Michael Metzler aus der Uckermark hatte es geschafft, blutjung und mit damals geringer musikalischer Vorbildung, den Studiengang Percussion an der Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig einzuführen: Mit Geschick, Ausdauer, ein wenig List und völlig überzeugt von seinem Ziel, Percussionist zu werden – und das in der Zeit vor und nach der Wende 1989/90.
Im Schüttbau Meisterkonzert in Rügheim entfaltete er gemeinsam mit seinen Söhnen Sascha und Peter, 15 und 17 Jahre alt, am vergangenen Samstag einen ungewöhnlichen Klangreichtum mit Rahmentrommeln, Gongs, Vogelflöten und vielen anderen nie gehörten Objekten. Ein Stück hieß: "Gewitter" – das Klangblech und die Trommeln gingen fast bis an die Grenze des Erträglichen, beim Thema "Karawane" fingen die Instrumente pianissimo an, steigerten sich, um dann wieder zu verklingen. Jeder Zuhörer sah vermutlich einen ganzen inneren Film entstehen und vergehen, wie es im Schreiben an die Presse heißt.
Michael Metzler ist heute ein gefragter Spezialist für barocke Percussion, etwa im Tournee-Orchester von Cecilia Bartoli. Er präsentierte ein ungewöhnliches Konzert zusammen mit seinen Söhnen, mit dem er offensichtlich auch konservativere Konzertbesucher begeisterte und vom Hocker hob. Schön zu sehen, welch unkonventionelle Ideen der künstlerische Leiter, Friedemann Wezel, zu bieten hat.