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ZEIL: Die Zeiler feierten sich und ihre Stadt

ZEIL

Die Zeiler feierten sich und ihre Stadt

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    Pfarrer Michael Erhart als Fürstbischof, Harald Kuhn als Kaiser Heinrich und Bürgermeister Thomas Stadelmann als Abt vom Kloster Michelsberg spielten nach, wie es gewesen sein könnte, als die Urkunde entstand, die die erste Nennung Zeils darstellt.
    Pfarrer Michael Erhart als Fürstbischof, Harald Kuhn als Kaiser Heinrich und Bürgermeister Thomas Stadelmann als Abt vom Kloster Michelsberg spielten nach, wie es gewesen sein könnte, als die Urkunde entstand, die die erste Nennung Zeils darstellt. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    Der Himmel blieb grau, aber Zeil strahlte dennoch, als am Samstag mit einem Einakter über die Schenkung des Gutes Zilin an das Kloster Michelsberg das historische Wochenende anlässlich der 1000-Jahr-Feier eröffnet wurde. Die Urkunde über diese Schenkung von 1018 ist die erste urkundliche Erwähnung von Zeil.

    Kaiser Heinrich wollte damit sicherstellen, dass im Kloster Michelsberg für das Seelenheil seiner verstorbenen Gattin Kunigunde gebetet würde. Das erklärte jedenfalls Pfarrer Michael Erhart als Fürstbischof in der szenischen Darstellung im Namen des Kaisers, den Stadtrat Harald Kuhn darstellte.

    Den Abt vom Michelsberg mimte Bürgermeister Thomas Stadelmann. Der wandelte sich dann schnell zum Schultheiß und begrüßte die Gäste am Marktplatz. Auch Justizminister Winfried Bausback war angereist, um zu gratulieren. Er habe Zeil schon als Student in Würzburg erlebt, erzählte er und würdigte das Stadtbild. Es habe sich bezahlt gemacht, dass Zeil als eine der ersten Städte nach dem Krieg eine Satzung zum Schutz der alten Bausubstanz erließ, lobte er. „Dankesworte“ richtete er in die Vergangenheit: an Abt Degen für den Import der Silvanerrebe, an die Schweden, die die unseligen Hexenprozesse beendeten, und an Max den I. Josef von Bayern, „der in Frankreich so verhandelt hat, dass vor über 200 Jahren Franken zu Bayern kam. So war gewährleistet, dass Bayern heute ein Kulturstaat ist“, stichelte er ein bisschen nach Oberbayern.

    Den Glückwünschen schloss sich Landrat Wilhelm Schneider an, für den sich in Zeil all das vereinigt, was die liebenswerte Vielfalt des Landkreises Haßberge ausmacht. Schneider würdigte den großen Einsatz der Zeiler, die sich im Laufe des Festjahres einbringen.

    Diese Kreativität zeigte sich in dem anschließenden zweitägigen historischen Fest, das viele Besucher nach Zeil lockte: Es gab offene Höfe, Handwerker wie Steinhauer, Weber, Drechsler oder Brauer, Puppenspieler und Gaukler, Verpflegungsstände, Mitmachaktionen und Musikgruppen.

    Eines von zahlreichen Glanzlichtern war das Angebot der Singschule von Monika Schraut, die mehrmals in den Keller des Rudolf-Winkler-Haus einlud. Dabei ließ sie die Jahrhunderte musikalisch Revue passieren. Ritter und Burgfräulein erfreuten hier mit einem Menuett-Tanz aus dem Barock und entsprechend üppiger Bekleidung.

    Im „Musikgarten vintage“ ging es um Kinderlieder vergangener Zeiten. Das Lied „In Mutters Stübele“, etwa lehrte die Buben und Mädchen „Dankeschön“ und „Vergelt?s Gott“ zu sagen. Die Ernte war vor allem in ländlichen Gebieten von großer Wichtigkeit und wurde vom Fingerspiel „Das ist der Daumen“ bis zum „Spannerlangen Hansel“ besungen.

    Fränkisch ging es im dritten Angebot der Singschule zu. Es begann mit dem Frankenlied und spannte sich über diverse Kerwa-Lieder bis hin zu den fränkischen Volkstänzen. Kinder aus dem Kinderchor waren dazu in fränkischer Tracht gekommen und animierten die Anwesenden dazu, mit ihnen das Tanzbein zu schwingen. Thomas Reitelbach begleitete die Sänger und Tänzer beschwingt auf seinem Akkordeon.

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