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"Die armen Hausmänner"

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"Die armen Hausmänner"

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    Das einkommensabhängige Elterngeld, die bessere steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten und eine deutliche Verbesserung und Flexibilisierung des Betreuungsangebotes seien die richtigen Schritte in diese Richtung, so Emilia Müller weiter. Als Europaministerin werde ihr immer wieder bestätigt, dass es bei der Chancengleichheit in Europa von Land zu Land große Unterschiede gebe.

    Von den deutschen Frauen im arbeitsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren seien im Jahr 2004 rund 16 Millionen, also fast 60 Prozent, berufstätig gewesen. Mit diesem Wert liege Deutschland im EU-Vergleich im Mittelfeld. Der Abstand zu den Spitzenreitern Dänemark und Schweden mit einer 70 Prozent weiblichen Beschäftigungsquote sei schon deutlich. Dabei sei Bayern mit 62,7 Prozent Vorreiter in Deutschland.

    "In Ländern mit optimaler Kinderbetreuung haben Frauen gute Voraussetzungen, Kinder und Beruf miteinander zu verbinden."

    Emilia Müller Europa-Ministerin

    Interessant sei auch, dass Frauen mit drei und mehr Kindern bei uns seltener berufstätig seien als in den skandinavischen Ländern. Bei uns würden nur 38 Prozent der Mütter mit drei und mehr Kindern arbeiten, in Finnland seien es dagegen fast 60 Prozent und in Dänemark sogar über 70 Prozent. "In Ländern mit optimaler Kinderbetreuung haben Frauen eine echte Wahlfreiheit und gute Voraussetzungen, Kinder und Beruf miteinander zu verbinden. In diesen Staaten ist auch die Geburtenrate höher als bei uns", so Müller.

    Rollenwandel

    Zum Rollenwandel des Mannes brachte Ministerin Müller einen netten Vergleich: "Für meinen Opa wäre es unvorstellbar gewesen, den Kinderwagen zu schieben. Aber auch heute ist die geänderte Rolle des Mannes noch nicht so einfach. Wenn ein Mann das erste Mal mit einem Kinderwagen zum Einkaufen kommt, sagt die Verkäuferin: Das ist aber nett. Wenn er das zweite Mal kommt, fragt sie, ob er Urlaub hätte und nach vier Wochen kommt die Frage, ob er vielleicht arbeitslos ist. Nach mehreren Wochen kommt die Frage: Sind sie Hausmann? Bei Zustimmung kommt dann der Kommentar: Sie Armer."

    FU-Kreisvorsitzende Ute Ulbrich erinnerte daran, dass der Kreisverband 1974 von 15 politisch interessierten Frauen gegründet worden sei. Adelgunde Gröhling habe als Gründungsvorsitzende die Frauen-Union 14 Jahre geführt. Eine ebenso lange Zeit sei Hildegard Bayer an der Spitze gewesen. Heute habe der Kreisverband 250 Mitglieder in fünf Ortsverbänden.

    Landrat Rudolf Handwerker beklagte, dass zu viele junge Frauen aus dem Landkreis weg zögen. Ein Grund sei offensichtlich, dass die Arbeitsplätze im Landkreis überdurchschnittlich dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen seien.

    Goldene Buch

    Im Vorfeld der Versammlung hatte Bürgermeister Rudi Eck die Ministerin und Bevollmächtigte des Freistaates beim Bund im Rathaus empfangen und seine Stadt vorgestellt. Dabei trug sich Emilia Müller auch in das "Goldene Buch" der Stadt ein.

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