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FATSCHENBRUNN: Der Hilferuf der Hutzelkultur

FATSCHENBRUNN

Der Hilferuf der Hutzelkultur

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    Das hat Fatschenbrunn noch nicht erlebt, dass das Wetter so komplett einen Strich durch die Birnenernte macht. Franz Hümmer, einem der letzten Bewahrer der Fatschenbrunner Hutzel-Kultur, fehlt heuer der Rohstoff. Komplettausfall bei den Birnen rund um Fatschenbrunn.

    „Eigentlich sind wir durch die große Sortenvielfalt und das unterschiedliche Alter unserer circa 300 Birnbäume gegen solche Wetterkapriolen ein Stück weit geschützt“, erklärt Hümmer, der einen Großteil seiner Freizeit in die Birnen und das Endprodukt Hutzel (Dörrbirne) investiert.

    Bis zu 200 Jahre alt sind die Methusalems unter den Fatschenbrunner Birnbäumen. Hier haben sich Arten erhalten, die Biologen ins Schwärmen kommen lassen. Rund 30 verschiedenen Sorten blühen auch zu unterschiedlichen Zeiten, so dass Fröste oder Regenfälle während der Bestäubungszeit bisher immer kompensiert wurden. „Wenn eine Sorte ausfällt, ist das weniger dramatisch, bei der großen Zahl von Birnbäumen in unserer Flur“, erklärt Hümmer. In diesem Frühjahr jedoch hat es jede Sorte erwischt, nur wenige einzelne Birnen hängen an den Bäumen.

    Umso trauriger ist dieser Totalausfall, da sich Fatschenbrunn derzeit darum bewirbt, die Hutzeln und ihre Herstellung als immaterielles Kulturerbe anerkennen zu lassen.

    Deshalb hat sich Franz Hümmer jetzt zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen: erstmals würde er seine Hutzeln nicht ausschließlich aus Fatschenbrunner Birnen herstellen, wenn er an geeignete Birnen kommt. „Teuer kaufen kann ich sie natürlich nicht“, erklärt er, aber ab einem Zentner würde er vor Ort Bäume abernten, deren Obst vielleicht ohnehin nicht genutzt würde. Für die Darre geeignet sind „eher große und späte“ Sorten und Früchte, die von guter Qualität sein sollten.

    Da es ein Anliegen ist, dass die Hutzeln auch in Franken wieder mehr Verwendung und Verbreitung finden, besteht die Möglichkeit sich mit Hutzeln „entlohnen zu lassen“.

    Wer dazu beitragen möchte, dass die Fatschenbrunner Hutzeldarre auch in diesem Jahr in Betrieb gehen kann, setzt sich mit Franz Hümmer in Verbindung: Tel. 09529/373, Fax 09529/ 9500134.

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