Als Mann brauchte man schon eine gehörige Portion Humor, um den Abend heil zu überstehen, den der Grundkurs Dramatisches Gestalten am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt unter Leitung von Katrin Hiernickel und die Regiomontanus-Bigband unter Leitung von Ekkehard Grieninger gestalteten. Denn das Programm strotzte nur so von witzigen, anzüglichen und frivolen Beiträgen über das starke Geschlecht, das von den Frauen so geliebt wird und ihm dennoch oft im Wege steht.
Auch Direktor Max Bauer musste in den sauren Apfel beißen und in seiner Begrüßung die Mär von den Männern, die sich vor der Hausarbeit drücken und ständig auf der Suche nach der Traumfrau – vor allem nach der Hochzeit – sind, wiedergeben.
Die Zuschauer erlebten schön gespielte Szenen aus „Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing, aus „Der Handschuh“ von Friedrich Schiller, aus Sophokles' „Antigone“ oder Johann Wolfgang Goethes „Faust“. Denen standen Sketche und tiefgründige Betrachtungen über das andere Geschlecht gegenüber. Aussagen von Wilhelm August Riehl und Joseph Goebbels, Auszüge aus der Bibel, dem Manifest der NPD und einer Aufklärungsschrift aus den 1960er Jahren dokumentierten die Vorstellung des exemplarischen Mannes über die Rolle der Frau als seine Dienerin, die verantwortlich ist für Haushalt und Kinder.
Sprücheklopfer
Doch die Leinwand am Ende der Bühne füllte sich im Lauf des Abends auch mit Sprüchen wie „Männer können stundenlang über ein Thema reden. Frauen brauchen kein Thema“, „Ohne Männer gäbe es keine Kriege und Verbrechen, sondern nur lauter glückliche, dicke Frauen“ oder „Im Unterschied zu Männern würden Frauen ihre Fehler zugeben – wenn sie welche hätten!“.
Jonas Berninger glänzte als kurz vor dem Tode stehender Mann, der von einer Bestie von Hund gebissen worden war, tatsächlich aber keinerlei Verletzungen aufwies: „Da muss der Hund wohl daneben gebissen haben“, stellte er fest. Aber auch als Wissenschaftler, als bedauernswerter Ehemann in Loriots Sketch „Die Garderobe“, als Adolar in dem Einakter „Die Taube in der Hand“ von Curt Goetz, zusammen mit Jasmin Reugels, Korbinian Kuhn und Katharina Müller, oder als Verführer in Goethes Gedicht „Einst ging ich einem Mädchen nach“ stellte Berninger sein schauspielerisches Talent heraus.
Sandra Lohs trumpfte als Marie mit dem Gedicht „Wir armen, armen Mädchen“ aus dem Waffenschmied von Albert Lortzing, in dem Sketch „Das Schwein“ und mit dem Lied „Das bisschen Haushalt“ auf.
Die Musik kam an diesem Abend nicht zu kurz. Zu den Klängen der Bigband faszinierte Jörg Thelenberg mit dem Lied „Wann ist ein Mann ein Mann“, während Sophia Weinberger ihre herrliche Stimme zu „Mister Zoot“ und „Fly to the moon“ erklingen ließ. Besonders hörens- und sehenswert waren die Gesangsgruppen, die den Hit „In der Bar zum Krokodil“ sowie das Lied „Männer sind Schweine“ zum Besten gaben. Johannes Riegel sang „Ich brech' die Herzen der stolzesten Fraun“ und „Die Männer sind schon der Liebe wert“. Ein Tanz der Gruppe „Jump4Fun“ komplettierte das Programm.
Das Publikum spendete am Ende der amüsanten Revue kräftig Beifall.
Mitwirkende:
Einakter: Jasmin Reugels (als Alice), Jonas Berninger (Adolar), Katharina Müller (Beatrice), Korbinian Kuhn (Balthasar); Sprechrollen: Katharina Behr, Hannes Bohnengel, Kristina Kneuer, Korbinian Kuhn, Sandra Lohs, Johanna Marschner, Katharina Müller, Jasmin Reugels, Katja Thein, Kilian Strauß, Jonas Berninger, Jan Kapar; Sänger: Johannes Riegel, Sophia Weinberger, Patrick Schenk, Peter Schott, Jan Kapar, Sandra Lohs, Kristina Kneuer, Mark-André Baumer, David Gebauer, Franziska Schlemmer, Monja Pohley, Theresa Klinger, Amelie Mantel, Thanh Dung Nguyen, Sophia Sczezny; Bigband: Konstantin Hofmann, Bianca Koßler, Kim Hirsch, Lea Eller, Ferdinand Fallenbacher, Kristin Dünninger, Christoph Büttner, Peter Schott, Lukas Koch, Christian Grieninger, Jan Eußner, Jens Eußner, Ramona Klug, Tobias Lehrieder, Jan Kapar, Michael Schorr, Sebastian Grieninger, Eva Lenhard, Florian Bieselt, Eva Lenhard, Monja Pohley, Max Kundmüller; „Jump4Fun“: Hannes Karl, Marcel Holzmann, Andreas Ott, Patrick Kobzan. Special Guests: Jörg Thelenberg, Fritz Hallwirth, Petra Schlosser, Robert Niklaus; Technik: Andreas Hömer, Christian Burkard, David Gebauer, Norbert Hornung; Maske: Sigrid Lohs.