Der Aidhäuser Ortsteil Nassach ging als Sieger des Kreisentscheids "Unser Dorf hat Zukunft" hervor und wird den Landkreis beim Bezirksentscheid vertreten. Jüngst erfolgte die Siegerehrung im Jugendheim in Nassach. Nassach nahm als einziges Dorf im Landkreis an dem Wettbewerb in diesem Jahr teil. Mehrere andere Dörfer bis zu einer Einwohnerzahl von 600 Menschen zeigten Interesse an einer Teilnahme, sprangen dann aber nach Aussage von Kreisfachberater Guntram Ulsamer ab.
"Die haben sich vielleicht nicht mehr getraut, als sie hörten, dass Nassach dabei ist", sagte der Erste Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Landrat Wilhelm Schneider, mit einem Augenzwinkern in seiner Festrede. Nassach habe eine "hervorragende Ausgangslage" durch die zahlreichen aktiven Vereine, die kleinen Gewerbetriebe und eine einzigartige Naturlandschaft, die bisweilen wegen ihrer Hügel und Baumreihen schon als "Haßgau-Toskana" bezeichnet wurde. Schneider zeigte sich überzeugt: "Unser ländlicher Raum hat Zukunft". Als Siegerpreis erhielt Nassach eine Sandsteinstele aus heimischem Sandstein des Bildhauers Michael Scholl aus Limbach (Stadt Eltmann).
Als Leiter der sechsköpfigen Bewertungskommission bedauerte es Guntram Ulsamer, dass vielen Menschen die Bedeutung und der Sinn des Dorfwettbewerbs nicht mehr bekannt sei. "Wir spüren häufig Unverständnis bei den Bürgern, Vereinen und Verantwortlichen in den Dörfern bei den Versuchen, eine Dorfgemeinschaft für eine Teilnahme zu gewinnen", sagte Ulsamer. Den Nachbarlandkreisen gehe es nicht besser. Im Landkreis Bamberg habe sich lediglich ein Ort, im Landkreis Schweinfurt kein einziger Ort gefunden.
Die zweite Teilnahme
Nassach mit seinen 250 Einwohnerinnen und Einwohnern nahm nach 2008 zum zweiten Mal am Dorfwettbewerb teil. Im Jahr 2008 erhielt der Ort eine besondere Anerkennung für die Pflege und Bewahrung der vorhandenen wertvollen Bausubstanz und das ausgeprägte Vereinsleben. Als Mitgliedsgemeinde der Hofheimer Allianz können die Bürger zahlreiche Angebote wahrnehmen, wie das Siedlungs- und Flächenmanagement mit Innenentwicklung. Trotz wenig Photovoltaikanlagen auf den Dächern bietet eine Bürger-PV-Anlage bereits 80 Prozent Energieautarkie. Mit 15 Gewerbebetrieben und 30 Arbeitsplätzen bietet der Ort ein vielfältiges Angebot. Auch mehrere Ferienwohnungen sind vorhanden.
Probleme hat der Ort mit leerstehenden Höfen. Eine Bereicherung wäre aus Sicht der Kommission eine Neugestaltung der Nassach im Ortsbereich. Ein kleines offenes Fließgewässer im Altortbereich könnte die Dorfmitte aufwerten und das Kleinklima verbessern. Umrahmt wurde der Abend im voll besetzten Jugendheim von der Volkstanzgruppe Nassach, den Singing Sisters und einem Sketch der Theatergruppe.
