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HASSFURT: Die WM geht weiter – auch ohne uns

HASSFURT

Die WM geht weiter – auch ohne uns

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    Nicht mehr mit ansehen konnten diese Fußballanhänger das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Südkorea, mit dem sich Deutschland von der WM verabschiedete.
    Nicht mehr mit ansehen konnten diese Fußballanhänger das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Südkorea, mit dem sich Deutschland von der WM verabschiedete. Foto: Foto: Martin Sage

    Der Frust sitzt tief. Während der deutsche Normalfußballkonsumierer darauf hoffen kann, dass die Wunden, die durch das blamable Vorrunden-Aus der Fußball-Nationalmannschaft in Russland seiner Fußballseele entstanden sind, bald verheilen, droht den Veranstaltern öffentlicher Übertragungen nun finanzielles Ungemach. Der FC Haßfurt hatte in Zusammenarbeit mit dem TSV Wülflingen sein Stadion an der Flutbrücke zum großen Wohnzimmer für alle umfunktioniert mit Riesenleinwand, Rahmenprogramm und der nötigen Logistik, um die erwarteten zahlreichen Fußballanhänger zu deren Zufriedenheit zu versorgen. Und jetzt das: Deutschland nach dem dritten Spiel raus aus der WM und inzwischen schon in Deutschland gelandet. Wie geht es nun weiter mit der Weltmeisterschaft im Landkreis Haßberge?

    Der FC Haßfurt hielt am Donnerstag zur Mittagszeit eine Sitzung ab, um das weitere Vorgehen auszuloten. Für die Organisatoren war schnell klar, dass sie die öffentlichen WM-Übertragungen fortsetzen. „Wir machen weiter“, so FC-Vorsitzender Manfred Stühler im Gespräch mit dieser Redaktion. Im Stadion an der Flutbrücke werden alle Achtelfinalpartien – mit Ausnahme von Brasilien gegen Mexiko und Schweden gegen Schweiz – sowie sämtliche Viertelfinals, die beiden Halbfinalspiele, das Spiel um Platz drei und das Endspiel am Sonntag, 15. Juli, auf Großleinwand übertragen.

    Manfred Stühler ist trotz des Ausscheidens der deutschen Mannschaft zuversichtlich. Die Zuschauerzahlen waren mit 900 im ersten Spiel, 700 im zweiten und rund tausend Besuchern am Mittwoch gegen Korea zufriedenstellend. Es gab bislang keine negativen Vorkommnisse. Die freiwilligen Helfer hätten bislang schon rund tausend Einsatzstunden geleistet, erzählt der FC-Vorsitzende nicht ohne Stolz.

    „Wir haben die Leinwand bezahlt“, so Stühler. Deshalb gebe es keinen Grund, die Übertragungen einzustellen. Nach wie vor würden viele Anhänger des Fußballsports die übrigen Spiele der Weltmeisterschaft gerne verfolgen, und dies auch im größeren Rahmen und in Gesellschaft beim Public Viewing an der Flutbrücke. Zudem hofft Stühler augenzwinkernd auf den einen oder anderen „Brasilianer oder Engländer“ im Landkreis, der die Spiele seiner Mannschaft beim FC Haßfurt genießen möchte.

    Von Aufhören kann beim FC Haßfurt also keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Organisatoren ziehen sogar eine Ausweitung ihres Programms in Erwägung. „Wir prüfen derzeit“, so Stühler, „ob auf unserer Großleinwand und den Bildschirmen auch die Austragung von E-Sport möglich und gewünscht ist.“ Der FC Haßfurt richtet sich hier nach der Nachfrage der Fans und wäre bereit, das Playstation-Konsolenspiel „FIFA 18“ in sein Angebot aufzunehmen. Das Interesse wird über Facebook und WhatsApp eruiert, E-Sportler können über diese Medien mit den Ansprechpartnern Bert Reichel und Andreas Herlein Kontakt aufnehmen und sich gegen geringes Entgelt anmelden.

    Die Organisatoren werden auch an den geplanten Open-Air-Kinovorführungen von „Grießnockerlaffäre“ und „Fack ju Göhte 3“ am 5. und 12. Juli festhalten.

    Apropos Kinoübertragung. Bruno Schneyer, der Besitzer des Zeiler „Capitol“-Lichtspieltheaters, über den der FC Haßfurt seine Filme bezieht, überträgt in seinem Kino seit 2006 selbst ausgewählte WM-Partien. Zum einen im Kino selbst, zum anderen im Foyer, was mehr eine Art Public-Viewing-Stimmung erzeugt als der dunkle Kinosaal. Auch in Zeil wollte natürlich am Mittwochabend keine rechte Stimmung aufkommen. Das heißt aber nicht, dass in Zeil die WM beendet ist. Die Halbfinalspiele sowie das Spiel um Platz drei und das Finale können im Foyer des Kinos miterlebt werden. Und es kann sein, so Schneyer, dass besondere Konstellationen den Kinobesitzer zu weiteren Fußballabenden animieren.

    Bruno Schneyer ist jedoch im Gegensatz zum FC Haßfurt nicht so stark in Vorleistung gegangen. Weshalb er sich am Mittwochabend beim Ausscheiden der deutschen Mannschaft mehr Sorgen um die Kollegen in der Kreisstadt machte.

    Muss er aber wohl nicht. FC-Vorsitzender Stühler ist trotz des deutschen WM-Endes zuversichtlich, auch in den verbleibenden hochkarätigen Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaft so viele Zuschauer an der Flutbrücke begrüßen zu dürfen, dass die mit großem Engagement organisierte und bislang auch bewältigte Großveranstaltung zu keinem finanziellen Flop für den FC Haßfurt und Mitveranstalter TSV Wülflingen wird.

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