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HOFHEIM: Diskussionen um neue Biogasanlage

HOFHEIM

Diskussionen um neue Biogasanlage

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    Lendershausen, Hofheim und Goßmannsdorf waren am Donnerstag die Stationen, die der Bau- und Umweltausschuss Hofheim unter die Lupe nahm.

    In Lendershausen macht seit Jahren die ehemalige Schule Ärger, denn von oben dringt Wasser ein und zerstört das Mauerwerk. Trotz intensiver Suche kam man dem Grund noch nicht auf die Spur, wie Bauhofleiter Manfred Fassl erklärte. Auch Dichtmittel habe wenig geholfen. Wie Bürgermeister Wolfgang Borst und Jürgen Bergmann erklärten, muss wegen des massiven Wasserschadens schnell etwas geschehen.

    Im Industriegebiet in Hofheim wird zurzeit der neue Sammler gebaut, wodurch die Herstellung der Straßendecke erforderlich wird. Nun hat ein Anlieger den Antrag gestellt, nicht nur auf einem Teil der Straße eine neue Asphaltdecke aufzubringen, sondern gleich die gesamte Straße neu zu asphaltieren. Wie Bürgermeister Borst mitteilte, bestehe die Möglichkeit hierzu, aber den Anliegern würden dann Ausbaubeiträge ins Haus stehen. Nun sollen erst die Mehrkosten ermittelt werden.

    Die Bauausschussmitglieder besuchten anschließend den Goßmannsdorfer See und besichtigten die Arbeiten der Aktion „Uns schickt der Himmel“. 94 Ministranten aus der Pfarreiengemeinschaft Hofheim beteiligen sich an der Aktion, die Walter Dietz und Daniel Ott leiten. Der stark besuchte See ist unansehnlich geworden. Bänke sind kaputt und vom Steg ist überhaupt nichts mehr zu sehen. Die Grillhütte wirkt alles andere als einladend. Die Jugendlichen bringen mit Unterstützung des Bauhofes in drei Tagen vieles wieder in Ordnung. Für Bürgermeister Borst eine sehr gute Sache, da heuer das Freibad wegen Sanierung nicht öffnet ist und der Goßmannsdorfer See somit zum „Freibad von Hofheim“ aufgestiegen ist. Beim Besuch des Bauausschusses lagen schon die ersten Besucher am See. Im hinteren Teil der Anlage war es sehr lebendig, dort hatten die Ministranten ihr Zeltlager aufgeschlagen.

    Im Mittelpunkt der anschließenden Sitzung im Bürgerzentrum Hofheim stand die Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein Sondergebiet für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (Biogasanlage) in der Gemarkung Ostheim und die damit zusammenhängende Änderung des Flächennutzungsplanes. Nach der öffentlichen Auslegung kamen Anregungen, Bedenken und Hinweise, zu denen Stellung bezogen wurde. Die Regierung von Unterfranken bemängelt, dass die vorgesehenen Ausgleichsflächen Vorhaltegebiete sind und nicht als Ausgleichsflächen anerkannt werden. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verlangt einen Gestattungsvertrag mit der Flurbereinigungsgenossenschaft Ostheim. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt nahm Stellung zur geplanten Abbiegespur. Die Kosten hat der Vorhabenträger zu entrichten. Weitere Punkte betrafen den Naturschutz. Auch von privater Seite lagen Einwände vor. Hubert Schramm sieht die Anlieferung in die Biogasanlage für die Anlieger und Verkehrsteilnehmer als unzumutbar an. Bürgermeister Borst hat bei den anliegenden Firmen die Zeiten der Schichtwechsel eingeholt, um die Situation besser beurteilen zu können.

