In den vergangenen zwölf Jahren sei keine Neukalkulierung der Abfallentsorgungskosten vorgenommen worden, berichtete Kämmerer Michael Hömer von der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim auf der Sitzung des Gemeinderats. Den Berechnungen der Verwaltungsgemeinschaft zufolge werde es für die Bürger teurer – die Gemeinde habe in den vergangenen vier Jahren Fehlbeträge von durchschnittlich 1082,89 Euro erwirtschaftet, so der Kämmerer.
Nachdem Hömer die neuen Gebühren vorgestellt hatte, regte sich Unmut im Gremium über die Erhöhung. Bisher betrug der Sockelbetrag pro Einwohner 10,23 Euro. Dieser soll nun rückwirkend zum ersten Januar auf zwölf Euro angehoben werden. Zudem soll der Preis für die Restmülltonne bei zweiwöchiger Leerung von 113,51 auf 117,60 Euro und bei vierwöchiger Leerung von 90,81 auf 94,20 Euro steigen.
Gemeinderat Manfred Schirdewahn ärgerte sich, dass die Entsorgungsunternehmen ihre Sperrmüll-Container nach wie vor nicht mit Löchern versehen hätten, damit das Regenwasser ablaufen könne. Also würde das Wasser mitverwogen und natürlich auch berechnet. Ein Fakt, an dem sich auch Günther Braterschofsky störte. Er schlug vor, dass Bauhofleiter Horst Vollert einmal prüfen solle, was dies an Gewicht ausmache.
Steigerung
Überhaupt befanden die Räte, dass die Reduzierung der Sperrmüllsammlung auf eine im Jahr eine Verteuerung bedeute, weil eine gehörige Menge des aufkommenden Sperrmülls deshalb nicht mehr von ausländischen Sammlern mitgenommen werde. Dies habe eine Steigerung des Sperrmüllaufkommens zur Folge.
Außerdem wurde angemerkt, dass die Landbevölkerung durch immer höhere Gebühren überbelastet werde. Immer weniger Bürger hätten die Lasten zu schultern. Dies werde nicht zuletzt die bereits bestehende Landflucht noch verstärken, wurde im Gremium befürchtet. „Die Menschen ziehen dorthin, wo Wasser, Abwasser und Müll noch zu bezahlen sind – also in die Städte“, so der Bauhofleiter Vollert.
Vollert verweigerte, wie fünf weitere Räte, die Zustimmung zur neuen Gebührensatzung. Um ein Zeichen zu setzen, wie er betonte. Damit entstand im Gremium eine Patt-Situation, da Gemeinderat Klaus Wichler nicht da war. Nun kommt die Satzung bei der nächsten Sitzung nochmals auf den Tisch.