Die Zukunft des Schlosses Ebelsbach, die Umgehungsstraße, das Nahwärmenetz und der Radweg nach Stettfeld waren die zentralen Themen bei der Bürgerversammlung in Ebelsbach, die insgesamt sehr unaufgeregt ablief. "So nah waren wir noch nie dran", erklärte Bürgermeister Martin Horn zur Umgehung, die von der Tankstelle aus auf der Mainseite an Ebelsbach vorbei in Richtung Bamberg beziehungsweise Stettfeld führen soll.
Derzeit laufe die Vorplanung für das notwendige Brückenbauwerk, nachdem sich die Überlegungen, ohne Brücke auszukommen, zerschlagen hätten. In Planung sei auch die Erneuerung der Fahrbahndecke in der Georg-Schäfer-Straße von der Tankstelle bis zum Ortseingang Gleisenau. Vorher müsse die Gemeinde aber noch einiges an der Wasserleitung richten. Eigentlich, so Horn, sei die Stettfelder Straße vorher wünschenswert, aber er sei in Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt.
Auf jeden Fall heuer wird der Radweg von Ebelsbach nach und durch Stettfeld erneuert, so Horn. Da dabei ein neues Verfahren eingesetzt wird, bei dem kein Abraum anfällt, sondern die herausgenommene Fahrbahndecke direkt in neues beziehungsweise recyceltes Baumaterial umgenutzt wird, sollen die Arbeiten nur zwei Wochen in Anspruch nehmen. 250.000 Euro der Kosten trägt die Gemeinde Ebelsbach, 300.000 Euro die Gemeinde Stettfeld. Und weil ein Stück des Radweges über Eschenbacher Gemarkung führt, sei auch die Stadt Eltmann mit 60.000 Euro dabei.
Erster Schritt bei der Nahwärmeversorgung
Einen ersten Schritt in Sachen Nahwärmeversorgung will die Gemeinde Ebelsbach mit den eigenen Gebäuden Schloss Gleisenau, Gemeindezentrum und Schule gehen. Anschließen können in diesem Bereich liegende Einfamilienhäuser, deren Eigentümer abgefragt wurden. 117 Anschlussnehmer würden sich abzeichnen, was einen Wärmebedarf von 3,1 Megawatt bedeutet.
Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Bestandsgebäude, von denen 82 Prozent mit fossilen Brennstoffen geheizt werden. Wenn der Gemeinderat den endgültigen Beschluss gefasst habe, sollten alle Hauseigentümer, die Interesse angemeldet haben, zu einer Versammlung eingeladen werden, bei der es dann auch um technische und wirtschaftliche Details geht.
Noch nicht aufgegeben hat Martin Horn den Kampf um eine neue Nutzung des Schlosses Ebelsbach, allerdings erlebe man schon frustrierende Momente, erzählte er. Einen Tag, nachdem er mit der Idee einer überwiegenden Wohnnutzung in einem sanierten Schloss bei der Regierung von Unterfranken abgeblitzt war, hätten "die gleichen Leute, die gestern nein sagten" bei einer Veranstaltung zur Schaffung von Wohnraum dafür geworben, dass Kommunen auch mal unkonventionelle Wege gehen müssten.
Barrierefreiheit: längere Angelegenheit
Viel Geld wurde in den Umbau des Bahnanschlusses an Gleis III des Bahnhofs Ebelsbach investiert. "Jetzt müssen die Reisenden beim Einsteigen in den Zug hinab und beim Aussteigen auf den Bahnsteig hinauf steigen", so Horn. Er habe sich dazu erklären lassen, dass es in Deutschland bislang noch vier verschieden "hohe" Zugvarianten gibt, deshalb sei das mit der Barrierefreiheit wohl noch eine längere Angelegenheit. Weil die Reisenden vor allem nach dem Ausstieg nicht den vorgegebenen langen Weg um das Bahnhofsgebäude herum nehmen, werde die Gemeinde wohl auf dem Weg, den die Leute tatsächlich gehen, noch für eine Zuwegung sorgen.
Der Straßenverkehr wurde ebenfalls diskutiert. Vor allem der Elterntaxi-Betrieb an der Schule sorgt für großes Unverständnis. Weil die Schotterwege im Friedhof immer wieder von Grasbüscheln durchwachsen werden, soll im unteren Bereich des Friedhofs der Versuch gemacht werden, ob geschlossene Graswege nicht besser wären, kündigte Martin Horn an.
