Bei strahlendem Sonnenschein hielt Diakon Erich Müller am Sonntagmorgen einen Wortgottesdienst auf dem Fürnbacher Friedhof. Bevor er den Segen für das „neue, gebrauchte Fahrzeug“ für die Feuerwehr aussprach, meldeten sich noch Kreisbrandinspektor, Bürgermeister und Vorstand zu Wort.
Zunächst erzählte der Kreisbandinspektor Georg Pfrang den Anwesenden, dass er sich noch gut erinnerte, wie der letzte Feuerwehrwagen im Jahre 2002 in den Dienst gestellt wurde. Ein solches Fahrzeug soll nicht nur zwei oder drei Jahre genutzt werden, sondern eine ganze Feuerwehrgeneration überleben. Er gratulierte der Fürnbacher Wehr zu ihrer Neuerwerbung. Um die technische Seite der Feuerwehr sei sich mit dem neuen Auto nun gekümmert worden, viel wichtiger seien aber die Menschen im Verein, so Pfrang. Ihnen sprach er seinen Dank und seine Anerkennung aus. Sie sind für das Löschen, Retten und Bergen zuständig; genauso erfüllt die Feuerwehr aber auch eine bedeutende gesellschaftliche Rolle.

Kosten von 12 500 Euro
Auch Bürgermeister Matthias Bäuerlein bedankte sich beim Feuerwehrverein für seine Arbeit. Circa 12 500 Euro kostete die Neuanschaffung, von denen die Gemeinde Rauhenebrach 80 Prozent übernimmt. Den Rest zahlt der Verein selbst. Die Gemeinde leistet durch diese finanzielle Unterstützung ihren Pflichtbeitrag zum Brandschutz, die Mitglieder der Feuerwehr gehen laut Bäuerlein dagegen meistens über ihren Pflichtteil hinaus. Er lobte die Floriansjünger und sprach gute Wünsche für kommende Einsätze aus. Vorstand Klaus Winkler lud alle Anwesenden anschließend zu einer kleinen Stärkung im Freien ein.
Der Zweite Kommandant Roland Friedrich war mit der Neubeschaffung betraut. Ganze zwei Jahre lang hat es sich hingezogen, bis der "große Rote" endlich in der Fürnbacher Feuerwehrhalle stand. Denn im Vorstand herrschte zunächst keine Einigkeit, ob nun ein Neufahrzeug her sollte, das vom Freistaat bezuschusst würde, oder ein Gebrauchtwagen ohne Zuschuss. Die Wahl fiel auf Letzteres: eindeutig die preisgünstigere Wahl.
Das neue Auto, Baujahr 1994, bietet viele Vorteile im Vergleich zum vorherigen: in puncto Komfort und Betriebslautstärke wurde ein deutlicher Gewinn erzielt. Zudem haben anders als beim vorigen Fahrzeug nun neun statt nur sechs Personen Platz. Der jetzige Löschwagen ist vom Typ LF 8/6, wobei die Zahl 6 für die 600 Liter Wasser steht, die in seinen Tank passen. Dieses Wasser verbleibt immer im Wagen und kann zum Beispiel bei Flächenbränden rasch erste Hilfe leisten. Wasser konnte die Feuerwehr Fürnbach vorher nicht transportieren und war damit immer abhängig von öffentlichen Gewässern. Auch haben die Ehrenamtlichen jetzt eine Motorsäge und ein Stromaggregat mit dabei. Das neue Auto lässt sich gut handhaben, hat nun Sicherheitsgurte, ABS und Servolenkung. Das vorige Feuerwehrauto, Baujahr '82, hatte da noch ganz andere Sicherheitsstandards, erinnerte sich Erster Kommandant Alexander Schneider.
Aus Neuenburg am Rhein
Zu viert holten sie das gebrauchte, aber gut erhaltene Fahrzeug im Oktober vergangenen Jahres in Neuenburg am Rhein ab, einer direkt an französischer und Schweizer Grenze gelegen Kleinstadt. Danach peppte die Firma Schwarzmüller in Eltmann den Gebrauchtwagen wieder etwas auf: Der Unterbau wurde lackiert, Funkgeräte vom alten ins neue Fahrzeug übernommen, die Elektrik erneuert und Durchsichtswartungen ausgeführt.

Seit November ist nun der "große Rote" in Betrieb und wird bei den monatlichen Übungen eingefahren. Die – Gott sei Dank – seltenen Einsätze gelten hauptsächlich der Verkehrsabsicherung bei Festen oder Prozessionen. Die Feuerwehr Fürnbach ist mit ihren 34 aktiven Mitgliedern für die Ortschaften Fürnbach, Spielhof, Schindelsee und Markertsgrün zuständig. Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit knapp zehn Mitglieder.
Eigentlich sollte am vergangenen Samstag der Gemeinde-Feuerwehr-Tag mit einer Großübung der Feuerwehren mit allen Rauhenebracher Gemeindeteilen in Fürnbach begangen werden. Unter Normalbedingungen hätte die Feier zum 145-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr, 50-jährigen Bestehen des Vereins und 20 Jahre Jugendfeuerwehr an diesem Sonntag stattgefunden. Auch die Segnung des Autos hat sich coronabedingt nach hinten verschoben.