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Ein florierendes Reise-Unternehmen aufgebaut

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Ein florierendes Reise-Unternehmen aufgebaut

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    Richard Wichler feiert heute seinen
70.
    Richard Wichler feiert heute seinen 70. Foto: FOTO STEFANIE BRANTNER

    Burgpreppach (bra) Vor 70 Jahren in Hümpfershausen bei Meiningen geboren, hat Richard Wichler heute sein Domizil in der Marktgemeinde Burgpreppach, ist durch sein Busunternehmen und sein politisches Engagement bekannt, beliebt und fest verwurzelt.

    Als der Jubilar am 17. Februar 1936 als jüngstes der sechs Kinder von Emma und Gustav Wichler zur Welt kam, konnte freilich noch keiner ahnen, dass er als junger Mann in den Westen übersiedeln würde. Zunächst arbeitete er nach der Schulzeit im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern, bevor er 1955 seinem Bruder Karl nach Leuzendorf folgte, was damals noch problemlos möglich war, wie der Jubilar erzählt. Der damals 19-Jährige entschied sich, im Westen zu bleiben und fand im Steinbruch in Voccawind eine Anstellung. Gleich sein erstes Erspartes investierte er in einen Lkw-Führerschein - sein Ziel war damals schon die Selbständigkeit.

    1958 erstand er zusammen mit seinem Bruder Karl den ersten Lastwagen. Sechs Jahre später heiratete er Sophie Lux aus Vorbach. Mit ihr zusammen führte er bis 1970 die Tankstelle in Burgpreppach und es wurde ein alter Bus gekauft, mit dem die Schulkinder Burgpreppachs befördert wurden. Die Kinder Klaus und Heike wurden geboren. 1972 schaffte der Jungunternehmer einen zweiten Bus an, Ehefrau Sophie machte den Busführerschein und arbeitete mit. Etwas später wurde der erste Fahrer eingestellt. Der Grundstein für ein Touristikunternehmen mit breitem Angebot war gelegt.

    1990 wurde der Betrieb in die Fitzendorfer Straße ausgesiedelt. "2,5 Millionen Mark habe ich damals in das Unternehmen "Frankenland Reisen" investiert und keinerlei öffentliche Gelder in Anspruch genommen", erklärt der Senior stolz. Heute hat der Betrieb über 50 Angestellte und neben dem Sitz in Burgpreppach unterhält man in Prag und in Meiningen ein Reisebüro.

    Den Jubilar zeichnet jedoch nicht nur seine Geschäftstüchtigkeit aus. Auch in der Kommunalpolitik hat er sich engagiert. 1978 nahm er erstmals als Gemeinderat und dritter Bürgermeister am Ratstisch in Burgpreppach Platz. Nach dem plötzlichen Tod von Bürgermeister Karl Denninger 1982 kandidierte der Parteilose für die Liste "Bürgerwohl" als dessen Nachfolger und wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt.

    Während seiner Zeit als Gemeindeoberhaupt wurde das Sportheim mit Turnhalle gebaut. Die Grundschule, der Gemeindebauhof und etliche Baugebiete entstanden in der Marktgemeinde unter seiner Federführung. In seiner Amtszeit wurde der Kindergarten erweitert und mit der Erschließung der Gemeinfelder Quelle das Trinkwasserproblem gelöst. Insgesamt kümmerte sich Wichler 14 Jahre, also bis 1996 - mit Um- und Weitsicht um die Gemeindebelange. Danach kandidierte er nicht mehr fürs Bürgermeisteramt, da er der jüngeren Generation Platz machen wollte. Auch für den Kreistag kandidierte er bei den letzten Wahlen, nach stolzen 18 Jahren Mandatszeit, nicht mehr.

    Seine Nachfolger seien nicht zu beneiden, erklärt Wichler, der natürlich nach wie vor das Gemeindegeschehen aufmerksam verfolgt. "Dass wir einmal so wenig Kinder in der Marktgemeinde haben werden, dass neben den sonstigen damit verbundenen Schwierigkeiten sogar der Schulstandort gefährdet ist, hätte ich nie erwartet", erklärt Wichler kopfschüttelnd.

    Langweilig ist es dem rüstigen Senior jedenfalls trotz der Aufgabe seiner politischen Ämter nicht geworden. Zum einen ist er bei "Frankenland Reisen" immer noch an vorderster Front zu finden. Außerdem habe er nun endlich Zeit, seiner Leidenschaft - dem Gärtnern - zu frönen und am Wochenende sei sein Platz natürlich bei den "Füchsen" auf dem Sportplatz. Heute wird man ihn freilich nicht wie sonst hinter seinem Schreibtisch finden, sondern es wird gefeiert und rund gehen im Hause Wichler, wenn sich neben der Familie viele Freunde und Bekannte ein Stelldichein geben.

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