Da dies die erste Sitzung in neuer Zusammensetzung war, galt es zunächst, die neuen Verbandsräte Reiner Mönch und Olaf Betz zu vereidigen. Außerdem wurden die Vorsitzenden des Schulverbandes neu gewählt. Maroldsweisachs Bürgermeister Wilhelm Schneider wurde als Verbandsvorsitzender bestätigt. Sein bisheriger Stellvertreter Hermann Martin, Bürgermeister von Pfarrweisach, ebenfalls.
Der Rechnungsprüfungsausschuss wird künftig von Werner Döhler, Anja Schmitt und Reiner Mönch besetzt. Nachdem die Verbandssatzung laut Vorlage abgesegnet war, ging Schneider auf die Zukunft der Hauptschule ein. Auch die Hauptschule Maroldsweisach leidet unter den schwindenden Schülerzahlen. Schon im nächsten Schuljahr habe man im achten Jahrgang gerade noch die erforderliche Anzahl Schüler, ließ Schneider die Räte wissen.
Wenn erst einmal zwei Jahrgänge unter die magische Zahl von 15 Schülern fallen, wäre dies das Aus für den Schulstandort Maroldsweisach. So die bisherige Gesetzeslage. Nun habe in der VG Ebern ein Gespräch mit Bürgermeistern, Schulleitern und Schulamt bezüglich einer Kooperation stattgefunden. Insgesamt habe man drei verschiedene Möglichkeiten. Man könne mit der Förderschule zusammenarbeiten und sogenannte Kooperationsklassen bilden. Außerdem sei eine Zusammenarbeit mit der Hauptschule Ebern oder Hofheim möglich. Allerdings könne dies nur auf freiwilliger Basis geschehen.
Man müsse also Eltern dafür begeistern, dass ihre Sprösslinge in Maroldsweisach statt in Ebern die Schulbank drücken. „Das heißt, wir müssen die Vorzüge einer kleinen Schule herausstellen“, so Schneider, denn dass eine größere Schule ein breiter gefächertes Angebot machen könne, sei klar. Doch gerade die Hauptschule in Maroldsweisach habe Pfründe, mit denen sie wuchern könne. So sei beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Schule und der hiesigen Wirtschaft sehr gut. „Viele unserer Schulabgänger finden in der Gemeinde einen Ausbildungsplatz“, betonte der Vorsitzende. Außerdem könnten die Schüler in kleineren Klassen bessere Leistungen erzielen, was ebenfalls bei der Ausbildungsplatzsuche hilfreich ist. Nicht zuletzt habe man an einer kleinen Schule keine sozialen Brennpunkte. Ein Punkt, den auch Schulleiter Josef Friedrich als Vorteil wertete.
Jeder Lehrer kenne jeden Schüler. Diebstähle und Körperverletzungen kämen so gut wie nie vor. Ein großes Problem der kleinen Hauptschulen sei jedoch die Budgetierung der Lehrerstunden. Hier sei man schon mit den Pflichtstunden am Maximum angelangt, da bleibt für weitere Angebote nichts mehr übrig, stellte der Schulleiter fest. Martin erklärte hierzu, man müsse dringend Einfluss auf die Politik nehmen, damit die Schulen auf dem flachen Land nicht weiter benachteiligt würden. In diesem Punkt waren sich zwar alle einig, allerdings klang auch deutlich an, dass die bisherige Vorgehensweise wenig politischen Willen bezüglich einer Verbesserung erkennen lasse.
Abschließend teilte Schneider mit, dass man zu einer Gemeinderatssitzung am 28. Juli Harald Friedrich eingeladen habe. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Schulentwicklung werde die Idee „Regionalschule“ erörtern. Hierzu lud Schneider auch die Verbandsräte ein.