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HORHAUSEN: Der letzte Vorhang ist gefallen

HORHAUSEN

Der letzte Vorhang ist gefallen

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    Endlich waren sie wieder auf der Bühne, doch nur für eine Saison: Nach drei Jahren Pause verabschiedeten sich die Stammspieler der Horhäuser Theaterbühne „Heustadl“ mit dem Dreiakter „Drei Engel für Karl-Friedrich“ endgültig von ihrem Publikum.

    Die Schauspieler traten nach 35 Jahren nicht leise von der Bühne ab, sondern mit einem Stück, das die Zuschauer begeisterte und die Akteure selbst in beste Spiellaune versetzte. Dazu trug auch das Bühnenbild bei, gestaltet von Hubert Heilmann und Werner Mahr, das in eine gute Stube einlud. Im Hintergrund agierten Elke Moritz, die in ihrer Funktion als Souffleuse den Spielern optimalen Rückhalt gab, und Bettina Pfister, die für das Outfit der Akteure sorgte.

    Die Komödie in drei Akten von Ute Tretter-Schlicker handelt von der Institution Ehe, mit der es so eine Sache ist: Anfangs hängt der Himmel voller Geigen, der sich irgendwann in ein Trompetenorchester verwandelt. Und die als Kosenamen verwendeten Tiergattungen werden immer voluminöser. So jedenfalls fühlen sich die beiden Ehemänner Rudolf, dargestellt von Thomas Störcher und Heinz (Josef Pfister). Beide überzeugten mit ihrer Darstellung des geplagten Ehemanns. So mancher Mann im Saal fühlte sich wohl an sein eigenes Zuhause erinnert – kein Wunder bei diesen Ehefrauen auf der Bühne, verkörpert von Lydia Bähr als Gerda und Silke Störcher als Hedwig. Biestig und rigoros führen sie das Regiment in den vier Wänden und Rudolfs Schwester Irmgard (Hannelore Jainta) schaut dem Treiben stets missmutig zu. Dann ist da noch der schüchterne, trottelige Postbote Justus, den Michael Kurz nicht noch besser hätte spielen können. Die Turbulenzen im Hause nehmen zu, als sich hoher Besuch aus adligem Haus ankündigt: Graf Karl-Friedrich von Hohnhausen, ein charmanter Verführer, gespielt von Walter Moritz, der die Frauen im Hause in seinen Bann zieht. Das Happy End ist vorprogrammiert und die Turbulenzen zwischendurch sorgen für ein herrliches Vergnügen beim Publikum.

    Für die Theaterbühne ist fürs Erste der Vorhang gefallen. Doch man soll ja niemals „nie“ sagen – vielleicht kommt mal wieder eine Zeit, in der es die altgedienten Akteure auf die Bühne zieht, oder es gelingt einer neuen Generation in den nächsten Jahren, den Vorhang wieder zu öffnen. Das hoffen zumindest die vielen Zuschauer, die in den vergangenen 35 Jahren das Heustadl lieb gewonnen haben.

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