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HOFHEIM: Die Hofheimer haben ihren selbst erzeugten Strom im Blick

HOFHEIM

Die Hofheimer haben ihren selbst erzeugten Strom im Blick

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    Sie stellten am Donnerstag den neu entwickelten „EnergieMonitor” in Hofheim vor (von links): Günter Jira (Bayernwerk), Bürgermeister Wolfgang Borst und Michael Wittmann (Bayernwerk).
    Sie stellten am Donnerstag den neu entwickelten „EnergieMonitor” in Hofheim vor (von links): Günter Jira (Bayernwerk), Bürgermeister Wolfgang Borst und Michael Wittmann (Bayernwerk). Foto: Foto: Martin Schweiger

    Wie hoch ist die Eigenversorgung der Stadt Hofheim mit regenerativen Energien im Moment? Wie viel davon stammt aus Photovoltaik, wie viel aus Wasserkraft und wie viel Strom kommt von weiteren Erzeugern wie Bio-Gasanlagen, Blockheizkraftwerken und anderen Energiequellen? Diese Fragen beantwortet seit 15. August der EnergieMonitor der Bayernwerk Netz GmbH.

    Der EnergieMonitor zeigt auf der einen Seite nahezu in Echtzeit die im Stadtbereich erzeugten Kilowattstunden und auf der anderen Seite den Verbrauch durch Industrie, Verwaltung und Privathaushalte. Am Donnerstagnachmittag lagen die Werte bei erstaunlich hohen Werten von 75 bis 85 Prozent an selbst produziertem Strom aus den genannten Energiequellen, und das obwohl der Himmel bedeckt war und die Solaranlagen damit weniger Strom erzeugen konnten. „Bei Sonnenschein geht der Wert zum Teil über die 100 Prozent hinaus, sodass wir Strom ins Netz zurückspeisen“ sagt Bürgermeister Wolfgang Borst, der daher für die Zukunft mit einer Power-to-Gas-Anlage liebäugelt, wie sie bereits in Haßfurt von den Stadtwerken betrieben wird. Die Werte werden viertelstündlich aktualisiert. Auch die Zahlen der letzten sieben oder dreißig Tage können angezeigt werden.

    Daraus ergibt sich, dass an Samstagen und Sonntagen der Prozentsatz der Eigenversorgung am höchsten ist, da dann Industrie und Gewerbe weniger Strom benötigen. Bürger, die etwas für die Umwelt tun wollen, können sich per Monitor informieren und beispielsweise ihre Waschmaschine dann einschalten, wenn die Werte der Eigenversorgung – beispielsweise um die Mittagszeit – hoch sind, um dann ihre Wäsche mit regenerativen Energien aus Hofheim zu waschen, sagte Borst.

    Günter Jira vom Kommunalmanagement der Bayernwerk Netz GmbH präsentierte das Online-Tool am Donnerstag gemeinsam mit dem Produktverantwortlichen Michael Wittmann im Hofheimer Bürgerzentrum. „Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wer auf Kurs bleiben will, braucht vor allem eins: Transparenz. Der Monitor gibt detaillierten Aufschluss über die eigene Produktion und den Verbrauch“, erklärte Jira. Borst ergänzte: „Wir in Hofheim sind stolz darauf, zu den ersten Gemeinden in Unterfranken zu gehören, die dieses Instrument nutzen. Damit motivieren wir die Bürgerinnen und Bürger, sich mit eigenen Projekten an der Energiewende zu beteiligen und unsere Ökobilanz weiter zu verbessern.“

    Wie grün war der Tag?

    Klimafreundliche Energie dort zu produzieren, wo sie gebraucht wird, spielt eine immer größere Rolle bei der Energiewende. „Die Energiezukunft ist dezentral. Städte und Gemeinden spielen deshalb eine immer größere Rolle in der Versorgung“, sagte Wittmann. „Möglichst viele Bürger sollen von den Informationen des EnergieMonitor profitieren.“ Dieses Tool wirke sich langfristig positiv auf den Klimaschutz aus: mit einem Zugang werde eine ganze Kommune dazu motiviert, sich mit der Energiewende zu befassen und eigene Maßnahmen dazu beizutragen, ergänzte Borst.

    Der EnergieMonitor zeigt auf einer online einsehbaren Plattform, dem sogenannten „Dashboard“, wie viel Strom vor Ort in einer Kommune aktuell erzeugt und verbraucht wird. Vergleichswerte aus anderen Tagen und Monaten ermöglichen Rückschlüsse, wie sich die Energieversorgung in der Kommune entwickelt. Am Ende jeden Tages kann die Kommune Bilanz ziehen: Wie grün war der örtliche Energiemix heute?

    Experten des Bayernwerks haben den EnergieMonitor entwickelt und gemeinsam mit drei bayerischen Gemeinden anhand praktischer Erfahrungen optimiert. Die Gemeinde Furth, der Markt Altdorf (beide Niederbayern) sowie die Stadt Schrobenhausen (Oberbayern) haben zur Verbesserung des Tools beigetragen. Jetzt steht der Online-Monitor allen Kommunen im Netzgebiet des Bayernwerks zur Verfügung.

    Der EnergieMonitor der Stadt Hofheim ist erreichbar unter energiemonitor.bayernwerk.de/hofheim.

    Bayernwerk Netz GmbH Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt mit rund 2700 Mitarbeitern für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung der rund sieben Millionen Menschen in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Das Unternehmen ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern. Sein Stromnetz umfasst 154 000 Kilometer, sein Gasnetz 5 800 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34 600 Kilometer. In seinen Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 60 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Dafür sorgen knapp 300 000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. Mit innovativen Lösungen entwickelt das Unternehmen Energiesysteme von morgen und ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent. Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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