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HANDTHAL: Der Wald wird zum Lernort

HANDTHAL

Der Wald wird zum Lernort

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    Gut präpariert für den Waldtag: Constanze Haissig, Tobias Hahner und Stephan Thierfelder (von links) präsentieren das Plakat und den Flyer für die Großveranstaltung am Sonntag am Steigerwald-Zentrum bei Handthal.
    Gut präpariert für den Waldtag: Constanze Haissig, Tobias Hahner und Stephan Thierfelder (von links) präsentieren das Plakat und den Flyer für die Großveranstaltung am Sonntag am Steigerwald-Zentrum bei Handthal. Foto: Foto: Norbert Finster

    Seltene Hölzer in heimischen Wäldern kennenlernen, sich auf Spurensuche nach Biber und Wildkatze begeben, Amphibien im Tümpel beobachten oder im Waldlabor forschen – wer am Sonntag, 14. Juni, von 10 bis 17 Uhr ins Steigerwald-Zentrum bei Handthal kommt, kann viel erleben. An diesem Tag ist zum zweiten Mal seit Eröffnung des Zentrums der große Waldtag angesagt, bei dem die für manche Zeitgenossen schon weit entrückte Waldnatur im Mittelpunkt stehen soll.

    „Einmal im Jahr soll es bei uns eine Großveranstaltung für die Öffentlichkeit geben, aber immer mit einem anderen Schwerpunkt“, sagt Stephan Thierfelder, der Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt. Er ist für das Zentrum zuständig.

    Diesmal soll der Waldnaturschutz im Mittelpunkt stehen, nachdem Forstminister Helmut Brunner das Jahr 2015 zum „Aktionsjahr Waldnaturschutz“ ausgerufen hat. Der Tag in Handthal ist in diesem Kontext die zentrale Veranstaltung für Unterfranken und wird deshalb von mehreren Behörden unterstützt.

    Informationen in Hülle und Fülle, aber auch viel Spaß versprechen die 21 Stationen auf dem knapp drei Kilometer langen Rundweg durch den Oberschwarzacher Gemeindewald. Eine Station befasst sich mit seltenen Hölzern wie der Elsbeere oder dem Speierling. Der Forstbetrieb Ebrach bietet Radtouren mit E-Bikes zum Naturwaldreservat „Waldhaus“ und zu den alten Teichen zwischen Handthal und Ebrach, an denen die Spuren zu sehen sind, die Biber hinterlassen haben. Abfahrt ist um 13, 14.30 und 16 Uhr am Steigerwald-Zentrum. In einer kleinen Waldwerkstatt können Kinder Insektenhotels basteln oder Quizfragen beantworten. Ein Stück weiter können sie wie eine Wildkatze den Baum raufklettern. Da die Wildkatze auch schon im Steigerwald gesichtet wurde, erklären Fachleute, wie das Monitoring dieses Tieres mittels Lockstoffen funktioniert.

    Abermals der Forstbetrieb Ebrach erklärt an einer Station sein Trittsteinkonzept. Mit dem Wohnraum im Baum und den Tieren, die hier leben, beschäftigt sich ein weiterer Haltepunkt.

    Wie sich der Wald mit dem Klima ändert, ist ebenfalls ein Thema. Nadelholz-Monokulturen werden zu einem Laubmischwald umgebaut. Stephan Thierfelder dazu: Von Januar bis Mai 2015 lag die Temperatur im Steigerwald schon wieder durchschnittlich um 0,6 Grad höher als im langjährigen Mittel der vergangenen Jahrzehnte. Und die Niederschlagsmenge erreichte gar nur zwei Drittel der normalen Werte.

    Die Forstbetriebsgemeinschaft Main-Steigerwald und die Forstwirtschaftliche Vereinigung Unterfranken zeigen, wie durch eine naturnahe Bewirtschaftung biologische Vielfalt im Wald entsteht. Sie zeigen den Weg des Baumes von der Pflanzung über die Pflege bis zur Ernte.

    Weide, Birke und Aspe galten früher als „Unkraut“ im Wald, sind heute aber willkommene Mitglieder in der Baumfamilie und bilden eine ökonomische und ökologische Bereicherung. Und die Eiche soll vorgestellt werden als die Baumart mit den meisten Insekten als Bewohner, sie ist also ein Hort der Biodiversität.

    „Wer lebt im Tümpel?“ Mit dieser Fragestellung können sich Hobbyforscher auf die Suche nach Amphibien im Steigerwald begeben.

    Und dann kommt eine Station mit null Information. Die Begeher des Stationenwegs sollen einfach mal in der Hängematte die Seele baumeln lassen.

    Weiter geht es mit dem Boden, auf dem wir stehen. Bei einem Waldquiz nach dem Vorbild von „Wer wird Millionär“ können Teilnehmer wenig später Waldmeister werden. Hier gibt es ansehnliche Preise.

    Der Lebensraum Bach wird an seinem Ursprung, an einer typischen Steigerwaldquelle veranschaulicht.

    Der Waldrand mit seinen vielen Sträuchern und Büschen gerät an der nächsten Station in den Blick. Kräuter am Wald- und Wiesenrand, die gut in eine Waldapotheke passen, stellt ein anderer Punkt am Wegesrand vor. Zurück im Steigerwaldzentrum, können die Besucher noch einmal mit Naturmaterialien basteln und im Waldlabor forschen.

    Die 21 Stationen haben Tobias Hahner und Klaus Kaufmann vom Steigerwald-Zentrum beziehungsweise vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zusammengestellt.

    Um 10 Uhr berichtet Stephan Thierfelder zur Einführung, wo sich der Waldnaturschutz in der Region gerade befindet. Wie aktiver Naturschutz im Kommunalwald geht, wird im Gemeinsamen Bürgerwald Gerolzhofen-Dingolshausen gezeigt. Um 12, 14 und 16 Uhr fahren dorthin Pendelbusse ab dem Steigerwald-Zentrum. Von 13 bis 16 Uhr gibt es im Zentrum im Stundentakt Kurzvorträge zu charakteristischen Waldarten. Die Bewirtung beim Waldtag übernimmt die Weinfestgemeinschaft Oberschwarzach.

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