Die 17. Mainfrankentour des Bayerischen Rundfunks findet in diesem Jahr unter dem Thema „Mainfränkische Energiewende“ statt. Den Anstoß für das Motto hat die Abschaltung des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld gegeben. Nach dem Start in Alzenau bei der Gartenschau war am Mittwoch das „Ökodorf“ Altershausen die zweite Station. Das Freiluftstudio der Mainfrankentour war auf dem modernen Betriebshof der Firma Benkert aufgebaut.
Los ging es um 10.30 Uhr mit einem musikalischen Auftakt der Tourband „Famos“. Im Anschluss daran begrüßten BR-Moderatorin Irina Hanft und Bürgermeister Claus Bittenbrünn die vielen Gäste, die bei dem schönen Wetter nicht nur aus Altershausen, Königsberg und den Nachbarorten gekommen waren. Einige Hundert verfolgten bereits um diese Zeit die Vorbereitungen auf die Livesendung um 12.05 Uhr. Zu hungern und dursten mussten sie in dieser Zeit und später nicht, denn die Altershäuser Dorfgemeinschaft hatte die Bewirtung übernommen.
Pünktlich fünf Minuten nach 12 Uhr gingen Irina Hanft und ihre Mitstreiter live auf Sendung, in der, unterbrochen von den passenden Musikeinblendungen, die Moderatoren Susanne Günther und Jürgen Gläser sich abwechselten, um mit verschiedenen Gesprächspartnern vor allem über das Thema Energiewende zu sprechen.
Energiewende heißt auch Strom sparen und dezentrale Lösungen finden. Nach dieser Devise handeln die rund 300 Bürger von Altershausen schon seit 1993. Die „Ökologische Dorfgemeinschaft“ baute sich eine Biomassen-Heizanlage, eine Pflanzenkläranlage und schuf ökologische Baugebiete für Wohnhäuser und Gewerbeflächen. Gesprächspartner für Susanne Günter waren zu diesem Thema der ehemalige 2. Bürgermeister Erwin Pfeil und Jürgen Eisentraut vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken.
Mit Jürgen Gläser unterhielten sich zum gleichen Thema Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Rudi Eller, der hinsichtlich Energieeinsparung in Altershausen ein beispielhaftes Wohnhaus gebaut hat. Bezüglich der Produktion und ihres besonderen Produktionsgebäudes, das zum Teil in den Berg eingegraben ist und mit einem Dach aus Glas eine optimale Belichtung aufweist und so nach dem Gewächshausprinzip Wärme speichert, standen die Unternehmer Gerhard und Jochen Benkert wiederum Susanne Günter Rede und Antwort. Die Firma liefert Park-Möbel weltweit, vor kurzem sogar mit einem Großauftrag nach Moskau. Dass Altershausen in Zukunft auf die Jugend bauen kann, und der einmal eingeschlagene Weg „Ökodorf“ beibehalten wird, zeigte sich im abschließende Gespräch der Livesendung, in dem sich Ortssprecher Timo Barthelmes, Matthias Pfeil und noch einmal Jürgen Eisentraut auf Fragen von Jürgen Gläser für eine weitere Entwicklung Altershausens als einen „wohnenswerten“ Ort aussprachen.
Nach der Livesendung präsentierte die Landjugend noch ihre Seifenkistenaktion „Cool Running“ und gab es vom HBV Wandertipps rund um Altershausen. Zudem gab es noch die Möglichkeit bei kurzen Spaziergängen ins Dorf die vorgestellten Anlagen zu besichtigen. Auch durch das ökologische Baugebiet wurden Führungen angeboten. Die Altershäuser Dorfgemeinschaft bewirtete die Gäste und führte, zusammen mit der Livemusik „famos“, die Mainfrankentour zu einem kleinen Dorffest weiter.