Michael Herold aus Theres ist das, was sich unzählige Menschen sehnlichst wünschten: Er ist eine Größe im internationalen Filmgeschäft. Alles wunderbar, wenn da nicht etwas wäre, was man seinem Feind nicht wünscht. Der 34-Jährige leidet seit der Kindheit an Muskelschwund. Die Heimatzeitung hat den jungen Mann Anfang des Jahres in einer Reportage vorgestellt. Er ist auf der einen Seite weltweit gefragter Animator. Das bedeutet, dass er Menschen, Tiere und Gegenstände für Animationsfilme zum Leben erweckt, so etwa in „Urmel auf voller Fahrt“, „Die Pinguine aus Madagaskar“ oder „Kung Fu Panda.“
Auf der anderen Seite sieht er es als Lebensaufgabe, anderen Mut zu machen. So reist er durch Deutschland von Vortrag zu Vortrag, um Menschen mit Behinderungen davon zu überzeugen, „dass trotz massiver Einschränkungen alles im Leben möglich ist“. Am Sonntag nun wird Michael Herold am gemeinsamen Aktionstag „Wir, bunt gemeinsam“ der Lebenshilfe Haßberge und der Rummelsberger Mission im Haßfurter Mehrgenerationenhaus von 15.00 bis 15.40 Uhr darüber sprechen, wie er gelernt hat, trotz Behinderung seine Träume zu verwirklichen. Er will Ratschläge geben, wie man persönliche Barrieren überwinden kann – willkommen zu seinem Impulsvortrag sind Menschen mit und ohne Behinderung.
Und ist trotz Handicaps wirklich alles möglich? Vor einem Dreivierteljahr erzählte Herold dem HT, es sei sein Traum, einmal der Regisseur zu sein bei einem Animationsfilm. Nach seinen aktuellen Projekten gefragt, erklärte der studierte Medieninformatiker am Freitag, dass er genau das gerade macht: Regie führen bei einem Film, über den er aber bis auf Weiteres nichts verraten darf.
Inzwischen aber hat er sich sogar in den USA zum Fitnesstrainer ausbilden lassen, „zum eigenen Nutzen, nicht zu beruflichen Zwecken.“ Er macht täglich zwei Stunden Krafttraining, da schien ihm das mit dem „Certified Personal Trainer“ sinnvoll. Körperlich und geistig gehe es ihm unglaublich gut, verriet Michael Herold dem HT. „Ich bin immer wieder begeistert zu sehen, wie ich meine körperliche Situation verbessern kann, wenn ich meiner Gesundheit einen hohen Stellenwert in meinen Leben einräume.“
Was seinen weiteren Lebensweg anbelangt, will sich der Animator überraschen lassen. Es zieht in wieder in die Ferne, insbesondere nach Japan. „Und vielleicht finde ich ja auch mal etwas, was ich wirklich nicht tun kann – ich suche ja schon lange genug danach“, nimmt der junge Mann gerne weitere Herausforderungen an.