Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Kirchaich mit Nützelbach: Cäcilia Kager: Die Chefin des Pfarrhauses in Kirchaich

Kirchaich mit Nützelbach

Cäcilia Kager: Die Chefin des Pfarrhauses in Kirchaich

    • |
    • |
    Beim Dankgottesdienst zum 50-jährigen Dienstjubiläum (von links): der senegalische Priester Abbé Moise Seck, Jubilarin Cäcilia Kager, Pfarrer i.R. Ewald Thoma, Pastoralreferent Gregor Froschmayr und zwei Ministrantinnen.
    Beim Dankgottesdienst zum 50-jährigen Dienstjubiläum (von links): der senegalische Priester Abbé Moise Seck, Jubilarin Cäcilia Kager, Pfarrer i.R. Ewald Thoma, Pastoralreferent Gregor Froschmayr und zwei Ministrantinnen. Foto: Günther Geiling

    Viele Kirchaicher könnten sich die Kirchengemeinde ohne Cäcilia Kager nicht vorstellen – dies kam auch beim feierlichen Dankgottesdienst anlässlich ihres 50-jährigen Dienstjubiläums zum Ausdruck. Im Otto-Verlag in Bamberg, verbunden mit "Volks- und Heinrichsblatt", hatte sie ihre ersten beruflichen Schritte unternommen, bevor dann der Wechsel in das Pfarrhaus in die "Von Ostheim-Straße" in Kirchaich genau am 1. Juni 1971 erfolgte.

    Der Anfang, so Pfarrer i.R. Ewald Thoma in Reimform, "erfolgte einsam und in recht ungewöhnlicher Art, denn Pfarrer Vogler war mit der Gemeinde auf großer Pfarrwallfahrt. Geplant waren erst einmal der Jahre zehn, dann wollte sie überlegen, wie soll es weitergehn." Sie habe sich dann nach dem Ausschreiben der neuen Pfarrstelle 1983 auch für ihn entschieden und den "Pforra" gefragt: "Können Sie es sich vorstellen und es wagen, mich aufzunehmen und meinen Wunsch zu erfüllen, die Sehnsucht nach dem neu renovierten Pfarrhaus zu stillen?" Natürlich habe er ja gesagt und sie als "Chefin des Hauses" aufgenommen.

    Pfarrbrief aus der "Druckerei Cilli"

    Daraus seien mehr als 30 Jahre geworden, "sie in der Kirche, im Haus und im Garten – ich in meinen Gemeinden, Kirchen und an vielen Orten". Aus der Fülle der ehrenamtlichen "Cilli-Funktionen" nannte er etwa den Mesnerdienst, die Chorleitung, aber auch die Schulpatenschaften im Senegal. "Und bringt der Gregor den Entwurf des neuen Pfarrbriefes vorbei, wandert der schnellstens in die von Cilli geleitete Druckerei."

    Pastoralreferent Gregor Froschmayr fasste die vielen Tätigkeiten von Cäcilia Kager namens des Pfarrgemeinderates von Dankenfeld-Kirchaich zusammen. Seine Worte: "In all den Jahren deines Dienstes bist du für viele Menschen da gewesen und alle Menschen in unserer Pfarrgemeinde bewundern dein Engagement." Dabei streifte er ihre außergewöhnliche Vielfalt in den verschiedensten Funktionen: im Pfarrhaus als Haushälterin, Sekretärin und Mesnerin, bei der Pfarrbrieferstellung, bei vielen besonderen Gottesdiensten, mit den Sternsingern, Mädchengruppen und beim Weltgebetstag. "Ihre größten Steckenpferde waren aber ohne Zweifel die Gründung und Leitung des gemischten Kirchenchores sowie die Organisation und Verwaltung von über 1000 Schulpatenschaften für Kinder im Senegal."

    Bei ihr standen die Türen immer offen

    In diese Funktionen und ihre verschiedenen Rollen schlüpften dann auch Gemeindemitglieder bei ihren Fürbitten. "In einem Pfarrhaus arbeiten, heißt nicht nur Sorge tragen für Pfarrer und Haus. Das Pfarrhaus ist eine Anlaufstelle auch für die Anliegen der Gemeindemitglieder. Wir beten für alle Christen, dass sie ihn ihren Gemeinden offene Pfarrhaus-Türen finden wie hier."

    Dabei kamen sie aber auch auf das zusätzliche Engagement von Cäcilia Kager zu sprechen: die Patenschaften für Kinder in der Partnerdiözese Thies im Senegal. Eine Frau, die für sich selbst ein solches Patenkind im Senegal ausgewählt hat, betonte, "auch ich habe, wie viele andere Paten, ein Patenkind. Aber du betreust seit 20 Jahren dieses wichtige Projekt mit zurzeit über 1000 Kindern und gibst damit vielen Kindern durch die Schulbildung eine Perspektive für ein gelingendes Leben."

    Cäcilia Kager war davon ganz berührt und erinnerte an die Patenschaften im Senegal, "die wir mit 50 Paten begonnen haben und die bis jetzt aktuell auf 1000 angewachsen sind. Weit mehr als 1000 Kindern und Jugendlichen konnten wir schon einen Schulabschluss ermöglichen."

    Wenigstens einmal am Tag satt werden

    Sie habe auch schon öfter die Patenkinder im Senegal besucht und dankte allen weiteren Spendern für das große "Mittagessen-Projekt" für Schulkinder. Entsprechend dem afrikanischen Sprichwort "Ein leerer Bauch studiert nicht gern" sorge man einmal am Tag dafür, dass die Kinder satt werden, denn dreimal in der Woche sei auch nachmittags Unterricht und die Kinder könnten ja die drei bis vier Kilometer lange Strecke nicht nach Hause laufen und dann wieder zurückkommen.

    "Für viele Kinder ist das Mittagessen aus der Schulkantine oft die einzige vollwertige Mahlzeit am Tag. Seit wir ab 2011 an verschiedenen Schulen in unserer Partnerdiözese Thies die Einrichtung einer Schulkantine angeregt haben und mitfinanzieren, ist der Erfolg beim Lernen und sind die erfolgreichen Schulabschlüsse um ein Vielfaches gestiegen", betonte Cäcilia Kager. Mit den großzügigen Spenden helfe man, für eine ganze Schule haltbare Lebensmittel wie Reis, Öl, Zwiebeln für das laufende Schuljahr einzukaufen. Fisch und Fleisch würden frisch dazu gekauft und Frischgemüse werde zum Teil aus dem eigenen Schulgarten geerntet oder am Markt erworben.

    Der Gottesdienst wurde vom Organisten Stefan Burkel, vom Kirchenchor und vom senegalesischen Priester Abbé Moise an der Trommel mitgestaltet. Im Rahmen der Hygienebestimmungen wurde auch ein wenig gefeiert, wozu Pfarrer i.R. Ewald Thoma meinte: "Draußen gibt es a Fläschla für den Durscht und für den Hunger a Brez`n und a Wurscht. Bleibt noch a bissla da – tut aus dem Fläschla aufs Wohl der Cilli trinken und weil wir ihr die Hand nicht geben können – tut einfach winken".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden