Den Schülern die Tür in die Welt der Technik weit öffnen; das ist das Ziel des MINT-Labors am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt, das am Donnerstag offiziell eröffnet wurde. Die Abkürzung MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und umfasst somit ein breites Feld, auf dem die jungen Forscher experimentieren können.
Hier finden Versuche statt, die normalerweise in Schulen gar nicht möglich sind. Darüber hinaus öffnet sich das Gymnasium über die eigene Schülerschaft hinaus und bietet anderen Nutzergruppen, wie zum Beispiel den Grundschulen oder der Main-Rhön-Akademie, die Möglichkeit, das Labor zu nutzen.
Eine kleine Biogasanlage
Schulleiterin Maria Eirich zeigte sich stolz auf den Raum, der mit seiner umfangreichen Ausstattung eine große Faszination ausübt. Ihr Dank galt auch ihrem Vorgänger Max Bauer, der das MINT-Labor bei seiner Entstehung begleitet und unterstützt hat.
Verantwortlich für das Projekt ist Lehrer Marco Hartmann, der bereits im Jahr 2011 erste Experimente mit den Schülern außerhalb des regulären Unterrichts durchführte. So wurden damals beispielsweise nachhaltige Energieträger in Zusammenarbeit mit dem Stadtwerk Haßfurt erforscht und das Miniatur-Modell einer Biogasanlage gebaut. Zusammen mit seinem Kollegen Christian Grämer unterrichtet Hartmann den Wahlkurs „Jugend forscht“. Bisher waren die einzelnen Gruppen zwar wohlorganisiert und gut aufgestellt, jedoch nicht vernetzt. Das soll sich nun mit dem MINT-Labor ändern.
Bierbrauen und Autobau
Ebenfalls mit im Boot ist Lehrer Michael Schuster, der das Wahlfach Robotik lehrt. Bereits seit 2014 besteht diese Gruppe, in der rund 20 Schüler aus der Unter- und Mittelstufe an Lego-Mindstorms-EV3-Robotern experimentieren. Da werden Motoren für den Antrieb und Sensoren für die Umwelterkundung zusammengebaut, Programme erstellt, getestet, korrigiert und weiter probiert. Ziel ist, dass der Roboter schließlich selbstständig ganz unterschiedliche knifflige Aufgaben lösen kann.
In landkreisübergreifenden, aber auch weltweiten Wettbewerben haben die Haßfurter Schüler bereits mit Erfolg teilgenommen und belegten oft Spitzenränge.
Durch das MINT-Labor sollen alle bestehenden Projektgruppen an der Schule zusammengeführt werden. Der Facettenreichtum soll erhalten bleiben, der Zusammenschluss soll vor allem Synergieeffekte erzeugen. Schüler der verschiedenen Forschungsrichtungen können sich gegenseitig helfen, fördern und motivieren. So können neue und komplexere Projekte in Angriff genommen und realisiert werden. Neben Robotik sollen auch „Bierbrauen“, „Automobilbau“ und „Klimadaten und Umwelttechnik“ dauerhaft etabliert und weitererforscht werden. Daneben werden auch auf Schülerwunsch noch andere Projekte durchgeführt. Landrat Wilhelm Schneider, hob als Vorsitzender des Zweckverbandes Schulzentrum hervor, dass damit auch Mädchen für Technik begeistert werden sollen: „Es kann nicht sein, dass die Technik eine Männerdomäne bleibt.“
40 000 Euro Förderung
Die geplanten Ausgaben für das MINT-Labor belaufen sich auf rund 80 000 Euro brutto. Wolfgang Fuchs, der Leader-Koordinator für Unterfranken, überreichte bei der Feierstunde den Zuwendungsbescheid des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das eine Förderung von rund 40 000 Euro bewilligt hat. Das entspricht einer Anteilfinanzierung von 60 Prozent der Nettokosten.
Zudem gibt es Kontakte und Vernetzung mit verschiedenen Institutionen und Unternehmen in der Region, die das MINT-Labor auch als Sponsoren unterstützen. So können die Firmen unter anderem dazu beitragen, junge Menschen an bestimmte Berufe heranzuführen und sie vielleicht später als Mitarbeiter zu gewinnen. Mit der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, dem Stadtwerk Haßfurt, den Fränkischen Rohrwerken, der Brauerei Göller, der Apotheke Büchlein und dem Coca-Cola-Werk Knetzgau beteiligen sich schon jetzt namhafte Betriebe an dem Zukunftsprojekt.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den

.