    Als Fachmann hatte er den Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Klaus Merkel, an der Seite, der den detaillierten Ablauf zur Biogasanlage schilderte. Seiner Meinung nach dürfte beim Einbringen der Ernte zur Biogasanlage der Verkehr an der Ostheimer Straße nicht stärker belastend sein als bei einer normalen Ernte. Im Frühjahr und Herbst müsse alle halbe Stunde mit einem 40 Tonnen schweren Fahrzeug gerechnet werden. Für Albert Köder besteht die Gefahr, dass dadurch die Flurwege zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Dazu stellte Bürgermeister Borst fest, dass ein neues Wegegesetz im Kommen sei, nach dem die Hälfte der Wirtschaftswege entfallen sollen und der Rest dem heutigen landwirtschaftlichen Verkehr angeglichen werden soll. Nachdem Judith Geiling nachfragte, ob auch an Sonn- und Feiertagen während der Ernte mit Belastungen zu rechnen sei, bekam sie von Merkel die Antwort, „nur in Sonderfällen gibt es Ausnahmen“. Normal soll in der Zeit von 8.00 bis 22.00 Uhr alles gelaufen sein. Wenn wir sechs Tage so arbeiten, sind wir froh, einen freien Tag zu haben, erklärte der Kreisobmann. Die Belastung wird nur halb so hoch sein wie bei der Biogasanlage in Haßfurt, wenn die 200 Hektar Mais in einer Entfernung von rund sieben Kilometern im Schnitt angefahren werden.

    Christoph Schmitt hatte sich mokiert, dass die Anlage außerhalb des Industriegebietes errichtet werden soll, die die Landschaft verschandeln würde. Bürgermeister Borst erklärte hierzu, dass nach reiflicher Planung nur noch der jetzige Standort übrig blieb, weil andere angedachte Standorte in Vorrangflächen wie Gipsabbau gelegen hätten.

    Es wurde auch angesprochen, ob das geplante Nahwärmenetz gestorben sei. Dies verneinte Bürgermeister Borst. Am Dienstag soll das Ergebnis einer Untersuchung feststehen. Eine Entscheidung muss schon wegen dem Neubau des Kindergartens in der Johannisstraße her, meinte Bürgermeister Borst. Sollte das Nahwärmenetz nicht verwirklicht werden, muss die Abwärme anderweitig, zum Beispiel in einer Trocknungsanlage, verwendet werden.

    Bürgermeister Borst teilte zudem mit, dass der Wertstoffhof neu gestaltet und erweitert wird. Dabei soll ein „Rundumlauf“ entstehen. Die Kosten trägt der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises. Jürgen Bergmann regte die Schaffung von Stromladestellen für E-Mobile in Hofheim an. Bürgermeister Borst erklärte, das die E.ON Bayern AG sich weigert, im Moment in Hofheim solche Stellen zu schaffen.

    Baugesuche im Bauausschuss Hofheim

    Elf Baugesuche lagen vor, die volle Zustimmung oder teils mit Einschränkungen erfuhren. Dies betraf Irmgard und Werner Gottwald, Ostheim (Neubau eines Carports am „Alten Tor“), Helene und Werner Kuboth, Rügheim (Anbau eines Wintergartens „An der Kappel“), Marcel Saum und Franziska Spittel, Hofheim (Neubau eines Einfamilienwohnhauses „Am Eisweiher“), Monika Baumann, Hofheim (Neubau eines überdachten Freisitzes in Carportbauweise „Am Sännig“), Andreas Wirsching, Reckertshausen (Wohnhausanbau „Am Hetzer“), Fränkische Rohrwerke, Hofheim (Nutzungsänderung eines Bistros zur Physiotherapeutischen Praxis), Firma Schwarz, Hofheim (Errichtung einer Plakatwerbetafel in der Lendershäuser Straße), Britta Lutz, Rügheim (Ausbau des Dachgeschosses am Wohnhaus und Aufbau von Dachgauben in der Kurzgasse), Matthias Löflund, Goßmannsdorf (Anbau und Aufbau einer Dachgaube am Wohnhaus), Getränkevertrieb Beyer, Hofheim (Nutzungsänderung des Getränkemarktes durch Einbau von Sozialräumen für Gaststättenbetrieb und Vinothek in der Bahnhofstraße) sowie Georg Eller, Ostheim (Neubau eines Mutterkuhstalles, 54 mal 35,5 Meter Größe).

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