Regen tropft von den Spielgeräten des neu angelegten Spielplatzes im Baugebiet Erkel II. Auf der Straßenseite schräg gegenüber ist ein Bagger mit Arbeiten in einer Einfahrt beschäftigt. Direkt an deren Grundstücksgrenze ragt ein Straßenschild in die Höhe. "Schlüsseläcker" ist darauf zu lesen – bisher trägt das Anwesen die Anschrift "Am Rothreisach 16". Nun muss es seinen Straßennamen ändern und bekommt eine neue Hausnummer zugewiesen. Das geht mit einem Beschluss einher, den der Gemeinderat Untermerzbach am Montag einstimmig gefällt hat.
Es tue ihm wirklich leid, sagte Bürgermeister Helmut Dietz mit Blick auf die betroffenen Grundstückseigentümer und zeigte sich selbstkritisch: "Da hätten wir früher dran denken müssen." Er habe bereits mit den Anwohnern gesprochen, führte Dietz weiter aus: Sie seien nicht erfreut, aber "sie akzeptieren es".
Tatsächlich steht der Name "Schlüsseläcker" für den Straßenabschnitt schon seit 2003 fest – im Zuge der Ersterschließung des Baugebiets Erkel II war er festgelegt worden. Allerdings: Bisher hatte der Gemeinderat die Straße noch nicht gewidmet. Im vergangenen Jahr aber sind nun auch die letzten Bauplätze dort erschlossen worden und der Ringschluss eben jener Straße erfolgte, die nun als "Schlüsseläcker" ins Straßenbestandsverzeichnis aufgenommen wird. Schon seit Längerem ging ein Teilstück vom "Sandgrubenweg" ab, seit vergangenem Jahr mündet er nun zudem auch in "Am Rothreisach" ein. Das betroffene Anwesen markierte zuvor das nördliche Ende der bisherigen Bauplätze, nun grenzt es an den neuen Straßenabschnitt "Schlüsseläcker" an.
Weitere Punkte in öffentlicher Sitzung drehten sich um eine Brücke an der Reitbahn in Untermerzbach, die in die Jahre gekommen ist, und ein Buswartehäuschen in Memmelsdorf, an dem kein Bus mehr hält: Die bisherige Holzbrücke an der Reitbahn soll durch eine neue aus Stahl ersetzt, das Bushäuschen in Memmelsdorf mit einem Baukran von seinem bisherigen Standort auf die gegenüberliegende Straßenseite versetzt werden. Beide Bauwerke hatte der Haupt-, Bau- und Umweltausschuss in einer Sitzung vergangene Woche bereits vor Ort besichtigt. Viel Diskussionsbedarf gab es deshalb nicht mehr – lediglich einige kleine Nachfragen zur Situation an der Haltestelle.
Letztlich fielen auch diese Beschlüsse einstimmig. Der Auftrag für die Stahlbrücke geht an die Firma Metallbau Schmitt aus Jesserndorf. Das Bushäuschen in Memmelsdorf soll versetzt werden. Weitere Kostenvoranschläge dazu werden eingeholt, Detailfragen geklärt.