In der jüngsten Vorstandssitzung des Kreisverbandes Main-Rhön der Partei Die Linke sei die Situation der Flüchtlinge in Deutschland thematisiert worden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Städte und Kommunen müssten laut Kreisrätin Sabine Schmidt (Linkes Bündnis) vom Bund finanziell und logistisch unterstützt werden. Die Politik verlasse sich viel zu sehr auf die Ehrenamtlichen, die teils bis zur Erschöpfung hülfen und viel zu wenig Anerkennung bekämen.
Die Vorstandsmitglieder seien sich darüber einig gewesen, dass Abschottung und Grenzkontrollen ein hilfloser Versuch seien, über die vollkommen misslungene Flüchtlingspolitik hinwegzutäuschen. Sabine Schmidt betonte, dass seit Jahren mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht seien und die Bundesregierung die Augen vor der weltweiten humanitären Katastrophe verschlossen habe. Anstatt jedoch die Fluchtursachen zu benennen und zu bekämpfen, würden die Flüchtlinge bekämpft, indem man die Grenzen schließe.
„Wir sollten endlich begreifen, dass wir raus müssen aus der Komfortzone, weil wir unseren Wohlstand auf der Ausbeutung anderer Nationen aufbauen. Wenn wir zum Beispiel weiterhin zulassen, dass westliche Konzerne Wasser aus Afrika holen, um es hier günstig zu verkaufen, obwohl es in Europa mehr als genug Wasser gibt, dürfen wir uns nicht wundern, wenn afrikanische Bauern, denen dadurch die Lebensgrundlage entzogen wird, zu uns kommen“, so Kreisvorsitzender Oliver Plume. „Als Gesellschaft müssen wir uns auch überlegen, ob wir es zulassen, dass Waffen exportiert und Krisen geschürt werden.“
Die Äußerungen der bayerischen Staatsregierung hätten laut Plume „nichts mit christlichen Werten zu tun“. Wer jahrelang von Asylmissbrauch rede und die gleichen und vollkommen falschen Slogans verwende wie NPD und AfD („Wir sind nicht das Sozialamt der Welt“), habe zum einen anscheinend keine Ahnung vom Asylrecht und verhöhne zum anderen Aufnahme-Länder wie die Türkei, Jordanien oder den kleinen Libanon.