„Herein, herein, wir laden alle ein“, singen die Kinder der Caritas Kindertagesstätte St. Michael in Zeil. Strahlend sitzen sie auf einer Bühne, für die extra ein großes Zelt vor dem Gebäude aufgebaut wurde. Am Sonntag konnten die Sprösslinge endlich die Fertigstellung ihrer Kindertagesstätte feiern. Mit roten Zipfelmützen und bunten Tüchern sorgten die Kleinen für eine bunte Untermalung des Gottesdienstes und strahlten dabei mit der Sonne um die Wette.
Die Fertigstellung der Kindertagesstätte war aber nicht der einzige Grund zur Freude: Denn vor genau 40 Jahren wurde das Kindergartengebäude eingeweiht und so konnte man am Sonntag einen runden Geburtstag feiern. Mit vier Gruppen nahm der Kindergarten im Jahr 1973 den Betrieb auf. Aufgrund der wachsenden Kinderzahlen entschloss man sich 1993 zum Anbau einer fünften Gruppe.
Das Motto des Festes „Das Haus auf dem Felsen“ setzte Pfarrer Michael Erhart auch im Gottesdienst um und zitierte das Matthäus-Evangelium, in dem es heißt: „Wer auf mich hört, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf einen Felsen baut.“ Verdeutlicht wurde dies durch eine Aufführung der Kindergartenkinder, bei der das Haus auf dem Felsen auch durch Regen und Sturm, symbolisiert durch die wehenden bunten Tücher, nicht zerstört werden konnte. Thomas Stadelmann, 1. Bürgermeister der Stadt Zeil, sagte in seiner Ansprache: „Es war nicht immer einfach, aber es war eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Caritasverein, der katholischen Kirchenverwaltung und der Stadt Zeil. Wir sind als Stadt froh und stolz, für die nächsten Jahre bestens gerüstet zu sein.“
Und das ist auch nötig, denn 123 Kinder sind aktuell in der Kindertagesstätte untergebracht, zwölf davon in der Kinderkrippe. Diese wurde im Jahr 2005 als eine der ersten Krippen im Landkreis eröffnet, da der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren immer größer wurde. Nun wurden im Rahmen der Neuorganisation und des neu gestalteten Raumkonzeptes die beiden Einrichtungen Kindergarten und Kinderkrippe in eine Einrichtung als eine Kindertagesstätte zusammengefasst. In der gesamten Tagesstätte werden ab September 2013 bis zu 100 Kinder über drei Jahren und bis zu 24 Kinder unter drei Jahren betreut. Damit gehört diese Einrichtung zu den größten des Landkreises.
Zurzeit sind 18 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sowie drei Reinigungskräfte und ein Hausmeister beschäftigt. Diese, und vor allem die Kinder, hatten es während der Sanierungsarbeiten nicht immer leicht. „Der Lärm und der Staub waren am lästigsten. Einige Eltern hatten natürlich Angst, um die Sicherheit ihres Kindes, da die Türen oftmals offen waren und die Handwerker mitten im Kindergarten. Aber da mussten wir einfach besonders gut schauen“, sagt Beatrix Hartl, Leiterin der Kindertagesstätte St. Michael. Deswegen dankte Dieter Köpf, stellvertretend für die Pfarrgemeinde, die Kirchenstiftung und Kirchenverwaltung, allen, „die im Staub leben mussten“. Besonderer Dank ging zudem an den Architekten Bernd Weinig, die Arbeiter und Förderer. Dazu zählen Zuschüsse der Regierung Unterfranken, der Diözese, Zuschüsse der Stadt Zeil sowie Spenden der Kirchenstiftung und des Caritasvereins St. Michael. „Danken heißt, sich vor Gott hinsetzen und sich freuen,“ rezitierte Dieter Köpf ein afrikanisches Sprichwort und forderte nach dem Gottesdienst alle Besucher zum Verweilen auf. Denn nach dem Gottesdienst konnten sich die Besucher mit einem Mittagessen stärken. Damit den Kleinen nicht langweilig wurde, sorgten eine Tombola und ein Tischtheater für genügend Abwechslung.
Auch Dietmar Herrnleben, Vorsitzender des Caritasvereins, freute sich mit den vielen Besuchern: „Es fehlen noch einige Dinge, aber das schaffen wir auch noch. Wir haben es geschafft, zum 40. Geburtstag ein generalüberholtes Gebäude zu errichten.“
Im Jahr 2011 hatten die Umbauarbeiten gestartet. Im Rahmen der energetischen Sanierung und der Generalsanierung bekam das Gebäude eine neue Heizungsanlage, die Außenwände wurden isoliert und neue Fenster eingebaut. Alle Sanitär- und Waschräume wurden komplett erneuert und eine Behindertentoilette integriert. Teilweise wurde die Tagesstätte mit neuen Möbeln ausgestattet.
„Durch die Isolierung und die flexiblen Jalousien haben wir es jetzt im Sommer nicht zu heiß und im Winter hält sich die Wärme. Die Temperatur passt einfach. Der Waschraum und die Toiletten funktionieren wieder und es riecht alles frisch“, erklärt Beatrix Hartl und strahlt.