümern.

    Die Region ist für individuelle Traveller fast ideal, nur in puncto Ordnung und Sauberkeit muss man mitunter Abstriche machen. Wer in kulinarischer Hinsicht experimentierfreudig ist, kann viele neue Erfahrungen sammeln, denn gegessen wird fast alles, was kreucht und fleucht. Die exotische Bandbreite reicht von Heuschrecken und Kaulquappen über Frösche, Kröten und Vögel bis zu Ratten und Riesen-Kakerlaken.

    In Vietnam steigen sie in die in den felsigen Untergrund gehauenen und original erhaltenen Tunnel aus dem Vietnamkrieg. Hier trotzten die Soldaten des Vietcong und viele Zivilpersonen dem massiven Bombardement der Amerikaner. In der alten Kaiserstadt Hue sind die Zerstörungen durch den Krieg unübersehbar. Trotzdem ist die weitläufige Zitadelle mit der verbotenen Purpurstadt absolut sehenswert.

    Moderne Elektroroller sind bei Schülern und Jugendlichen verbreitet. Die Menschen versprühen meist gute Laune, Gelassenheit und Fröhlichkeit, berichtet Manfred Wagner. Egal, ob Reisbauer, Obstverkäufer, Müllsammler, Hotelangestellter oder Hundefänger – alle wirken sehr zufrieden mit dem, was sie gerade tun: Glück, Zufriedenheit und Herzlichkeit hängen nicht von Geld und Reichtum ab, sagt Wagner.

    Klebereis mit Fischsoße zum Frühstück

    In Laos isst man zum Frühstück meist keine Nudelsuppe mehr wie in Vietnam, sondern Klebereis, den man mit den Fingern zu Bällchen formt und in eine Fischsoße eintaucht. Die Globetrotter werden täglich zum Sonnenaufgang von Klostermusik und Klostergebeten geweckt. Mönche – unter ihnen auch zahlreiche Kinder – laufen frühmorgens von Haus zu Haus, um Almosen und Lebensmittel einzusammeln. Zum Dank segnen sie die Gläubigen.

    Die grandiose Tempellage Angkor Wat beeindruckt in Kambodscha. Nach der zweitägigen Besichtigung von etlichen monumentalen Tempelkomplexen fühlen sich die Franken wie erschlagen. Reich verzierte Steinreliefs mit filigran gemeißelten Figuren und Szenen veranschaulichen das Leben der Oberschicht vor etwa 1000 Jahren. Verstreut über ein riesiges Gebiet liegen im Schatten uralter Baumriesen oder umschlungen von gigantischen Baumwurzeln unzählige Tempel und Heiligtümer – ein einzigartiges Zeugnis der Hochkultur der Khmer.

    Obwohl die Radler schon viele Mega-Städte durchfahren haben, macht ihnen der hektische Verkehr und die aggressive Fahrweise vieler Mopedfahrer in Bangkok schwer zu schaffen – nichts für schwache Nerven! Entspannter ist es danach über Land, wo Warane in Krokodilsgröße die Straße überqueren und sich in den überschwemmten Reisfeldern massenweise die Störche tummeln. Da das Thermometer nachmittags auf über 35 Grad klettert, verbummeln die Abenteurer morgens keine Zeit, sondern treten ab sieben Uhr in die Pedale.

    In Myanmar bewundern die beiden reisenden Unterfranken den goldenen Felsen. Hoch auf einem Berg gelegen, hängt der tonnenschwere Koloss überhängend so auf der Kippe, als ob er im nächsten Moment herunterstürzen würde. Den Buddhisten ist der Fels heilig. Sie glauben daran, dass er von einem einzigen Haar, das unter ihm liegt, im Gleichgewicht gehalten wird – es ist ein Haar Buddhas.

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