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Ein Mann der klaren Worte

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Ein Mann der klaren Worte

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    Der ehemalige Stadtpfarrer von
Ebern, Dekan Lothar Kirchner, ist
überraschend verstorben.
    Der ehemalige Stadtpfarrer von Ebern, Dekan Lothar Kirchner, ist überraschend verstorben. Foto: FOTO MP

    Ebern/Hammelburg (kv) Pfarrer Lothar Kirchner, Dekan des Dekanats Hammelburg, ist in der Nacht zum Dienstag überraschend im Alter von 59 Jahren gestorben. Kirchner war viele Jahre der Stadtpfarrer von Ebern und Prokurator im Dekanat Ebern.

    Kirchner kam 1945 in Rüdenschwinden zur Welt. Sein Theologiestudium absolvierte er in Würzburg und München. 1970 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht. Sein Primizspruch lautete: "Nicht uns selber verkünden wir, sondern Christus Jesus als Herren, uns aber als eure Diener um Jesu willen."

    Zum Priesterberuf führte ihn nach eigenen Angaben kein Schlüsselerlebnis. Wichtig seien für ihn Begegnungen mit Priestern gewesen, aber auch seine Eltern hätten ihn christlich geprägt. Kaplan war Kirchner in Aschaffenburg (Pfarrei Sankt Josef), Schweinfurt (Sankt Kilian) und Lohr (Sankt Michael).

    1977 wurde Kirchner zum Pfarrer von Röthlein mit Schwebheim ernannt. Von 1980 bis 1985 war er zudem Jugendseelsorger für das Dekanat Schweinfurt-Süd. Im Jahr 1989 ging er als Pfarrer nach Ebern, von 1993 bis 1997 war er auch Prokurator des Dekanats Ebern.

    Beim Weggang von Ebern im Jahr 1997 würdigte die Pfarrei vor allem Kirchners Predigten, die eine seiner großen Stärken gewesen seien. Kirchner habe an das geglaubt, was er der Gemeinde Sonntag für Sonntag in der Frohbotschaft verkündet habe. "Die Predigten waren für uns ein Geschenk", hieß es damals bei seiner Verabschiedung.

    Kirchner wechselte dann aus gesundheitlichen Gründen als Pfarrer von Kothen und Motten in die Rhön. Zu seinem Seelsorgegebiet zählten auch die Filiale Speicherz und die Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg. Am Wallfahrtsort setzte sich Kirchner für die Sanierung des Gotteshauses, die Errichtung eines Freialtars, den Bau eines Glockenturms und die Anschaffung neuer Glocken ein. Abschluss der Erneuerung des Ehrenbergs bildete im Jahr 2003 die Einweihung der sanierten Treppenanlage zur Wallfahrtskirche, der so genannten "Himmelsleiter". Der Seelsorger hatte den Maria Ehrenberg äußerlich, aber auch spirituell für die Zukunft gerüstet.

    2000 wurde Kirchner zunächst auch zum stellvertretenden Dekan und ab Juli 2000 zum Dekan von Hammelburg ernannt. Im Priesterrat der Diözese wirkte er seit 1996, seit 2001 war er auch Mitglied der Personalkommission.

    Kirchner galt als Mann der klaren Worte, der Ideen mit Hartnäckigkeit vorantrieb. Sich selbst beschrieb er mit den Worten: "Ich gehöre zur Partei der klaren Aussprache, davon lasse ich auch nicht ab."

    Die Zukunft der Kirche sah er trotz zurück gehender Zahlen bei Gläubigen und Priestern stets optimistisch. Für Kirchner gab es keine Alternative zur Kirche, wenn es um die Vermittlung von Sinn und Werten gehe. "Der christliche Glaube wird gefordert, und ich bin auch überzeugt, dass er wieder aus dem derzeitigen Tief herauskommen wird."

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