Eike Uhlich, Medizinprofessor und früherer Chefarzt des Hofheimer Krankenhauses, ist wenige Wochen vor seinem 81. Geburtstag überraschend gestorben.
Zu seinen großen Verdiensten zählte der Aufbau des Notarzt-Standorts. Im März 1983 gab es hier die ersten Notarztdienste. Bis dahin mussten die Notärzte aus Haßfurt anfahren. Anfangs rückten er und seine Kollegen noch mit dem Privatwagen aus.
Als der Notarztstandort in Hofheim seinen Betrieb aufnahm, hatte Uhlich erst zwei Jahre zuvor als Chefarzt am hiesigen Krankenhaus begonnen, das er bis zu seiner Pension 1999 ärztlich geleitet hat. Zuvor war er als Professor an Unikliniken in ganz Deutschland tätig, in München, Frankfurt, Berlin, Köln. Das war ihm irgendwann zu elitär geworden, erklärte er an seinem 75. Geburtstag seinen Entschluss, aufs Land zu ziehen.
An den Uni-Kliniken hatte er sich als Internist auf die Innere Medizin spezialisiert, sein Fachgebiet waren Nieren- und Hormonerkrankungen. Uhlich konnte in einem kleinen Krankenhaus, wie in Hofheim, eine Medizin sehr nahe am Patienten praktizieren. Als Arzt sehr nahe am Patienten sein – diese Situation erlebte Eike Uhlich auch als Notarzt. Seinen Piepser, hatte Uhlich erst zu seinem 75. Geburtstag zurückgegeben. Rund 7500-mal war er ausgerückt, an 5000 Tagen und Nächten, so hatte es der frühere Chefarzt zusammengezählt, hatte er Notarztdienst.
Eike Uhlich war auch sehr engagiert in der Flüchtlingshilfe. Bis Mitte 2016 stand er zusammen mit Ruth Nicklas an der Spitze des Freundeskreises Asyl in Hofheim.
Um ihn trauern seine Frau und seine drei Kinder mit ihren Familien. Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, 24. Oktober, in der Christuskirche in Hofheim statt, anschließend ist Beerdigung auf dem Städtischen Friedhof in Hofheim.