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HAßFURT: Ein Mann, eine Frau und ein Cello im Regel-Regen

HAßFURT

Ein Mann, eine Frau und ein Cello im Regel-Regen

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    Eine Ménage-a-trois von höchstem künstlerischem Anspruch erlebten die Gäste des Kulturamts Haßfurt am Sonntagabend in der Rathaushalle. So wurden die Musikerin und Kabarettistin Rebecca Carrington, ihr Cello Joe und ihr Mann, der Schauspieler und Sänger Colin Brown, am Ende ihres typisch britischen Comedy-Show regelrecht gefeiert.

    Die Briten Rebecca Carrington und Colin Brown, die seit einigen Jahren in Berlin leben, sind ein faszinierendes Paar. Sie, die Cellistin, die aus der Klassik kommt, hat bereits in Philharmonischen Orchestern, aber auch mit Musikgrößen wie Paul McCartney gespielt oder bei Hollywoods Filmmusikaufnahmen von „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“. Er, der Schauspieler und geniale Bass-Sänger, war ein Jahr lang mit Robbie Williams auf Tournee, betreut als Vocal Coach unter anderem Viva Voce, eine der besten A-Cappella-Gruppen Deutschlands, und spielte als leidenschaftlicher Dudelsackspieler in der Royal Albert Hall, im Edinburgh Castle und für Queen Elisabeth II. im Buckingham Palace. Ihre Talente präsentieren sie nun in ihrer Show „Dream a little dream“, die vom herrlichen Gesang und von der brillanten Musikalität von Rebecca Carrington sowie von der faszinierenden „schwarzen“ Stimme und der schauspielerischen Begabung von Colin Brown lebt.

    Doch erst ihr Humor und ihre Fähigkeit, die von ihnen geliebte Musik in einem völlig neuen Stil zu interpretieren, machten den mit Ton- und Lichttechnik sowie Kostümen perfekt inszenierten Auftritt zu einem einzigartigen Erlebnis. Denn „Carrington-Brown“ singen, musizieren, pfeifen, rappen, tanzen und scherzen sich durch die Welt der klassischen und Pop-Musik, während sie die Geschichte ihrer Liebe parodieren, das englische Lebensgefühl mit der deutschen Perfektion, Pünktlichkeit und Liebe zu Regeln vergleichen und sich selbst auf den Arm nehmen.

    Nachdem sie sich mit einem Medley aus James-Bond-Melodien eingeführt hatten, präsentierten sie den Titelsong ihres Programms „Dream a little dream“, in dem vor allem die sonore Stimme von Colin Brown faszinierte. Schon zu Beginn wurde klar, dass das Duo die schönsten Melodien auf seine ganz eigene Art und Weise umgeschrieben und Gewohntes mit völlig Neuem vermischt hat. „Wussten Sie, dass Johann Sebastian Bach viele britische Popsongs inspiriert hat?“ fragte Rebecca Carrington ihrer Zuhörer, um dann mit ihrem Mann zu einem Bachpräludium, das sie am Klavier begleitete, Lieder von den Beatles zu intonieren. Das Schlaflied „Hush little Baby“ wiederum jagten die beiden vom Reggae bis zum Jazz durch alle möglichen Stilrichtungen, bei denen Rebecca Carringtons Sopranstimme ihr ganzes Können offenbarte. Zur Begleitung aller Lieder setzte die Künstlerin ihr Cello Joe ein, das sie mal wie eine Gitarre, eine Fiddle oder indische Geige und mal als klassisches Instrument spielte. Hinzu trat auch der Dudelsack, als das Paar, vom Weltmeisterfieber inspiriert, ganz in rot-schwarz-gold gekleidet auftrat und die Deutsche Nationalhymne intonierte. Nicht nur mit vielen ironischen Bemerkungen über die „Ökonomie“ der deutschen Sprache, einem „Steuerberaterblues“, dem Lied „Für mich solls deutsche Regeln regnen“ und einer mitreißenden musikalischen Reise durch die ausländischen Restaurants in Deutschland, bei der sich Colin Brown stets in Windeseile im passenden Kostüm präsentierte und seine tänzerischen Fähigkeiten demonstrierte, faszinierten die Künstler ihre Zuhörer.

    Einer der Höhepunkte war die unglaublich komische Parodie auf Madonna und Michael Jackson, bei der Rebecca Carrington ihr Spitzbusenkostüm umschnallte und Colin Brown im Shuffle-Schritt über die Bühne fegte. Der sympathische Brite eroberte schließlich noch das Herz der Zuschauerin Inge Appel, als er bei dem Lied „Wonderwall“ vor ihr niederkniete und sie am Ende umarmte. Auf den stürmischen Applaus folgten noch drei Zugaben und das Versprechen, wieder nach Haßfurt, Haßfurt ist geil!“ (Colin Brown) zu kommen.

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