Am Donnerstag feierten Elisabeth und Hans-Hermann Beuerle in Römershofen Diamantene Hochzeit. Hans-Hermann Beuerle ist ein schwäbisches Urgestein, geboren und aufgewachsen in Stuttgart. Seine Frau Elisabeth dagegen eine echte Unterfränkin aus Sylbach.
Kennen gelernt haben sich die beiden in Bayreuth an der damaligen Pädagogischen Hochschule bei ihrer Immatrikulation im Sekretariat, als sie nach einem Zimmer fragte. Er, im dritten Semester, erbot sich spontan, ihr als Ortskundiger dabei zu helfen. Da seine Familie zwischenzeitlich nach Burgkunstadt umgezogen war, kam man sich bei der Heimfahrt im Zug schon etwas näher. Aus der Bekanntschaft wurde während des Studiums eine sehr intensive Beziehung. Seine erste Stelle als Lehramtsanwärter trat er in Münchberg an. Dort wurde bei Eis und Schnee der Führerschein gemacht, ein VW-Käfer auf Pump gekauft, um damit nach Bayreuth zu seiner Liebsten zu fahren.
Das Weitere entwickelte sich rasch. Der damalige Pfarrer von Oberhohenried, Kirchenrat Zwilling, suchte für die freigewordene Stelle an der einklassigen Schule in Römershofen einen evangelischen Lehrer. Eine neue Schule und ein Lehrerwohnhaus waren gerade im Bau, und so stand einer Heirat 1964 nichts mehr im Weg. Elisabeth Beuerle hatte ihre erste Stelle in Rügheim angetreten.
Wochenendhaus mit original finnischer Hozlsauna
Inzwischen machte die Schulentwicklung rasche Fortschritte. Erst wurde ein kleiner Schulverband mit Römershofen, Holzhausen und Uchenhofen gegründet, dann der Schulverband Riedbachgrund mit zwölf Klassen. Frau Beuerles Wirkungsfeld war nun Holzhausen. Da die Eheleute inzwischen vom Finnlandvirus befallen waren, kaufte man im Anschluss an das Wohnhaus ein brachliegendes Grundstück und errichtete darauf in Eigenleistung ein Wochenendhaus mit original finnischer Holzsauna. Nach Erwerb des Lehrerwohnhauses stand plötzlich ein riesengroßes Grundstück zur Verfügung. Dieses diente später erst mal als Fußballfeld für den Nachwuchs, der sich inzwischen in Form zweier Söhne eingestellt hatte. Mittlerweile hat sich die Familie um vier Enkelkinder vergrößert.
Nach der Auflösung des Schulverbandes Riedbachgrund ging Hans-Hermann Beuerle an das neu entstandene Schulzentrum nach Haßfurt, wo er bis zur Pensionierung 2002 erst als Lehrer, dann als Konrektor wirkte. Elisabeth Beuerle zog es nach Königsberg an die Grundschule.
In den Sommerferien fuhr die Familie mit dem grünen Benz und dem Kanu regelmäßig nach Finnland an den Konnevesi Järvi. Mit den Besitzern des Sommerhauses verband sie bald eine sehr enge Freundschaft, die bis heute Bestand hat.
Über 200 Rosensträucher und eine Modelleisenbahn
Was tut der Lehrer, wenn keine Ferien sind und er mit Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung fertig ist? Er hat sich 50 Jahre als Lektor in seiner evangelischen Kirche betätigt und als Schriftführer beim Feuerwehrverein. Die Musik ist eine weitere Leidenschaft des Jubilars. Seit nunmehr 40 Jahren bläst er im Königsberger Posaunenchor die Bassposaune. Das vor Jahren im Keller eingerichtete ehemalige Fotolabor musste einer große Modelleisenbahn-Landschaft weichen.
Und der Garten! Seit der Pensionierung wurde er, der im Laufe der Zeit ziemlich verwildert war, mit viel Aufwand und noch mehr Baumfällaktionen Stück für Stück in eine Parklandschaft mit weit über 200 Rosensträuchern umgewandelt. Neben der Pflege der sozialen Kontakte im Dorf entwickelte sich Elisabeth Beuerle zu einer geradezu leidenschaftlichen Rosengärtnerin.
Von dieser Rosenpracht war auch Michael Ziegler sehr angetan, der am Nachmittag für den Landkreis gratulierte. Bürgermeister Claus Bittenbrünn überbrachte für die Stadt seine Glückwünsche am Vormittag. Beide wünschten dem Jubelpaar noch viele gemeinsame glückliche Jahre.