(sh) Es gibt viele verschiedene Sportarten, bekannte und weniger bekannte. Zu einer der nur wenig bekannten Sportarten – und als solche kann man es durchaus bezeichnen – gehört das „Flairbartending“. Dieser Ausdruck bezeichnet die artistische Präsentation der Arbeit an einer Bar. Derzeit sind Weltmeisterschaften in Cuba und Michael Koch, Geschäftsführer vom „Meister Bär Hotel“ in Haßfurt, ist dabei.
Bei „Flaibartending“ wird vom Barkeeper ein Cocktail nicht einfach gemixt, es wird mit Flaschen jongliert, geworfen und ein Cocktail auf künstlerische Art gemixt. Die Weltmeisterschaft heißt „Havana Club Bar Giants 2010“. Die Final-Wettkämpfe dauern noch bis zum 1. Februar. Neben den besten deutschen Flair-Bartender (Showbarkeeper) sind auch zwei Newcomer dabei. Eine dieser Wildcards hatte sich bei Vorentscheidungen auch Michael Koch sichern können.
Koch ist 32 Jahre alt, gelernter Hotelfachmann, und seit 15 Jahren auch Barkeeper. Ein Video aus den USA brachte ihn vor zehn Jahren auf die Idee, Showbarkeeper zu werden. Dazu müssen nicht nur viele Cocktailrezepte – alkoholische und nicht alkoholische – im Kopf parat sein. Diese müssen noch in einer Show serviert werden. Dazu gehört artistische Geschicklichkeit, die auch trainiert werden muss, denn das Jonglieren von Flaschen ist nur eine der vielen Effekte, die zum Einsatz kommen.
Koch trainierte in den vergangenen Wochen täglich, denn bei den „Bar Giants 2010“ will er natürlich gut abschneiden. Manchmal beobachtet er sich dabei selbst mit Videoaufnahmen, um Fehler auszumerzen. Dass er vor diesem großen Auftritt nervös ist, das gibt er unumwunden zu.
Die Showbarkeeper müssen die Jury beeindrucken: Die wichtigste Wertung betrifft die Ausstrahlung und Arbeitsweise. In der Speed-Runde geht es um ein effizientes Vorgehen mit Zeit, Drinks und Material und beim Pourtest (Ausgießen) heißt es, maßvoll zu agieren und keinen Tropfen zu verschütten.