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BRAMBERG: Die Bramburg: Von Raubrittern und Intrigen

BRAMBERG

Die Bramburg: Von Raubrittern und Intrigen

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    Von der Ritterburg zum bischöflichen Amtssitz: Erst waren freie Edelmänner die Herren der Bramburg, dann Amtsmänner des Bistums Würzburg.
    Von der Ritterburg zum bischöflichen Amtssitz: Erst waren freie Edelmänner die Herren der Bramburg, dann Amtsmänner des Bistums Würzburg. Foto: Foto: Anna Baum

    Die Ruine liegt auf der fast 500 Meter hohen Basaltkuppe des Brambergs. Die Burg wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert zum Schutz der über den Haßberg-Kamm verlaufenden Hochstraße, also zum Schutz des Rennweges, errichtet. Sie ähnelt weiteren Anlagen, die die Handelsstraße zwischen Bamberg und Fulda zu schützen hatten. Die Bramberger Ritter hielten sich allerdings nicht an diese Aufgabe, sondern betätigten sich als Wegelagerer und Räuber – so lautete jedenfalls der Vorwurf des Bischofs von Würzburg. Glaubt man dessen Anschuldigungen, dann hat die Bramburg ihrem Namen alle Ehre gemacht. Denn das Wort „bram“ bedeutet im Mittelhochdeutschen so viel wie „Dorn“.

    Die damaligen Herren der Bramburg, die sogenannten Edelfreien von Bramberg, waren dem Würzburger Bischof also ein Dorn im Auge. Und das auch aus finanziellen Gründen. Denn die Edelmänner waren frei und deshalb zu keinerlei Abgaben an das Würzburger Bistum verpflichtet.

    Kaiserliches Dekret

    Der Überlieferung nach fühlte sich der Geistliche so sehr in seinem Stolz gekränkt, dass er die damaligen Bewohner der Burg unbedingt loswerden wollte. Also erklärte er die Edelfreien zu Raubrittern. Und dem Kaiser Friedrich Barbarossa schilderte der listige Bischof alles vom angeblichen „Bramberger Raubrittertum“ so ausführlich, dass der Kaiser den Anschuldigungen glaubte. Barbarossa erließ daraufhin ein Dekret: „Da von der Burg Bramberg aus Fried und Ruh des ganzen Gebiets gestört wurden und Gelegenheiten jeglicher Bosheiten gegen die Kirche zu Würzburg sich ergaben, so haben wir für den Frieden der Kirche und zu unserem Seelenheil bestimmt, dass diese Burg zu schleifen sei und der Berg der Kirche zu Würzburg zu Recht und Eigen übergeben werde, dass fürderhin nicht Burg oder irgendeine andere Festungsanlage auf diesem Berg stehe.“

    Aufgrund dieses kaiserlichen Befehls wurde die Burg 1168 zerstört.

    Doch der Würzburger Bischof ließ die Burg, trotz Verbotes, 1250 wieder aufbauen – diesmal allerdings als Würzburger Amtssitz. Im Jahr 1338 wurde ein Haus oberhalb des Burgtores schriftlich erwähnt. Als Amtsmänner fungierten dort im 15. und 16. Jahrhundert die Herren von Bibra, die aus einem bedeutenden Adelsgeschlecht stammten. Einer der Amtsmänner war Caspar von Bibra. Er erledigte Verwaltungsaufgaben, kümmerte sich um die Herrschaft, rechnete Einnahmen und Ausgaben ab.

    Zum Schutz hatten die Amtsmänner 1483 sechs kriegsfähige Männer auf der Burg. Trotzdem wurde die Bramburg 1525 von aufständischen Bauern in Brand gesteckt. Der Amtssitz wurde dann zur Burg Raueneck verlagert. Die Bramburg ist seitdem eine Ruine. Heute gehört sie zum Forstamt Ebern.

    Von der Burg selbst sind große Reste vorhanden, obwohl Burg und Burgberg durch den Basaltabbau schwer beschädigt worden sind. Die mächtigen, noch erhaltenen Gräben stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das Außentor, das aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt, lehnt an einer älteren Ringmauer. Dahinter befindet sich ein jüngerer Gebäudetrakt. Zum mächtigen Hauptbau der Burg gelangt man durch einen Torturm aus dem 16. Jahrhundert. Und am Tor in der Kernburg sieht man noch die Klauensteine, die für ein Fallgitter angebracht wurden.

    Entdeckungstour

    Direkt an der Ortsverbindungsstraße, die zum Dorf Bramberg führt, bietet sich ein Wanderparkplatz als Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour an. Auf einem stetig ansteigenden, angenehm begeh- und befahrbaren Weg geht es direkt hinauf zur Ruine. Vor Ort können die Überreste der Burg besichtigt und fast komplett begangen werden. Stufen führen zum höchsten Punkt der Burg. Von dort aus können Besucher den Blick fast rundum in die Ferne schweifen lassen.

    Die Burgruine ist Teil der Erlebnistour „Zur Burgruine am Bramberg“, die über eine ungefähr acht Kilometer lange Strecke führt und im Ort Bramberg beginnt und endet. Außerdem ist die Burgruine Bramberg Teil des „Burgenkundlichen Lehrpfads“. Dieser Wanderweg verbindet Naturerlebnis und Geschichte. Geschichtsträchtige Burgen, Burgruinen und Ruinen werden auf einer 40-Kilometer-Wegestrecke verbunden.

    Serie: Die Haßberge und ihre Burgen Die Haßberge stecken voller Geschichte. Tief im Wald verborgen oder gut sichtbar auf einem Berg thronend – im gesamten Gebiet stößt man auf Burgen, Schlösser oder Überreste von einst prächtigen Bauten. Im Städtedreieck Coburg, Bamberg und Schweinfurt hat der Zweckverband Deutscher Burgenwinkel daraus ein Netzwerk gespannt. Mit unserer Serie „Die Haßberge und ihre Burgen“ können Sie auf eine geschichtliche Entdeckungstour gehen.

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