Demenz zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Die Zahl der Menschen mit Demenz wird Jahr für Jahr zunehmen und stellt damit ein drängendes Problem für die Gesellschaft an sich und die Pflege im Besonderen dar.
Am Mittwoch, 13. Oktober, begaben sich die Auszubildenden der beiden 11. und der 12. Klasse der Berufsfachhulen für Pflegeberufe in Hofheim nach Zeil ins Kino, um die eigens für diesen Anlass bestellte neue Dokumentation „Mitgefühl“ anzuschauen. Ermöglicht wurde dies auch durch die Pflegedank-Stiftung.
Diese dänische Produktion zeigt neue Wege in der würdigen Pflege alter, dementer Menschen auf. Die Initiatorin war mit der Pflege ihrer Mutter in einem „normalen“ Pflegeheim unzufrieden und entschloss sich deshalb, selbst etwas zu tun. Eine alte Werkstatt wurde umgebaut, ein Garten angelegt, Hund und Katze schleichen über das Gelände.
Auf die Gabe von Medikamenten wird dort praktisch komplett verzichtet, Psychopharmaka und Sedativa kommen überhaupt nicht zum Einsatz. Jede Bewohnerin, jeder Bewohner wird in seiner Eigenart und mit seinen Veränderungen so angenommen, wie sie/ er ist. Auch der Tod einzelner Mitbewohner wird in die Mitte der Wohngemeinschaft geholt, es wird auf die verstorbene Person nochmal angestoßen, Blumen auf den Sarg gelegt und ein Lied gesungen.
Finanziell ist diese Einrichtung nicht besser ausgestattet, als herkömmliche Pflegeeinrichtungen.
Die Auszubildenden und Lehrkräfte zeigten sich deutlich beeindruckt. Diese Form der professionellen Pflege könnten sich viele sehr gut vorstellen. Mit Sicherheit wird diese Dokumentation im Nachgang zu der ein oder anderen Diskussion zur Ausrichtung der Pflege anregen.
Von: Matthias Beck (Stellvertretender Schulleiter der BFS für Pflegeberufe Hofheim)