Die drei Preise wurden in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen. Insgesamt waren heuer 16 beispielhafte Initiativen in einer Zeitungsserie vorgestellt worden.
Minister Sinner vertrat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, der kurzfristig an einer Haushaltssondersitzung teilnehmen musste. Sinner zitierte den französischen Denker Jean de la Bruy?re, der geäußert hatte: „Fast niemand bemerkt von sich aus das Verdienst eines andern.“ Das sei bei ehrenamtlichem Engagement nicht anders. Es finde meist im Verborgenen statt.
Sinner dankte gerade deswegen den Initiatoren und Sponsoren der Aktion „Zeichen setzen“, besonders aber den Bürgern, die teilgenommen haben. „Sie haben mit ihren Aktivitäten dem Ehrenamt in Unterfranken eine öffentliche Stimme gegeben. Sie alle haben ein deutliches Zeichen gesetzt – für ein lebendiges und solidarisches Gemeinwesen.“
Stützpfeiler der Sozialpolitik
Für geeignete Rahmenbedingungen habe Bayern für eine Verbesserung des Steuerrechts für Vereine und Ehrenamtliche gekämpft.
Michael Reinhard, Chefredakteur der Mediengruppe Main-Post, betonte, bürgerschaftliches Engagement sei keine „Ausfallbürgschaft“ für einen sich zurückziehenden Sozialstaat. „Bürgerschaftliches Engagement ist im Gegenteil ein Stützpfeiler der Sozialpolitk.“ Der Sozialstaat moderner Prägung müsse sich zu einer Gemeinschaftsaufgabe von Bürgern, Organisationen, Wirtschaft und dem Staat entwickeln.
Da sich immer mehr Menschen in diesem Sinne einsetzen, erweist sich bürgerschaftliches Engagement „als Dauerbrenner mit Wachstumsraten“. Die MAIN-POST als Zeitung aus der Region für die Region sehe es als angenehme Pflicht an, dieses Engagement zu unterstützen. Zu den Kernaufgaben der Zeitung gehöre ihre soziale Funktion: „Zeitungen wie die MAIN-POST geben dem Einzelnen und der Gesellschaft auch Orientierungs- und Lebenshilfe.“ Sie sorgen auch für den notwendigen Kitt in unserer Gesellschaft.
Michael Koch, Leiter des Erwachsenenbildungshauses Klaus von Flüe und als Ideengeber der „Vater“ von „Zeichen setzen“, stellte die Mitglieder der Jury vor, darunter Regierungspräsident Paul Beinhofer. Er betonte, alle 16 vorgestellten Initiativen seien es wert, ausgezeichnet zu werden. Die Jury habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Klaus Vikuk, Vorstand der Fürstlich Castell'schen Bank, lobte die Aktion, die „soziale Nischenanbieter“ beleuchte. Und er lobte den Empfänger des Hauptpreises, Josef Kuhn von der Aktion Pflegepartner im Landkreis Haßberge, als „Makler und Verbindungsmann“ zwischen Menschen, die Pflege brauchen und Menschen, die die Pflege übernehmen. Er sei so etwas wie der Chef einer Bank, nur dass er nicht Kreditgeber und Kreditnehmer zusammenbringe. Es sei für diese Menschen wichtig, einen Koordinator zu haben: Und hierfür sorge die „Siegerfirma“. Der Hauptpreis beträgt 1500 Euro und wird von der Fürstlich-Castell'schen Bank gestiftet.
Der Sonderpreis von Klaus von Flüe in Höhe von 500 Euro ging an den Verein Perspektive in Würzburg. Tilo Hemmert, Vorsitzender des Bezirksjugendringes, sagte in seiner Preisrede, Integration sei nicht selbstverständlich. Umso bemerkenswerter sei das Engagement des Vereins. Es gehe von den Betroffenen selbst aus und helfe den Jugendlichen, sich hier zu Hause zu fühlen. „Damit übernimmt der Verein auf ehrenamtlicher Basis eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.“
Der ehemalige Würzburger Sozialreferent, Bezirksrat Peter Motsch, übergab den Sonderpreis der Mediengruppe Main-Post in Höhe von 500 Euro an die Lesebegleitung der Adalbert-Stifter-Schule in Würzburg. Sie sei für die Aktiven wie die Kinder sinnvoll: Denn Lesen ist notwendig und die Begleiter, zumeist Lehrer im Ruhestand, könnne ihre Fähigkeiten noch sinnvoll einsetzen. Eine politische Nebenbemerkung konnte sich Motsch nicht verkneifen: „Es ist nicht selbstverständlich, aber auch in der Schule darf es bürgerschaftliches Engagement geben.“
Stichwort
„Zeichen setzen“
Die Aktion wird im kommenden Jahr fortgesetzt. Vorschläge an: Tel. (0931) 6001 - 247 und -382 @ zeichensetzen@mainpost.de Tel. (09324) 9175 - 0 @ zeichensetzen@Klaus-von- Fluee.de Der neu gestaltete Internetauftritt: www.mainpost.de www.Klaus-von-Fluee.de