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OBERSCHLEICHACH: "Ein bisschen Können, ein bisschen Glück"

OBERSCHLEICHACH

"Ein bisschen Können, ein bisschen Glück"

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    Um ein Schafkopfturnier zu gewinnen kommt es auf das eigene Können an, aber auch auf das Glück, die richtigen Karten zu bekommen. Michael Karg hatte am Wochenende offensichtlich beides, was ihm den Titel als Deutscher Meister einbrachte.
    Um ein Schafkopfturnier zu gewinnen kommt es auf das eigene Können an, aber auch auf das Glück, die richtigen Karten zu bekommen. Michael Karg hatte am Wochenende offensichtlich beides, was ihm den Titel als Deutscher Meister einbrachte. Foto: Symbolfoto: Heidi Vogel

    Michael Karg aus Oberschleichach war übers Wochenende in Bad Füssing. Das ist nun bei Herren seines Alters keine außergewöhnliche Wochenend-Aktivität, aber Michael Karg war nicht zur Kur dort: Der 64-jährige Rentner ist leidenschaftlicher Kartenspieler und holte sich in Bad Füssing den Titel des Deutschen Meisters im Schafkopfen. Drei Tage lang kartelte er mit 384 Mitbewerbern und hatte schließlich mit 623 Punkten die Nase deutlich vorn.

    „Damit hab ich nicht gerechnet“, erzählte Karg am Sonntagabend nach seiner Rückkehr. Im heimischen Garten hat sich die Familie versammelt, um zu gratulieren, und auch die ersten Schafkopffreunde haben schon gratuliert. „Heute früh hab ich erst mal keine guten Karten bekommen und da hab ich schon gedacht, den guten Stand kann ich nicht halten“, erzählte er, aber dann ist es immer besser gelaufen.

    Qualifizieren muss man sich für die Deutsche Meisterschaft nicht mehr, das war früher mal, weiß Michael Karg. Scheinbar fiel es immer mehr Kartlern schwer, bestimmte Qualifikationsturniere wahrzunehmen. Michael Karg nimmt an vielen Schafkopfrennen und größeren Turnieren teil – „30 bis 35 im Jahr, ich bin ja jetzt Rentner“, grinst er. Und so wurde er auch zur Deutschen Meisterschaft eingeladen, die vom Schafkopfclub Bayern ausgerichtet wird.

    „Da ist mancher schon recht angespannt, aber wichtig ist es, am Tisch ganz cool zu bleiben.“

    Michael Karg, Deutscher Schafkopfmeister

    Im Großen Kursaal in Bad Füssing kamen 96 Tisch-Partien zustande, die am Freitagabend mit den ersten drei Runden begannen. Es folgten zweimal drei weitere Runden am Samstag und am Sonntag die zwei Final-Runden.

    Deutscher Meister im Schafkopf wurde Michael Karg aus Oberscheichach am Wochenende in Bad Füssing.
    Deutscher Meister im Schafkopf wurde Michael Karg aus Oberscheichach am Wochenende in Bad Füssing. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    „Erwartungen hat man schon, wenn man auf so ein Turnier fährt, aber wer rechnet schon mit der Meisterschaft?“, gesteht Michael Karg ein. Chancen auf den Gewinn eines Turniers habe man aber immer, denn „die anderen kochen auch nur mit Wasser“. Worauf kommt es beim Schafkopfen an? „Ein bisschen Können, ein bisschen Glück, das Risiko richtig einzuschätzen und die Chemie unter den Mitspielern“, beschreibt Michael Karg den Weg zum Erfolg.

    Er ist ein ganz gelassener Mensch, auch wenn er schafkopft. Andere sind da wesentlich emotionaler. Auch in Bad Füssing habe es einige lautstarke Proteste gegeben – immerhin hat jeder 110 Euro Startgebühr entrichtet und als Preisgeld lockten für die ersten drei Plätze insgesamt 9000 Euro sowie weitere Geld- und Sachpreise.

    Die Atmosphäre war schon besonders, berichtet Michael Karg, die Teilnehmer bunt gemischt, vom jungen Burschen in Lederhosen bis zum Nordlicht, das man eher in einer Skatrunde vermutet hätte. Auch einige Damen waren dabei. „Da ist mancher schon recht angespannt, aber wichtig ist es, am Tisch ganz cool zu bleiben“, weiß Michael Karg. Das gelang ihm auch, aber bei der Siegerehrung „war ich dann doch sehr gerührt“, gesteht er ein. Der dekorative Pokal wird im Wohnzimmer sicher einen Ehrenplatz bekommen.

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