Doppeltes Pech hatte ein 20-Jähriger aus Westheim im Mai vergangenen Jahres. Auf einem Drogenmarkt im tschechischen Eger kaufte er 2,3 Gramm Marihuana sowie 10,5 Gramm der Droge Amphetamin, besser bekannt als „Crystal“, zu einem Grammpreis von 20 bis 30 Euro. Ein Großteil davon, nämlich 9,15 Gramm, entpuppte sich später als harmloses Pulver. Das Rauschgift versteckte er in Plastiktütchen verpackt in seiner Unterhose.
Auf der Heimfahrt in der „Vogtlandbahn“ kamen ihm Schleierfahnder der Polizeiinspektion Schirnding jedoch auf die Schliche. Die Aussage des jungen Mannes, er wolle eine Freundin in der Tschechei besuchen, nahmen sie ihm nicht ab. „Das hören wir öfter“, meinte der Ermittler im Zeugenstand. Ein Drogenwischtest an den Händen des Rauschgiftsüchtigen fiel positiv aus. Die Beamten nahmen den jungen Mann mit auf die Dienststelle, wo sie bei einer Körperdurchsuchung fündig wurden.
Am Montag nun musste sich der arbeitslose Metallbauer vor dem Jugendschöffengericht wegen des Besitzes einer „nicht geringen Menge“ von Betäubungsmitteln verantworten. Dort beteuerte der sechsfach vorbestrafte Angeklagte, dass er nur für den Eigenkonsum eingekauft habe. Seit der damaligen Festnahme sei er clean. Diese Aussage nahm ihm Jugendgerichtshelfer Franz Heinrich nicht ab. Der Angeklagte sei durch Drogenkonsum eindeutig gezeichnet, seit einem Jahr sei der Kontakt zu ihm abgebrochen.
Das Gericht setzte die Hauptverhandlung aus, bis ein psychiatrisches Gutachten vorliegt.