„Wir wollen die Innenstadt mit den Augen der Senioren betrachten.“ Die Seniorenbeauftragte der Stadt Hofheim, Christel Teinzer, lud am Donnerstagabend Bürgermeister Wolfgang Borst und die Mitglieder des Seniorenbeirats zu einem Rundgang durch die Hofheimer Altstadt ein. Ziel war es, auf potenzielle Gefahrenstellen für Senioren hinzuweisen und vor Ort über Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Der Seniorenbeirat konnte in der einstündigen Veranstaltung zahlreiche Verbesserungsvorschläge dem Bürgermeister vorbringen. Dieser zeigte sich den Ideen sehr aufgeschlossen und versprach, sich der Probleme anzunehmen. Die Themen im einzelnen
• Das extra für Senioren und Gehbehinderte angelegte Wegenetz aus Verbundsteinpflaster ist besonders zwischen Pfarrhaus und Apotheke/Ecke Grüne Marktstraße oft durch geparkte Autos blockiert. Das Problem ist, dass die Autofahrer in den schräg angebrachten Parkbuchten vor Apotheke und Reformhaus zu weit nach vorne fahren und dadurch die Fahrzeugschnauzen in den Gehweg hinein ragen. Ein Durchkommen mit Rollator oder Kinderwagen ist dann ausgeschlossen.
Eine Abhilfemöglichkeit könnten schmale Betonschwellen sein, die quer in den Parkbuchten verlegt sind und den Autofahrern, wenn die Vorderräder dagegenstoßen, signalisieren: „Bis hier und nicht weiter.“
Eine andere, durchaus radikale Lösung brachte Bürgermeister Borst ins Gespräch: eine Umorganisation der Parkflächen. Man könnte die Parkflächen vor Apotheke/Reformhaus gänzlich streichen und statt dessen entlang der Raiffeisen-Volksbank/AOK schräge Parkstände ausweisen.
• Die Stadtpfarrkirche soll an das Netz mit dem leicht begehbaren Pflaster angeschlossen werden. Borst sagte, dies sei sowieso als nächster Bauabschnitt geplant. Das Wegenetz endet derzeit von der Sparkasse kommend vor der Auffahrt zum Anwesen Howard. Die Gehspur wird sich künftig vor dem Kriegerdenkmal teilen: ein Ast geht zum Seiteneingang der Stadtpfarrkirche, der andere Ast verläuft zwischen alten Rathaus und Howard zum Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft.
• Der Stellplatz links vom Kriegerdenkmal an der Südseite der Kirche wird künftig als Behindertenparkplatz ausgeschildert.
• Der südliche Seiteneingang der Stadtpfarrkirche soll künftig eine einflügelige Tür erhalten. Der Seniorenbeirat regt an, hier gleich einen elektrischen Türöffner zu installieren, der von außen mittels eines Tasters bedient werden kann, damit auch Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe in das Gotteshaus gelangen können.
• An den Stufen vor dem Hauptportal der Stadtpfarrkirche sollte ein (herausnehmbares) Geländer angebracht werden, regte Christel Teinzer, weil gerade im Winter die Sandsteinstufen glatt sind. Mit diesem Wunsch konnte sich Wolfgang Borst nicht so recht anfreunden. Er schlug vor, das Geländer lieber nach links versetzt am Rand der Treppenanlage im Bereich des bestehenden Blumentrogs anzubringen.
• Behindertengerechte Erschließung des VG-Gebäudes: Neben dem bereits erwähnten künftigen Anschluss an das Gehwege-Netz wird das Haus derzeit schon für Senioren und Gehbehinderte umgebaut, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Am Eingang wird eine Rampe entstehen, im Innern können die ersten Stufen mit einem Plattformlift überwunden werden. Danach gelangt man über einen neuen Aufzug, der auch von der Hofseite her bestiegen werden kann, in alle Stockwerke.
• Für Senioren ein ganz schwierig zu meisterndes Hindernis ist der Übergang vom neuen Parkplatz am Rügheimer Tor hinüber zum Friedhof. Zum einen sind die Ringstraße und auch die Kreuzung vor dem Tor stark befahren. Zum anderen sind die für Rollator-Fahrer so wichtigen Absenkungen an den Bordsteinen zu beiden Seiten der Ringstraße nicht gegenüberliegend, sondern seitlich versetzt, so dass die Senioren gar nicht auf kürzestem Weg die Straße queren können. Bürgermeister Borst will hier mit dem Straßenbauamt Kontakt aufnehmen und eine Lösung abklären.
• Schwierig ist es auch, die Ringstraße beim Anwesen Karl Dietz/Durchgang zur Oberen Sennigstraße zu queren. Der Vorschlag des Seniorenbeirats: die Bordsteine absenken und entsprechende Warnschilder aufstellen.